Donnerstag, 16. Oktober 2014

HTTP Pipelining RC Viewer 3.7.18 ist erschienen

Also in dieser Woche sind die Lindens in einem richtigen Veröffentlichungsrausch. Am 15. Oktober wurde der lange angekündigte HTTP Pipelining Viewer als Release Candidate in der SL-Wiki zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig hat Linden Lab auch einen längeren Blogpost veröffentlicht, in dem die bisher erreichten Ziele aus ihrem HTTP-Projekt zusammengefasst werden.

Den Blogpost übersetze ich heute nicht, da ich einfach nicht die Zeit dazu habe. Im Wesentlichen geht man auf den noch längeren Blogpost von Anfang des Jahres ein, in dem LL erklärt hatte, was ihre Ziele mit dem HTTP-Projekt sind. Diesen Beitrag hatte ich hier übersetzt und das aktuelle Posting von LL beschreibt nun, dass man alles bis zum vorletzten Punkt (eben dem Pipelining) umgesetzt hat. Sollte LL noch weitere Anstrengungen in Richtung HTTP unternehmen wollen, dann werden die eher auf experimenteller Basis sein.

Nun aber zum HTTP Pipelining Viewer. Huaaaaaah.... Ich habe den eben gerade ausprobiert. Das ist der Wahnsinn!

Ich habe zunächst eine semi-saubere Neuinstallation mit dem Viewer gemacht. Das heißt, den alten Viewer deinstalliert und den Cache manuell gelöscht. Die Settings mit den ganzen Einstellungen habe ich aber nicht gelöscht. Dann den neuen Viewer installiert, der genau wie der offizielle Viewer, in einem "SecondLife"-Ordner abgelegt wird. Was man auf jeden Fall machen sollte, ist die "Maximale Bandbreite" unter > Einstellungen > Konfiguration > Netzwerk auf 10.000 kBit/s einzustellen. Normal wurde bei den bisherigen Viewern ja immer 1.500 bis 2.000 kBit/s empfohlen, damit sich der Paket-Handler nicht "verschluckt", was dann zu Paketverlusten führt. Beim Pipelining wird das mit einem anderen Verfahren aber sogut wie vermieden. Und Datendurchsatz ist hier das A und O.

Das Inventar meines Alt (ich teste neue Viewer immer erst mit einem Alt) war nach dem Login schneller geladen, als ich das Inventarfenster öffnen konnte. Jedenfalls waren alle ca. 2550 Objekte nach etwa fünf Sekunden geladen. Die Region, auf der ich noch vom letzten Logoff stand, war ebenfalls sofort sichtbar, ohne irgendeine Ladezeit. Da das aber spärlich bebautes Mainland war, bin ich dann mal (mit leerem Cache wohlgemerkt) auf zwei Regionen teleportiert, bei denen ich sonst immer ein paar Minuten warten musste, bis auch die letzte Textur gerezzt war, bzw. das letzte Mesh geladen wurde.

Mayfair - So sieht es nach ca. 20 Sekunden aus
Meine erste Test-Region war Mayfair. Die bekannte Einkaufsstraße besteht in SL fast vollständig aus Mesh-Objekten. Als ich das letzte Mal dort war, dauerte es so ca. 5 Minuten, bis alles sauber angezeigt wurde. Mit dem Pipelining Viewer waren es etwa 15 bis 20 Sekunden. Dazu ist noch ganz interessant, dass die Mayfair Region aktuell auf einem LeTigre Server läuft und deshalb noch kein Content Delivery Network (CDN) unterstützt. Meine Sichtweite war bei beiden Test-Regionen auf 512 Meter eingestellt und die Grafikeinstellungen hatte ich auf Ultra.

>> Teleport zu Mayfair


Insilico - So sieht es eigentlich sofort nach der Landung aus
Danach war ich auf Insilico. Hier wirken sich die 512 Meter Sichtweite mehr aus als auf Mayfair, da Insilico mehrere Nachbarregionen hat. Doch hier hat es mich dann vom Hocker gehauen. Es gab eigentlich keine Ladezeit. Nachdem die Teleportwolke meines Avatars verschwunden war, war auch die gesamte Stadt zu sehen. Die Ursache dürfte das vielzitierte Zusammenspiel von Pipelining- und CDN-Verfahren gewesen sein, denn alle Insilico-Regionen laufen auf einem Snack-Server, der bereits das CDN unterstützt. Ich bin dann noch etwas durch die Stadt geflogen, aber egal wo ich hinkam, die Texturen waren schon geladen.

>> Teleport zu Insilico
(Der TP führt zu einem Balkon hoch über der Stadt. Dort kann man am besten das schnelle Laden verfolgen. Da Fliegen erlaubt ist, kommt man aber auch schnell runter in die Straßen der Cyberstadt.)

Meiner Ansicht nach hat hier Linden Lab eine riesen Pionierarbeit geleistet. Und zwar nicht nur für Second Life, sondern für Online Gaming allgemein. Die verwendeten Dienste und Protokolle, sowie das Zusammenspiel dieser Komponenten, dürfte für alle Online-Plattformen mit großem Datendurchsatz interessant sein.

Die Funktionserklärung für den Pipelining Viewer aus den Release Notes, werde ich dann übersetzen, wenn das in den offiziellen Viewer übernommen wird. Das dürfte voraussichtlich am Montag, den 27. Oktober sein (mit etwas Glück schon am 20. Oktober). Für alle die bis dahin schon mal den Release Candidate Viewer ausprobieren wollen, hier die Downloads.

Downloads für den HTTP RC Viewer 3.7.18 (295372):
Windows | Macintosh | Linux

Release Notes:
>> HTTP RC Viewer v3.7.18 (295372)

Siehe auch:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen