Samstag, 14. Juni 2014

Rosedale stellt High Fidelity im Moses OpenSim Grid vor

Quelle: YouTube Video
Am 12. Juni hat Philip Rosedale im Moses OpenSim Grid, einer virtuellen Welt des US-amerikanischen Militärs, seine eigene virtuelle Welt High Fidelity vorgestellt. Im Wesentlichen hat er den Aufbau der System-Architektur erklärt, die vor einiger Zeit im HF-Blog veröffentlicht wurde und die ich hier bei mir im Blog auch übersetzt hatte. Deshalb werde ich zu dieser Grafik jetzt nicht mehr viel schreiben.

Philips Besuch im Moses Grid wurde von Mal Burns aufgezeichnet und auf YouTube hochgeladen. Die gesamte Aufzeichnung dauert knapp 55 Minuten und die meisten neuen Aussagen kamen dann in der zweiten Hälfte, in der die anwesenden Besucher Fragen gestellt haben. Hier gab es vor allem Interesse an der Serversoftware, die bei High Fidelity Open Source sein wird und von jeder Privatperson, oder eben auch von Institutionen wie einem Militärgrid, in Eigenregie betrieben werden kann.

Auch die Zugangssoftware zu High Fidelity wird Open Source sein (Viewer, Webbrowser, Smartphone-App, usw.). Also scheiden für die 'Firma' High Fidelity die Geschäftsmodelle von Linden Lab und anderen Betreibern von Online-Welten aus. Philip spricht davon, dass seine Firma versuchen wird, über die drei Standbeine Registrierung von Domänennamen, Handel mit virtueller Währung und einem Marketplace seine Gewinne zu erzielen. Ein Webviewer für einfache Nutzung von HF-Welten wird von Philips Firma selbst entwickelt. Dieser wird HTML5 und WebGL verwenden. Damit wird man dann aber nur besichtigen und chatten können. Für Bauen und interaktive Aktionen wird man weiterhin einen klassischen Viewer benötigen.

Bei der angedachten Währung soll es sich um eine Kryptowährung ähnlich Bitcoin handeln, allerdings will man hier den spekulativen Charakter von Bitcoin verhindern und die Menge des im Umlauf befindlichen Geldes über Angebot und Nachfrage regulieren, so dass wie beim Linden Dollar der Kurs relativ stabil bleibt.

Als schwierige Aufgabe bezeichnet Philip die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Avatare, Objekte und Account-Identitäten zwischen allen High Fidelity Grids hin und herwechseln können. Zum Beispiel sollte vermieden werden, dass es zwei verschiedene Avatare mit exakt dem gleichen Namen geben kann.

An Hardware unterstützt HF bereits jetzt alle möglichen VR-Controller, wie zum Beispiel Oculus Rift, Leap Motion, PrioVR oder Razer Hydra. Noch mehr Unterstützung für Hardware ist in Arbeit, wie für das STEM System von Sixense oder die Control VR Handschuhe.

Für inworld Content kann man extern erstellte Mesh-Objekte hochladen, ähnlich wie in Second Life. Diese Polygonobjekte werden inworld ab einer gewissen Entfernung zum Betrachter dann über Voxel nachgebildet. Damit erreicht man, dass alle Objekte in jeder beliebigen Entfernung stets immer für den Nutzer sichtbar sind. Ob diese Voxel auch zum inworld Bauen genutzt werden können, hat Philip nicht erwähnt. Bei früheren Präsentationen wurde dies aber schon gezeigt.

Ich weiß nicht, ob Philip in das Moses Grid eingeladen wurde oder ob er sich selbst für diese Präsentation angeboten hat. Aber sollte das Militär Interesse an High Fidelity haben und zum Start schon mit einsteigen, dürfte das der Entwicklung dieser neuen Plattform sicher nicht schaden. Immerhin haben wir das Internet auch dem US-Verteidigungsminesterium zu verdanken.

So, hier noch das Video:

12th June 14: Philip Rosedale Talk on Moses Grid




Links:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen