Sonntag, 30. Oktober 2016

Drax Files Radio Hour #126: Space [the final frontier?]

Quelle: the drax files radio hour [with jo yardley]
Am 29. Oktober ist die Sendung Nummer 126 der Drax Files Radio Hour erschienen. Diesmal geht es fast ausschließlich um die neue virtuelle Welt Space von Sine Wave. Ich hatte diese Plattform schon im August hier vorgestellt. Eigentlich sollte sie im September öffnen, aber das hat sich nun etwas verzögert.

Jedenfalls durfte Draxtor Despres mit Sine Wave Chef Adam Frisby (Adam Zaius in SL) jetzt schon die Creator-Beta besichtigen und dort ein Video drehen. Das sieht in meinen Augen nicht schlecht aus. Dazu später dann mehr. Denn zu Beginn, gibt es in der Podcast Sendung erst ein paar allgemeine Meldungen.

Das erste Thema ist ein Artikel im Wired, der die parallele Entwicklung von Sansar und High Fidelity als Zweikampf zwischen Ebbe Altberg und Philip Rosedale hochstilisiert. Zu diesem Artikel schreibe ich morgen noch etwas, deshalb belasse ich es hier beim Hinweis.

Nächstes Thema ist die Science Fiction Serie Black Mirror, die vor einigen Wochen in die dritte Staffel gegangen ist und die Drax und Jo als "must see" anpreisen. Soweit ich verstanden habe, ist jede Episode eine abgeschlossene Geschichte und man kann die komplette dritte Staffel auf Netflix ansehen.

Dann wird Ebbe Altbergs Auftritt auf der WSJD Konferenz angesprochen, über den ich ebenfalls hier und hier berichtet hatte. Drax erzählt, dass er kurz vor dieser Konferenz an Ebbe geschrieben hätte, dass Sansar hoffentlich mehr sein wird, als Zimmereinrichtung hin- und herzuschieben. Und genau das zeigte Ebbe dann auf der Konferenz. Drax ist der Ansicht, dass er das wohl extra wegen seinem Kommentar gemacht hätte.

Als nächstes spricht Draxtor einen Artikel auf New World Notes an, in dem Wagner James Au schreibt, dass sowohl Linden Lab als auch High Fidelity ihre Firma aufs Spiel setzen, indem sie mit Sansar und HiFi darauf spekulieren, dass die Zukunft tatsächlich den VR-Brillen wie Oculus und Vive gehört. Sollte sich das nicht bewahrheiten, haben beide Firmen viele Millionen in den Sand gesetzt, was eventuell für beide schwer zu verdauen ist. Zwar sind die Plattformen auch ohne eine VR-Brille nutzbar, aber das Geschäftsmodell zielt halt hauptsächlich auf die VR-Brillen ab.

Dann startet das Thema Space von Sine Wave. Dazu gibt es ein knapp 45 Minuten langes Video, das Draxtor bei seinem Besuch in der Creator Beta aufgenommen hat. Drax hat sich einen Avatar erstellt, der dem aus Second Life ziemlich ähnlich sieht. Begleitet wird er bei seinem Ausflug von Adam Frisby und beide legen während ihrem Gespräch gut zehn Kilometer auf der einer der Space-Regionen zurück. Und obwohl davon ein großer Teil nur über Transportschienen und durch die Wüste geht, finde ich die Grafik insgesamt nicht schlecht.

Deshalb gibt es jetzt erst einmal das Video:

Draxtor visits Space [with CEO Adam Frisby]




Adam ist für mich etwas schwer zu verstehen, denn er spricht ziemlich schnell und hat einen fiesen britischen Slang. Insgesamt ist Adam aber sympatisch, denn er liebt virtuelle Welten. Das hört man in jedem seiner Erklärungen. Zu Beginn sieht man Draxtor in einer riesigen Konzerthalle, in der 329 Avatare stehen. Das sind zwar alles Bots, aber es sieht trotzdem beeindruckend aus. Adam sagt, dass sie auch schon 500 Avatare auf einer Region hatten. Bei den 329 Avataren im Video, hat Draxtor fast durchgehen 60 Frames pro Sekunde (FPS).

