Samstag, 25. Januar 2014

Rod Humble verlässt Linden Lab

Quelle: rodvik humble (Twitter)
Diese Meldung habe ich gestern direkt nach dem Abschicken meiner beiden Blogposts gesehen, aber ich hatte dann nicht mehr den Nerv, noch einen weiteren Beitrag zu schreiben. Außerdem war es gestern Nacht noch nicht ganz sicher, ob die Meldung wirklich stimmt. Die bis dahin vorhandenen Postings haben mehrfach Updates nachgetragen.

Heute habe ich mich durch ein paar der einschlägigen SL-Blogs und News-Seiten gelesen und es scheint relativ sicher zu sein, dass Rod Humble seinen Job als Geschäftsführer von Linden Lab beendet hat. Eine offizielle Meldung gibt es aber weiterhin nicht. Alle Artikel stützen sich auf einen Facebook-Kommentar von Rod, in dem er das Folgende schreibt:
"Es waren großartige drei Jahre! All mein Dank geht an meine Kollegen bei Linden Lab und an unsere wunderbaren Kunden. Ich wünsche ihnen alles Gute für die Zukunft und weiterhin viel Erfolg! Ich starte nun ein Unternehmen, mit dem ich Kunst, Unterhaltung und ungewöhnliche Dinge machen möchte! Mehr dazu in ein paar Wochen!"
Damit verliert Linden Lab seinen inzwischen dritten CEO. Philip Rosedale, der als Gründer die längste Zeit LL führte, dann die umstrittene Zeit von Mark Kingdon, der Second Life in ein auf Unternehmer zugeschnittenes Produkt umformen wollte und bei dessem Rauswurf von LL auch gleich noch ein Drittel der Belegschaft mit entlassen wurde. Danach kehrte Philip Rosedale für einige Monate als Interims-CEO zurück, bis dann im Dezember 2011 Rod Humble den Posten übernommen hat.

Humble kam vom Spielehersteller Electronic Arts, wo er unter anderem den Klassiker "The Sims" entwickelt hatte. Nach seinem Start bei LL setzten viele SL-Nutzer darauf, dass Rod die Plattform so umgestaltet, dass sie wieder in den Wachstumsbereich zurückkehren würde. Doch das ist leider nicht gelungen. Während der gesamten Zeit von Humble als CEO verlor SL kontinuierlich Regionen und damit schrumpfte auch die Haupteinnahmequelle von LL. Parallel startete Humble eine ganze Reihe von weiteren Produkten unter dem Label Linden Lab mit dem Ziel, die Abhängigkeit der Firma vom Erfolg eines einzigen Produktes zu verringern. Die Idee schien in meinen Augen eigentlich ganz gut, aber die neuen Produkte trafen nur gering bis gar nicht das Interesse von Konsumenten.

Rodvik Linden in SL
Quelle: Linden Lab

Dennoch hat Rod in seinen drei Jahren auch einige Dinge zum Positiven verändert. Vor allem für die technische Weiterentwicklung von Second Life hat er viel getan, auch wenn das der durchschnittliche SL-Nutzer kaum wahrgenommen hat. Die Prozesse für die wöchentlichen Server-Aufspielungen, für die Viewer-Entwicklung und für die Einführung einiger neuer Kern-Funktionen, wurden standardisiert, was die Qualität bei den Ergebnissen deutlich erhöhte. Und das führte letztendlich auch dazu, dass das SL-Grid für eine Technologie, die bereits 1999 entwickelt wurde, noch einmal deutlich an Performance zulegte. Das fällt zwar kaum auf, wenn man es Tag für Tag, Woche für Woche oder Monat für Monat vergleicht. Wenn man aber den Zustand des Grids zu Beginn von Humbles Zeit (12/2011) mit heute vergleicht, dann wurde SL enorm nach vorne gebracht.

Ob nun Rod Humble komplett aus eigenen Stücken Linden Lab verlassen hat, oder ob ihm vom Vorstand die "Empfehlung" gegeben wurde, den Platz zu räumen, ist unklar. Ich könnte mir vorstellen, dass einige im Vorstand unzufrieden damit waren, dass die Strategie mit den neuen Produkten nicht aufgegangen ist. Von Patterns, Creatorverse, Versu, dio, Blocksworld und Desura hat eigentlich nur Blocksworld für etwas Aufmerksamkeit gesorgt. Ob LL mit Desura irgendwelche Gewinne einfährt, kann ich nicht sagen. Aber wenn dem so ist, dürfte es eher marginal sein.

So, ich vermute, dass Linden Lab am Montag eine offizielle Mitteilung im SL-Blog veröffentlichen wird. Dann werde ich mich dem Thema noch einmal annehmen. Was sicher viele SL-Nutzer interessiert, ist die Frage, wer neuer CEO bei LL werden wird. Neben Humble hat auch gleichzeitig Will Wright das Management von Linden Lab verlassen. Er kam im Oktober 2011 zu LL und seitdem hat man von ihm eigentlich nichts mehr gehört. Ansonsten führe ich hier einfach noch ein paar Links auf, die ich heute Morgen angesteuert hatte.

Links zu "Rod Humble verlässt Linden Lab"

News-Seiten und Blogs:

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Allgemein:

2 Kommentare:

  1. Vielleicht geht ja dann ein Umdenken für niedrigere Sim Gebühren einher.

    Ja, ja, ja, ich weiß, ist ja auch nur eine kleine Hoffnung von mir :-)

    Die Niki

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  2. aha okay. einerseits sicher schade. andererseits, wäre es doch auch doof, solche kreativköpfe die im und um das interent und dme ganze tralalala etwas zu bewege und umzusezte vermöge, auf so einem ceo Sessel festzuhalte.

    ich wünsch dem herr rod humble alles gute, mit seiner inpsiration für seine neue projekte.

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