Mittwoch, 9. Mai 2012

Massively: Sind virtuelle Welten immer noch von Bedeutung?

Die Seite Massively, die sich überwiegend mit Nachrichten und Testberichten zu MMO-Spielen befasst, hat heute seine Leser gefragt, ob virtuelle Welten für sie immer noch interessant seien. Bei einer Podcast Sendung von Massively wurde einen Tag zuvor in alten Erinnerungen geschwelgt und an die Zeiten erinnert, als eine Tateru Nino noch für den Blog geschrieben hat. Denn da gab es mehrmals pro Woche einen Artikel über Second Life.

Die Redaktion ist allerdings der Meinung, dass virtuelle Welten heute nicht mehr im Fokus des Interesses bei den Lesern stehen würden. Oder womöglich doch, aber dieses sei dann eben für die Redakteure nicht mehr ersichtlich. Aus diesem Grund wolle man von den Lesern wissen, ob man auch zukünftig diesem Thema Beachtung schenken sollte, oder ob es besser sei, es in den Annalen der Geschichte ruhen zu lassen.

Das eigentlich Interessante sind dann die Kommentare zu dieser kurzen Einleitung, denn die Leser auf Massively sind sehr stark MMO-lastig. Das merkt man vor allem daran, dass SL fast immer als "Spiel" bezeichnet wird. SL steht zwar nicht im Mittelpunkt der Diskussion, wird aber doch oft als Referenz genannt. Das Schwierigste scheint die eigentliche Unterscheidung zwischen reinen MMOs, reinen virtuellen Welten und MMOs im Stil einer virtuellen Welt zu sein. Unterm Strich überwiegt für mein Empfinden die Ansicht, dass virtuelle Welten wichtig sind und sich künftig mehr mit den reinen MMOs vermischen werden.

Die für mich interessanteste Aussage war die Idee, viele unterschiedliche MMOs innerhalb einer gemeinsamen virtuellen Welt spielen zu können. Man bricht sozusagen von seinem eigenen virtuellen Land auf, um in den (Ego-Shooter) Kampf zu ziehen und nach einer Mission kehrt man wieder in die 'normale' Virtualität zurück, um mit anderen über die neusten Abenteuer zu diskutieren oder den Abend in einem Club ausklingen zu lassen.

Linden Lab versucht ja seit Rod Humble, ein wenig in diese Richtung zu gehen. Linden Realms war ein erster kleiner Schritt dazu. Die Pathfinding-Funktionen, die in Kürze Einzug halten werden, sind ein weiterer Schritt. Das ist natürlich noch weit von dem entfernt, was der Leser in seinem Kommentar gerne hätte. Und Second Life ist mit seiner Technik auch gar nicht in der Lage, ähnliche Umgebungen, wie in WoW oder Eve Online darzustellen. Aber die Idee, mit dem selben Avatar mehrere verschiedene MMOs in einer gemeinsamen Welt spielen zu können, ohne den social Media Charakter aufgeben zu müssen, reizt schon gehörig.

Da der Artikel erst wenige Stunden alt ist, werden wohl noch weitere Kommentare dazukommen. Denn Massively hat eine nicht gerade kleine Leserschaft.

Unter diesem Link werden alle Massively-Artikel mit Second Life Bezug angezeigt:
>> Second Life Themen auf Massively

Und hier geht es zum oben genannten Artikel:
>> The Daily Grind: Are virtual worlds still important?

2 Kommentare:

  1. Fast alle Rollenspieler in SL bewegen sich doch genauso durch die virtuelle Welt: Sie haben eine Homebase, spielen in verschiedenen Settings und treffen sich dann noch anderweitig zum gemeinsamen Reden, Bauen, Musik hören.

    Für mich ist in SL einloggen schon immer "ingame gehen" gewesen; SL war schon immer Spielwelt. Vermutlich, weil ich von MMORPGs komme.

    Einmal bin ich bei der Avantgarde! :D
    ... before it was cool!

    (Nicht, dass SL jemals cool werden würde, ist aber wohl auch weder Zielsetzung noch notwendig)

    AntwortenLöschen
  2. Das trifft vielleicht für Rollenspieler zu, da hierfür SL jetzt schon ganz gut geeignet ist. Ich denke aber, zwischen MMORPG und MMO ist nochmal ein ziemlicher Unterschied. Die Hardcore Zocker wollen ihren Ego-Shooter Kampf oder die Weltraumschlacht, am besten mit Level- und Punktesystem. Und da sieht es in SL noch ziemlich mager aus.

    Sollte SL aber noch weitere 10 Jahre durchhalten, könnte ich mir vorstellen, dass die technischen Voraussetzungen für MMOs in SL durchaus möglich wären. Oder jemand, wie die IEEE oder IETF schafft es doch mal irgendwann, einen einheitlichen Standard für virtuelle Welten zu definieren. Dann wäre es möglich, mit dem selben Avatar verschiedene Plattformen zu nutzen und evtl. zwischen ihnen wie mit einem SL-Teleport hin und her zu wechseln.

    Mal sehen, was die Zukunft bringt :)

    AntwortenLöschen