Einen Viewer braucht man für Space nicht, denn man kann auch in einem Browserfenster einloggen. Wer will, kann aber auch einen Viewer herunterladen und installieren. Ich selbst habe ja auch einen Account für die alten Space Welten und der Browserzugang sieht seit einiger Zeit genauso aus, wie die Benutzeroberfläche, die man bei Drax im Video sieht. Deshalb vermute ich, dass ich nach der Öffnung dieser neuen Space-Plattform direkt dort mit meinem Avatar einloggen kann. Der heißt in Space übrigens auch MaddyGynoid, allerdings ohne Leerzeichen zwischen Vor- und Nachnamen, weil die bei Space-Accounts nicht erlaubt sind.

Adam erzählt dann, dass Space eigentlich schon seit 2008 existiert und im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt wurde. Das neue Space, das in Kürze öffnet, ist bereits die siebte Generation dieser virtuellen Welt und für mich die erste mit Potential für einen Erfolg.

Adam Frisby, CEO von Sine Wave / Quelle: Drax Files
Nutzer der neuen Space-Plattform, erhalten die erste eigene Region kostenlos. Allerdings können darauf nur 10 Avatare gleichzeitig eingeloggt sein. Für private Hobbyregionen ist das aber ausreichend (die Homesteads in SL erlauben auch nur 20 Avatare). Wer das ganze professioneller aufziehen will, kann auf verschiedene Preismodelle zurückgreifen. Das Top-Paket mit 10 Regionen zu je 100 gleichzeitig eingeloggten Avataren, kostet nur 75 US-Dollar.

Das ist weniger als für eine einzige Homestead in SL bezahlt werden muss. Und die Fläche, die man mit diesen zehn Regionen zu je zwölf Quadratkilometer bekommt, ist etwa so groß, wie alle Regionen in Second Life zusammen-genommen. Man erhält also für 75 US-Dollar pro Monat quasi ein eigenes SL-Grid. Die Regionen lassen sich auch über Instancing zusammenschalten, so dass die Avatare aller Regionen den gleichen Event besuchen können. So können dann 1000 Avatare zum Beispiel an einem Konzert teilhaben.

Dennoch ist Adam auch voller Lob für Second Life. Nur SL sei es bisher gelungen, die Kreativität seiner Bewohner so zu fördern, dass damit sowohl ein Wirtschaftssystem entsteht als auch unglaublich guter Content für Second Life. Auch Sine Wave hat ja seine ersten Dollar in Second Life mit Animationen verdient.

Weiter erzählt Adam, dass man ein System in Space implementiert hat, das ein Hochladen von gerippten Content verhindern kann. Wie das funktioniert, erklärt er allerdings nicht, was aber verständlich ist. Denn das würde wieder das Aushebeln dieses Schutzes vereinfachen.

Die Space-Plattform läuft auf Unity und könnte auch VR-Brillen unterstützen. Aber Adam ist der Ansicht, dass Virtual Reality noch lange nicht bereit für den Massenmarkt ist. Deshalb startet Space ohne eine VR-Unterstützung. Adam will zuerst die Funktionen seiner Plattform vervollständigen und optimieren. Er ist der Ansicht, dass VR erst in ein bis zwei Jahren die Massen erreichen wird.

Fast während des kompletten 45-minütigen Interviews, sieht man Draxtor laufen und laufen und laufen. Er sagt selbst einmal im Video, dass sich die Größe einer Region endlos anfühlt. Und auch ich finde das beim Zusehen beeindruckend.

Ich werde mir so eine Region holen, sobald die Plattform für alle geöffnet wird. Ich habe bereits ein Haus in der alten Space Plattform und ich komme mit den inworld Tools inzwischen ganz gut zurecht. Objekte platzieren und ausrichten geht eigentlich ziemlich leicht.

Diese Region besuchten Draxtor und Adam / Quelle: Space / Sine Wave Entertainment
Dass Space nicht bereits im September geöffnet wurde, wie angekündigt, liegt ganz einfach daran, dass die Entwickler nicht fertig wurden. Sie wollen erst die gesamte Dokumentation für die Bedienung der Plattform fertigstellen und die Creator-Tools noch weiter verbessern, bevor man die Plattform für alle öffnet. Zur Zeit gibt es weiter nur den Beta-Zugang für Ersteller, die mit persönlichem Kontakt zu den Betreibern ein größeres Projekt in Space aufbauen. Es sollen laut Adam etwa 150 sein. Der offizielle Start von Space soll aber noch in diesem Jahr bevorstehen.

