Sonntag, 16. Februar 2014

Simtipp: The Singularity of Kumiko

Gestern habe ich mir die neue Installation von Bryn Oh auf Immersiva angesehen. Einen kleinen Vorbericht hatte ich dazu schon hier am 5. Februar gepostet. Eröffnet wurde "The Singularity of Kumiko" am 14. Februar.

Erste Szene von "The Singularity of Kumiko"
Um es gleich vorweg zu nehmen: The Singularity of Kumiko ist kein Simtipp für den einfachen Sim-Touristen, der sich an schönen Landschaften oder eleganten Bauwerken erfreut. Diese Installation muss man sich hart erarbeiten. Sie ist anstrengend und man benötigt gute Englischkenntnisse, um die Geschichte zu verstehen, die mit dieser Arbeit erzählt wird. Dazu kommt ein durchweg sehr dunkles Umweltsetting, das bei mir an einigen Stellen ein klaustrophobisches Gefühl hervorgerufen hat. Ich musste zweimal die Umwelt auf Mittag stellen, sonst hätte ich aufgegeben. Belohnt wird man am Ende mit einer ergreifenden Geschichte und einem komplexen Erlebnis, das auch einen Tag später gedanklich noch nachwirkt.



Die Arbeit beginnt bereits in der großen Halle, in der man nach dem Teleport landet. Zuerst sollte man seinen Viewer auf die Einstellungen setzen, die Bryn Oh auf mehreren Tutorial-Tafeln erklärt. Leider bezieht sie sich nur auf den SL-Viewer, den Singularity und den Firestorm. Ich war mit dem Black Dragon dort, weil er meiner Ansicht nach einfach die beste Grafikqualität bietet. Und da ich technisch nicht völlig unbewandert bin, konnte ich die vorgeschlagenen Einstellungen dann auch in meinem Viewer vornehmen. Für Leute, die sich mit ihrem Viewer noch nie beschäftigt haben, wird es aber schwierig.


Die wichtigsten Einstellungen sind:
  • Advanced Lighting Model aktivieren (Erweitertes Lichtmodell)
  • Lokale Lichter und Projektoren aktivieren
  • Schatten für Sonne, Mond und Projektoren aktivieren
  • Getragene Lichtquellen aktivieren
  • Windlight für den Himmel: "No Light" (aus den Phototools), oder anderes Setting ohne Sonnen- und Mondlicht
  • Windlight für das Wasser: "Glassy"
  • Sichtweite etwa auf 200 Meter stellen. Bryn empfiehlt zwar nur 80 Meter, aber das erschwert die Erkundung der Installation, da man den Lichtschein der nächsten Stationen nicht sehen kann.
  • Und ganz wichtig: Alle Facelights ausziehen.

Einige der Anweisungen im Startraum. Ganz wichtig ist die Kopflampe auf dem hinteren Tisch.

Hat man alle Einstellungen im Viewer gemacht, sollte man sich noch den Infos bei den drei kleinen Tischen widmen. Am wichtigsten ist eine kleine Kopflampe, die man während der kompletten Besichtung tragen sollte. Die anderen beiden Tische informieren darüber, dass man bei den enzelnen Stationen auf die gezeigten Objekte achten soll. Eine Flasche mit Papierrolle übergibt beim Anklicken jeweils einen Brief als Textur. Gleichzeitig wird der Text auch im Chat ausgegeben. Ein Mikrofon liest bei Klick den Brief im Soundkanal des Viewers vor. Insgesamt müssen für die komplette Geschichte 14 Briefe gefunden werden.



Zum Schluss geht man im Startraum zur roten Tür und gibt "open" im Chat ein. Damit öffnet sich die Tür und man gelangt über eine Röhre auf den dunklen Sim.

Die ersten drei bis vier Stationen sind noch relativ leicht zu finden. Man geht einfach immer in Richtung des Lichtscheins, der zur aktuellen Position am nächsten ist. Diese Stationen sind dann auch in der richtigen Reihenfolge, also "Tag eins", "Tag zwei", usw. Später wird es dann etwas konfuser und es ist gut möglich, dass man nach "Tag fünf" plötzlich zu "Tag zehn" kommt. Bei Ausgabe der Briefe im Chat war es bei mir auch so, dass der Text bei langen Briefen irgendwann abgeschnitten wird. Dann hilft es nur, den Rest auf der übergebenen Textur zu lesen.



Bei vielen Objekten innerhalb der einzelnen Stationen wird die Maus zu einem "+"-Zeichen, wenn sie sich über einem Objekt befindet. Klickt man dann drauf, zoomt die Kamera auf dieses Objekt und zeigt es größer an. Bei einigen Stationen geht auch plötzlich die Kopflampe aus. Dann ist es wirklich schwer noch etwas zu erkennen. Und wie schon erwähnt, wird es gegen Ende auch zunehmend schwerer, die nächste Station auszumachen, an der man noch nicht gewesen ist.



Was ich erst bei Station 8 herausgefunden habe: Auf der Region fährt ein komisches Vehikel mit quietschenden Rädern herum. Dieses Teil (in der Geschichte "RoboFox" genannt) wirft mit Fleischerhaken um sich und wenn man getroffen wird, schwindet die Lebensenergie, die in der oberen Viewerleiste neben dem roten Herz angezeigt wird. Ist die Energie aufgebraucht, wird man sofort auf seine Heimatparzelle teleportiert. Das Quietschen der Räder dieser Maschine ist fast auf dem ganzen Sim zu hören, was dann in Verbindung mit der dunklen Umgebung ganz schön stressig ist. :)


Die übergebenen Briefe an den Stationen ergeben aneinandergereiht fast schon ein kleines Buch. Zum Inhalt schreibe ich hier nichts, denn die Installation von Bryn Oh wurde ja gerade erst gestartet. Vielleicht übersetze ich das mal, wenn auch Bryn die Story in ihrem Blog veröffentlicht, ähnlich wie sie es bei den Rabbicorn-Geschichten gemacht hat. Grob zusammengefasst geht es um eine Konversation zwischen Realität (Iktomi) und Virtualität (Kumiko), wobei die Unterscheidung öfter mal verschwimmt. Dabei tauchen in der Virtualität viele Elemente aus Bryns früheren Installationen auf, im Besonderen aus "Imogen and the Pigeons".



Schafft man es bis zu der Ebene, auf der die Geschichte endet, gibt es viele Projektorlichter, die sich immer in Richtung des Avatars drehen, was sehr interessante Schattenspiele ermöglicht. Das Ende des Weges durch die Installation weicht dann vom eigentlichen Ende der Geschichte ab, zeigt aber einen der möglichen Handlungstränge, den sie hätte nehmen können.

Die letzte Szene poste ich nur als Spoiler, denn sie beantwortet einige offene Fragen aus der Geschichte. Wer sich die Installation selbst noch ansehen will, sollte den Spoiler nicht öffnen.^^

>> Teleport zu "The Singularity of Kumiko"

>> [Video] - The Singularity of Kumiko - (Trailer)
>> Blog von Bryn Oh

Mein Vorbericht auf Echt Virtuell:
>> Bryn Oh: The Singularity of Kumiko

2 Kommentare:

  1. Mein Meinung nach ist "The Singularity of Kumiko" die beste immersive virtuelle Umgebung, die ich in Second Life bis jetzt gesehen habe. Ich habe mich alle Empfehlungen befolgend, im absolut dunklen Zimmer und mit Kopfhörer auf den Weg gemacht. Ich bin nur im Mouselook mit den Cursor Tasten gelaufen und dabei durch Kopf drehen mit der Maus die Welt um mich herum erkundet. Die Dunkelheit ist bedrückend, die Lichteffekte mit der richtigen Grafikkarte einzigartig und sehr realistisch und die Umgebungsgeräusche beängstigend. Auf dem Weg lief es mir mehrfach kalt den Rücken herunter und ich bekam Gänsehaut. Ich kann mich also Maddy nur anschließen der Besuch dort ist ein bleibendes Erlebnis.

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    1. Ja, Bryn Oh lernt auch nach all den Jahren immer noch etwas dazu. Und die stetig besser werdende Technik (SL und PC) hilft auch ein wenig. Wobei ich rein von der Story her immer noch sehr am letzten Teil von Bryns Rabbicorn Trilogie hänge.

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