Montag, 5. September 2011

Radegast 2.0 mit integriertem 3D-Viewer veröffentlicht

Letzte Nacht hat Radegast Entwickler Latif Khalifa die Version 2.0 seines bisherigen Text-Klienten veröffentlicht. Darin enthalten ist der neue 3D Viewer für die inworld Umgebung, der seit mehreren Alpha und Beta Versionen getestet wurde. Der 3D Viewer kann optional zur gewohnten, textbasierten Oberfläche geöffnet werden. Man kann also den Radegast wie bisher, auch nur als reinen Text-Klienten einsetzen.

Der integrierte 3D Viewer beherrscht die meisten Darstellungsarten der großen Viewer, inklusive Sculpties und Meshes. Ebenfalls integriert wurde die Darstellung von Avatar Physik, bei dem verschiedene Körperteile durch Attachments in Schwingung versetzt werden können. Nicht dargestellt werden Glow- und Flexi-Prims. Außerdem gibt es bei der Darstellung des Avatars kleine Renderfehler.

Während der Text-Klient von seiner gewohnten Stabilität nichts eingebüßt haben dürfte, ist der 3D Viewer noch etwas experimentell. Bei meinem Test der Beta Version des 3D Radegast (ich schrieb darüber in meiner Wochenzusammenfassung zur KW 31), lief der 3D Viewer auf meinem Windows 7 System noch nicht und verabschiedete sich mit einem Crash.

Dennoch ist der Radegast auf dem Weg, zum ersten echten Light-Viewer zu werden. Für viele, die Second Life hauptsächlich zum Chatten nutzen, aber auf eine einfache Steuerung des Avatars nicht verzichten wollen, ist der Radegast genau die Lösung. Die zweite Zielgruppe sind alle diejenigen, mit alten und/oder leistungsschwachen Computern. Der Radegast benötigt wesentlich weniger PC Ressourcen, als die bisherigen 3D Platzhirsche. Deshalb sollte er auch auf Hardware laufen, die deutlich unter den Mindestanforderungen liegen, die Linden Lab für ihren SL-Viewer empfiehlt.

Hier das letzte Video von Latif Khalifa, dass den Radegast 3D Viewer in Aktion zeigt. Allerdings sind die Bilder bereits einen Monat alt und beim Radegast 2.0 kann es inzwischen anders aussehen.



Den Radegast 2.0 gibt es für Windows und Linux. Es wird .NET 3.5 SP1 (Win) oder Mono 2.4 (Lin) vorausgesetzt. Es gibt den Download als .exe mit automatischem Installierer, oder als Zip-Archiv, dass einfach nur in einen leeren Ordner entpackt werden muss.

Links:

Quelle: Radegast 2.0 Release
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Update 05.09.2011, 20 Uhr:
Ich habe den Radegast jetzt ausprobiert. Der 3D Viewer funktioniert nun auch auf Windows 7 64-Bit mit Nvidia GTX 470 Grafikkarte. Wie in den Release Notes schon zu lesen war, sieht der Avatar etwas komisch aus. Allerdings nur für den Radegast Nutzer. Alle anderen mit einem normalen Viewer sehen den Avatar aber so, wie es sein soll.

Auch die Sichtweite des 3D Viewers ist nicht berauschend. Voreingestellt sind 48 Meter und maximal können 176 Meter eingestellt werden. Doch es gibt auch viele positive Ansätze im neuen Radegast. So lässt sich das 3D Fenster abdocken und beliebig skalieren. Ich habe es auf volle Monitorbreite, aber nur halbe Höhe gezogen. Darunter das Funktionsfenster im selben Format. Das macht dann richtig Spaß, zumal im Funktionsfenster verschiedene andere Grafiken dargestellt werden können, wie etwa die Karte oder das Inventar.

Teleports gehen super schnell und haben bei mir keine 2 Sekunden gedauert. Die Steuerung des Avatars funktioniert über die gewohnten Pfeiltasten, sowie Bild hoch und runter. Mit Alt und linke Maustaste kann man zoomen und die Kamera rotieren. Wird das mittlere Mausrad betätigt, klinkt die Kamera aus und man kann den Avatar bewegen, ohne dass der Bildschirm mitgeht.

Animationen von getragenen AOs werden angezeigt, genauso wie Benutzer und/oder Display Namen, sowie Meshes und Sculpties. Ein Blick in den Taskmanager zeigte eine Speicherbelegung von 240 MB und eine CPU-Auslastung von 12% - das ist gut!

Insgesamt ist der erste Release des Radegast mit 3D Viewer eine echte Innovation, die jetzt noch etwas Feinschliff braucht.

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