Wer den Web-Zugang und die Benutzeroberfläche mit der alten Space-Plattform testen will, kann sich auf sine.space einen Account anlegen, oder sich über einen bestehenden Twitter, Facebook oder Google Account einloggen. Ich habe mich über meinen Google+ Account dort eingeloggt. Wer sich zur Creator-Beta für die neue Plattform anmelden will, kann das auf sinewave.space. Laut Adam wird man dann nur wenige Stunden nach der Anmeldung von den Betreibern kontaktiert und man erhält ein Login. Ich bin jedenfalls schon ziemlich gespannt auf diese Plattform, denn mich reizt die unglaubliche Größe der Regionen und dass man sogar die erste Region kostenlos bekommt.

Hier kann man sich die gesamte Sendung anhören, genauso wie auf der Seite zum Quellenlink:



Links:

Quelle: show #126: space [the final frontier?]

7 Kommentare:

  1. Intressanter Artikel und hab die alte space Welt auch gleichmal ausprobiert. Gröstes Problem dieser Welt ist wohl das es keinen intressiert denn ich hab dort nur einen Besucher getroffen der gleich wieder weg war. Für eine Plattform die wie du schreibst seid 2008 entwickelt wird zu wenig. Hatte auch irgentwie kein Ton. Eine echte Konkurenz zu Secondlife hab ich bis auf 3DXChat optisch noch nicht gesehen wobei das nicht mal eine echte freibegehbare Welt ist. Immerhin muss man da für den Zugang mit Kreditkarte bezahlen und kenne deshalb nur Videos von. Es findet dortaber etwas aktiv statt was auch in Secondlife erfolgreich ist, tanzen in Clubs und naja XXX :D . Sims zu besuchen geht dort warscheinlich nicht aber das intressiert auch in Sl nur die wenigsten. Ok man geht einzweimal hin und schaut sich den Sim an danach intressiert es keinen mehr. Es fehlt meist etwas was man aktiv machen kann und deshalb sind Clubs einfach besser besucht. Ausnahme sind Strände aber sowas gibs in 3DXchat auch :)

    Bin aber gespannt ob sich da was ähnliches entwickelt :)

    Nic

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. hm, ich glaube du gehst etwas zu stark von dir aus was die Nutzungsgewohnheiten der User angeht. Gerade in SL sind sie so unterschiedlich wie ihre User.
      Tanzen in Clubs, Socializing und XXX ist sicher etwas das viele mögen. Aber ich sehe genau so viele User die so gut wie nie tanzen gehen (da gehöre ich beispielsweise dazu), die nicht aufs Leute kennenlernen aus sind, und die Sex zwar gern mitnehmen aber nicht aus diesem Grunde in SL sind.
      Ich besuche Sims die mir gefallen sehr oft nachdem ich sie entdeckt habe, und zwar schlicht weil ich gern fotografiere. Bilder machen ist für mich eine der Hauptantriebsfedern in SL zu sein. "Etwas aktiv machen", wie Du das nennst, treibt sicher viele User an. Aber genau so viele eben auch wieder nicht.
      Gerade diese Vielfältigkeit der Nutzungsmöglichkeiten ist es, die SL so einzigartig macht. Für mich jedenfalls klingt Space sehr verführerisch. Auf Clubs und "aktiv was machen" in Deinem Sinne verzichte ich gern, da ich als ein eher zurückgezogener Mensch der lediglich seine Kreativität auszutoben versucht, und das über weite Strecken sehr gut mit sich alleine kann, (und wie gesagt, da bin ich bei Gott nicht die Einzige), nicht in erster Linie darauf aus bin. Häuser gestalten, Szenen für die Fotos bauen, Land gestalten.........das sind die Dinge die ich zu neunzig Prozent in SL tue und für die Space eine genial gute Platform zu sein scheint.
      Und mir genügen meine paar besten Freunde die ich bereits habe als Gesellschaft.

      Löschen
    2. Anidusa Carolina ich seh das genauso wie du erlich :) und mit meinem Nutzungsverhalten hat das nichts zu tun sondern mit Beobachten. Bin seid 2007 in Secondlife und kreative Leute wie du können die Kosten nicht decken die ein Sim mitsichbringt. Deshalb schliessen ja soviele Sims und selbst Rollenspielsims wo man Fotographieren und sogar aktiv was machen kann müssen auflange Sicht dicht machen oder werden nur von aufopferungsvollen Mitgliedern getragen.
      Was ich noch vergessen habe ist schoppen und diese Kombination rechnet sich wenigsten ein wenig. Es gibt zum Beispiel ein sehr beliebten Strand in SL wo gleichzeitig Bademode und andere Artikel passend zum Strand angeboten werden. Auf dem sind immer bis zu 30 und mehr Leute unterwegs und durch die Shopvermietung kommt wieder etwas rein um die Simhaltungskosten zu tragen. Das ist ein Konzept was gut funktioniert und ich selbst finde es gut das Maddy hier auch Shopsims mit in die Simtips mit einbaut die auch arg mit dem Markplatz zu kämpfen haben. Immerhin kann ein Betreiber die Kosten besser decken ohne teure Simhaltungskosten und Zeit diesen zu gestalten und zu pflegen.

      Nic

      Löschen
    3. Sicher bringen Leute die einfach nur ihre Kreativität austoben wollen nix ein. Andererseits muss ich, um meine Szenen für die Fotos gestalten zu können, shoppen bis der Arzt kommt. Da braucht man hier eine passende Kommode, da ein passendes Lämpchen, Steine, Felsen, was auch immer. Und natürlich will man nicht immer den gleichen Avatar knipsen. Also macht man sich Alts. Und kleidet sie ein. Kauft skins etc pp, damit sie in jeder Session ein anderes und möglichst schönes Erscheinungsbild haben.
      Du siehst, auch "einfach nur Kreative" bringen was ein. Nebenher falle ich immer mal in irgend ein Breedable Fieber. Auch das bringt Kohle. Und ich habe eine quarter Homestead plus einen ort zum Szenen bauen, plus einen Ort für Breedables. Ich schiebe im Monat zwischen siebzig und neunzig Dollar nach SL........klar, das ist nicht so viel wie jemand der sich eine Sim leisten kann. Dennoch macht bekanntlich Kleinvieh Mist. Das läppert sich, wenn es genug von meiner Sorte gibt. Im Übrigen bringen CLubgänger auch nicht wirklich was für LL ein.
      Interessanterweise beobachte ich ebenso viele Kreative wie Actionsocializer. Da unterscheiden sich unsere Beobachtungen halt. ;)

      Löschen
    4. Ja, das leidige Thema der Simfinanzierung. Wir betreiben eine RP-Sim im Grandfathered Status. Die Finanzierung gliedert sich derzeit ungefähr so auf:

      65% Sponsoring
      25% Vermietung, sonstige Einnahmen aus der Sim
      10% Spenden

      Es ist also, wie Nic schreibt, ohne die "aufopferungsvollen" Mitglieder hätten wir schon längst dicht machen müssen.

      Die Niki

      Löschen
  2. Das hört sich im Moment für mich sogar interessanter als Sansar an. Ich werde es sicher ausprobieren, wenn es offiziell startet und bin gespannt auf weitere Infos, so ob man in Space genauso kreativ sein kann wie in SL.

    Ich sehe es mit den VR-Brillen auch etwas skeptisch:
    1. zur Zeit wegen des hohen Preises für die guten Brillen
    2. wegen gesundheitlicher Probleme bei längerer Nutzung

    Gerade der zweite Punkt ist ja kaum erforscht. Ich kann mir vorstellen, dass es schon ein Unterschied ist, wenn ich "nur" auf einen Monitor schaue und trotzdem meine RL Umgebung noch wahrnehme oder wenn ich abgekapselt auf nur ein paar cm entfernte kleine Monitore schaue.

    Die Niki

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja für mich klingt es auch interessanter als Sansar. Das verliert je mehr Details ich erfahre immer weiter an Attraktivität.

      Löschen