Donnerstag, 14. Juli 2016

MetaLES: "bury your fears - bury your dreams" - Selavy Oh

Am 13. Juli wurde eine neue, simweite Installation auf MetaLES eröffnet und sie wird bis zum 8. August 2016 aufgebaut bleiben. Diesmal haben Ux Hax und Romy Nayar die SL-Künstlerin Selavy Oh auf ihre Region eingeladen. In den letzten Jahren war Selavy in Second Life nicht mehr ganz so aktiv. Umso mehr freut es mich, wieder etwas von ihr zu sehen, denn mir gefällt ihre Verbindung einfacher, geomnetrischer Elemente, die auf Aktionen des Avatars reagieren, mit den meist auf Schwarz und Weiß reduzierten Farben. Und auch ihre stets atmosphärischen Windlights, die ein geheimnisvolles Ambiente erzeugen, finde ich gut.


Im Juni 2012 war Selavy zum letzten Mal auf MetaLES. Damals mit ihrer Installation "Conformational Change", die ich noch gut in Erinnerung habe. Meinen Bericht dazu findet man hier. Und auch auf den LEA-Regionen war Selavy schon ein paar Mal. Gleich im ersten Jahr des Linden Programms mit Der Schauer und 2014 in Zusammenarbeit mit Mimesis Monday mit der Installation Transit't - Taciturnly.


Die aktuelle Installation auf MetaLES, mit dem etwas langen Namen "bury your fears - bury your dreams" (begrabe deine Ängste - begrabe deine Träume), ist der Abschluss einer RL-Arbeit, die unter dem Namen "The Tombstone Project" von 2014 bis 2016 durchgeführt wurde. Selavy hat in dieser Zeit verschiedene Friedhöfe in Deutschland besucht, Fotos gemacht und nachträglich ihren weißen, namenlosen Prim-Grabstein darin platziert. Selavy nennt das "Interventions" (Eingriffe). Das Ganze wurde dann in einem Buch veröffentlicht und mit einzelnen Versen versehen (über "Preview" kann man ein paar Seiten kostenlos ansehen).



Der weiße Grabstein aus dem Tombstone Projekt, steht auch auf MetaLES im Mittelpunkt von Selavys Installation. Es gibt zwar in einer Ecke der Region eine Notecard von Selavy, aber über die Bedeutung der Installation in Second Life, erfährt man darin nichts. Und so bleibt es jedem Besucher selbst überlassen, was er in die vielen Tumbstone Prims hineininterpretiert.


Die weißen Steine durchlaufen per Skript einen Zyklus, der etwa fünf Minuten dauert. Es beginnt mit den in geraden Reihen rezzenden Steinen. Nach kurzer Zeit beginnen diese sich vom Boden zu lösen und langsam wegzudriften. Aber nicht alle, sondern nur ein paar. Wenn man will, kann man auch mit dem Avatar gegen die Steine laufen. Die verhalten sich physisch und werden weggestoßen. Treffen sie auf andere Steine, werden auch die in Bewegung gesetzt. Irgendwann beginnen dann alle Steine einen zügigen Aufstieg in den Himmel, wo sie sich in etwa dreihundert Metern Höhe auflösen. Dann beginnt der Zyklus von vorn.



Umgeben ist die Region von halbtransparenten, grauen Kugeln in verschiedenen Größen. Sie fallen entgegen den weißen Steinen, langsam nach unten und tauchen in den Boden ein. Interessant ist ein Blick mit der Kamera aus so einer Kugel heraus auf die Tumbstone-Szene, denn die Umwelt wird durch das Grau getönt, so wie auf dem nächsten Foto.


Obwohl der Aufbau der Installation so einfach gestrickt ist, hat es mir dennoch Spaß gemacht, eine Weile diesem Zyklus zuzuschauen. Mal bin ich mit den Steinen nach oben mitgeflogen, mal habe ich mich an den Rand gestellt und die Kugeln durch mich durchgehen lassen. Oder ich habe versucht, möglichst viele Steine aus ihrer ursprünglichen Position zu stoßen, bevor sie abheben und verschwinden.


Insgesamt eine typische Selavy Oh Installation mit einem tollen Windlight. Gerade die Einfachheit der Objekte und das fast völlige Fehlen von Farbe ist das, was mir daran gefällt. Ich finde das beruhigend.

>> Teleport zu "bury your fears - bury your dreams"

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