Freitag, 10. Oktober 2014

Linden Lab beendet Entwicklung von Patterns

Screenshot aus Patterns 0.3
Am 9. Oktober hat Linden Lab in einer offiziellen Pressemitteilung bekanntgegeben, dass sie die Entwicklung von Patterns eingestellt haben. Wer das noch nicht kannte: Patterns ist eine 3D Sandbox-Plattform ähnlich Minecraft. Als Bauklötze stehen in Patterns aber nicht nur Würfel zur Verfügung, sondern alle möglichen Formen, die sich aus einer Kombination von Prismen und Quadern erstellen lassen.

Gebaut wird dann auf sogenannten Planets, einer großen, zusammenhängenden Masse aus den gleichen Elementen, mit denen man auch baut. Planets sind entweder horizontale Plattformen, von denen man runterfallen kann, oder es handelt sich um von allen Seiten begehbare 3D-Strukturen, die im freien Raum schweben.

Hier erst mal die Übersetzung der kurzen Pressemitteilung von LL:
Die Beendigung von Patterns
2014-10-09

Kürzlich hatte Linden Lab angekündigt, dass wir an einem ehrgeizigen Projekt arbeiten, um eine virtuelle Welt der nächsten Generation zu erstellen, während wir weiter Second Life verbessern und Blocksworld erweitern wollen. Da wir uns auf diese Prioritäten konzentrieren wollen, haben wir die Entwicklung von Patterns eingestellt und wir bieten das Spiel auch nicht länger zum Verkauf an.

Wir sind bei Linden Lab äußerst dankbar für die experimentierfreudigen Spieler, die von Beginn an den Patterns Genesis Release erforscht haben. Diejenigen, die den Patterns Genesis Release gekauft hatten, werden weiterhin in der Lage sein, ihre Kopien des Spiels zu verwenden, aber die Funktionen, die eine Server-Verbindungen benötigen, wie zum Beispiel das Teilen von Welten, sind nicht mehr funktionsfähig.

Patterns war vielversprechend und während Linden Lab sich nun auf unsere Bemühungen mit unseren anderen Angeboten konzentriert, evaluieren wir weiterhin die Zukunft der Patterns-Technologie. Interessenten sind herzlich eingeladen sich mit Vorschlägen an uns wenden.

Quelle: [Linden Lab] - The Conclusion of Patterns

Gestartet wurde die Entwicklung von Patterns unter Rod Humble und die erste Testversion war im Oktober 2012 verfügbar. Auch ich hatte damals die 10 US$ bezahlt und konnte damit jede neue Beta runterladen und testen. Eigentlich sollte Patterns dann Ende 2013 mit Version 1.0 als offizielles Spiel verkauft werden, aber das ist dann nie geschehen. Vermutlich, weil Rod Humble gehen musste und Linden Lab seine Produktexpansion mit Ebbe Altberg einstellte. Das letzte Patterns Update wurde im Juli 2014 veröffentlicht. Danach gab es keine Aktivitäten mehr auf der Homepage von Patterns. Inzwischen hat Linden Lab alle Spuren dieses Produkts beseitigt. Die Patterns-Homepage ist weg, der BuildPatterns-Kanal auf YouTube ist leer und auf der Homepage von Linden Lab wurden alle Verweise gelöscht. Von den vielen Nebenprodukten, die Humble gestartet hatte, sind jetzt nur noch Blocksworld und Desura übrig, wie man auch auf der Produktseite von Linden Lab sehen kann.

Aktuelle Patterns Version 0,7
Ich fand Patterns eigentlich ziemlich gelungen. In der Hochphase der Entwicklung kam fast jede Woche eine neue Version heraus. Und gegen Ende gab es dann eine online Datenbank und einen Multiplayer-Modus. Man konnte aus vielen verschiedenen Planeten auswählen und es gab einen Quest-Modus, bei dem man möglichst schnell alle "Starene"-Prims finden musste, die gut versteckt auf einem Planet verteilt waren.

Ich finde es schade, dass Patterns eingestellt wurde, aber es war schon länger abzusehen, da eben keine neuen Versionen mehr veröffentlicht wurden. Die 10 US$ bereue ich dennoch nicht, denn ich hatte dafür ja meinen Spaß gehabt. Außerdem kann man die letzte Version, die man installiert hat, auch noch weiterhin starten und alles machen, was keine Daten aus dem Internet erfordert. Den Screenshot direkt hier drüber, habe ich eben vor 10 Minuten erst gemacht.

Am Ende der Pressemitteilung schreibt Linden Lab, dass sie Vorschläge von Interessenten entgegennehmen. Vielleicht findet sich ja eine Lösung ähnlich wie bei bei Versu, wo Linden Lab nach einigem Hin und Her die Plattform an Emily Short verkauft hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen