Samstag, 29. März 2014

Drax Files Radio Hour #12: The Proprietary Metaverse?

Quelle: the drax files radio hour [with jo yardley]
Heute wollte ich eigentlich nur eine kurze Zusammenfassung der Drax Files Radio Show schreiben. Denn die heutige Sendung drehte sich bereits zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit um die Oculus Rift.

Ok, Facebook hat den Hersteller der Rift gekauft. Aber bezogen auf Second Life hat die Meldung eigentlich keine direkten Auswirkungen und zu kaufen gibt es diese Brille auch noch nicht. Deshalb habe ich zunächst etwas lustlos der Sendung zugehört. Aber beim Schreiben kam dann wieder das Eine zum Anderen und schwupps, hatte ich wieder meinen üblichen Umfang erreicht.

Also, Hauptthema in der Sendung sind die Reaktionen auf den Kauf der Firma Oculus VR durch Facebook, sowohl aus dem Pro- als auch dem Kontra-Lager. Dazu gibt es im Podcast-Blog einige Links auf englischsprachige Artikel. Die liste ich am Ende dieses Themenblocks auf. Da der Spiegel die ganzen Ereignisse meines Erachtens auch sehr gut zusammengefasst hat, poste ich den Link zu diesem deutschsprachigen Artikel auch noch mal, denn eigentlich steht da alles drin, was in der Sendung so angesprochen wurde:
>> Facebook kauft Oculus VR: Die Zwei-Milliarden-Dollar-Wette

Jo Yardley findet die Übernahme der Rift durch Facebook gut, weil sie der Meinung ist, die Brille werde nun schneller fertiggestellt und zu einem wesentlich günstigeren Preis verkauft. Draxtor ist da schon etwas skeptischer. Er spricht die Diskrepanz an, dass Nutzer virtueller Welten überwiegend eine anonyme Identität bevorzugen und dies nicht zum Geschäftsmodell von Facebook passt. Drax hat da einige Bedenken, wenn diese Firma eine führende Rolle in VR-Technologie einnehmen will. Jo ist der Ansicht, dass Facebook eine eigene, neue virtuelle Welt für die Rift entwickeln möchte, um dann damit ihr Geld zu verdienen (und nicht durch den Verkauf der Hardware ansich). Das wäre dann echte Konkurenz für LL, da sie mit einem so finanzstarken Konzern nicht mithalten könnten.

Dann sprechen beide darüber, dass in den ganzen Artikeln zur Oculus-Übernahme auch Second Life immer wieder kurz erwähnt wurde und zwar fast immer im Zusammenhang mit "der virtuellen Welt, die nicht funktioniert hat". Jo und Drax wollen (oder haben schon) in vielen dieser Artikel einen Kommentar hinterlassen, dass der Autor scheinbar keinen Schimmer hat.

Draxtor hat seit einer Woche auch selbst ein eigenes Dev-Kit der Oculus (alte Version) und findet es absolut faszinierend damit in SL rumzulaufen. Er meint, dass die Rift sich primär für Sightseeing eignet, also rumlaufen und gucken. Vor allem in Verbindung mit passendem Audio (Vögel, Wind, Meeresrauschen, etc.) nimmt man SL völlig anders wahr, als auf einem 2D-Monitor. Im Zusammenhang mit Kommunikation beim Tragen der Rift wünscht sich Jo von Linden Lab, dass sie sich etwas einfallen lassen, um dies zu erleichtern. Als Beispiel nennt sie eine Spracherkennung, die Loki Eliot ausprobiert hat. Diese Software schreibt gesprochene Worte als Text in den Chat des Viewers und das scheint richtig gut zu funktionieren. Alternativ geht natürlich auch direkt Voice, was aber viele SL-Nutzer als negative Auswirkung für die Immersion ansehen.

Der Interviewgast zum Thema Oculus und Facebook ist Jon Brouchoud, ein Architekt, der früher viele Projekte in SL umgesetzt hat. Heute arbeitet er mehr mit Unity3D. Seine Meinung zur Oculus-Übernahme ist positiv. Seine Philosophie lautet, dass ja niemand gezwungen wird, Facebook zu nutzen. Wer nicht nach deren Regeln spielen will, sucht sich eben eine Plattform, die ihm besser gefällt. Bei der Rift glaubt Brouchoud den Worten von Palmer Luckey, der gesagt hat, dass die Entwicklung und Nutzung seiner Brille auch im Besitz von Facebook unabhängig bleiben werde. Zur Rift und Second Life sagt Brouchoud, dass diese Kombination unglaublich gut zusammenpasst und er nach wie vor der Ansicht ist, dass SL eine Killer-App für die Rift sei.

Links zu "Facebook kauft Oculus Rift" aus dem Podcast-Blog:

Weitere Themen aus der Sendung:
  • Es wird auf einen Artikel von Botgirl Questi hingewiesen, der sich mit der neuesten Bikini-Werbung für Second Life befasst. Als Beispiel für LL, wie gutes Marketing gemacht wird, zeigt Botgirl ein Promo-Video für IMVU. Sie schreibt, dass LL eine eigene Promo-Serie machen sollte.
  • High Fidelity, die noch in der geschlossenen Beta laufende, neue virtuelle Welt von Philip Rosedale, hat im Laufe der letzten Woche eine weitere Finanzspritze von 2.5 Mio. US$ erhalten.
  • Es wird eine weitere neue VR-Brille vorgestellt, deren Entwicklung gerade erst gestartet wurde. Sie heißt Sulon Cortex und überlagert virtuelle und reale Umgebung. Ein kurzes Video dazu gibt es hier.
  • Dann gibt es ein mittellanges Interview mit Maria Korolov, der Betreiberin von Hypergrid Business. Sie hatte kürzlich einen offenen Brief an LL gerichtet, in dem sie erklärt, dass es für LL das Beste wäre, sich mit den OpenSim Grids zusammenzuschließen. 2008 hätte LL diese Idee mit IBM zusammen ja schon einmal verfolgt. Maria sagt, mit der richtigen Strategie könnte Second Life das Einstiegstor zum gesamten Metaverse werden. Vor allem jetzt, wo virtuelle Realitäten durch den Oculus Rift Hype wieder in den Fokus der Medien rücken. Im Interview erzählt Maria im Grunde den Inhalt ihres Artikels noch einmal. Ansonsten gibt es noch ein bisschen OpenSim-Werbung. Alles in allem gar nicht so schlecht von der sonst so harten SL-Kritikerin.
  • Simtipp der Woche ist The Pilgrim's Dawn, über das viele Blogs aktuell berichten, unter anderem auch Inara Pey.
  • Die Ergebnisse des Freedom Project, einer Initiative der UWA, kann man sich nun auf der Projektplattform der UWA ansehen. Eine Liste der eingereichten Arbeiten mit direkten Teleport-Links dorthin, hat Ziki Questi in ihrem Blogpost aufgeführt.
  • SL Designerin Munchflower Zaius (in RL: Shannon Grei) ist am Ehlers-Danlos-Syndrom erkrankt. Um die hohen Kosten für medizinische Behandlung aufbringen zu können, hat sie eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Die anvisierte Zielsumme ist zur Hälfte erreicht.
  • Die US-Finanzbehörde hat Bitcoin nun als Vermögenswert eingestuft und will aufgrund dessen jetzt auch Steuern für den Besitz dieser virtuellen Währung einziehen.

Hier kann man sich die Sendung anhören, genauso wie auf der Seite zum Quellenlink:



Links:

Quelle: the drax files radio hour [with jo yardley]: show #12: the proprietary metaverse?

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