Montag, 3. Oktober 2016

Kultivate Magazine Oktober 2016

Quelle: Windlight Magazine
Am 2. Oktober ist eine neue Ausgabe des Kultivate Magazine erschienen. Herausgeber Johannes1977 Resident schreibt im Editorial, dass er in den letzten Wochen viel negative Kritik abbekommen hat, was er aber einfach ignorieren will. Gemeint ist eine Kritik vom Whisperer zur September Ausgabe des Kultivate Magazins. Dem folgte dann eine kleine Schlamm-schlacht im Web, mit Androhung von DMCA und Privatklage. Das scheint den Whisperer aber nicht zu kümmern und es gab weitere Schmonzetten nach Bildzeitungsart. So ganz ignorieren kann das Johannes allerdings nicht, denn sonst hätte er auf diese Artikel nicht in den Kommentaren reagiert.

Die Titelstory dreht sich im Oktober um Sandi Benelli. Gehört hatte ich diesen Namen zwar schon mal, aber zuordnen konnte ich ihn nicht. Jedenfalls wird Sandi dem sehr breit angelegten Bereich der Künstler in Second Life zugeordnet. Außerdem ist sie Kuratorin von Art in the Park, einer Bildergalerie mit Fotos aus SL. Auch jeder, der dort ein selbstgemachtes Foto ausstellen darf, kann sich dann Künstler nennen. Das klingt jetzt vielleicht etwas schroff von mir, aber manchmal habe ich den Eindruck, ich bin der einzige SL-Nutzer, der nicht als Künstler bezeichnet wird. Es gibt in SL aus meiner Sicht sicher viele Kunstschaffende, die diese Bezeichnung verdient haben. Aber Fotos mit der im Viewer eingebauten Funktion zu schießen, gehört für mein Empfinden nicht dazu. Dennoch hier der Link zu Sandis Kunstsammlung auf Flickr.

Zu den weiteren Artikeln schreibe ich heute nicht mehr viel, sonst schimpfe ich bei meiner aktuellen Laune nur noch mehr. Ein Bericht, der mir ganz gut gefallen hat, ist ein Special über Charity Organisationen in Second Life, sowie deren Betreiber. Unter anderem wird auch "Leben und Lernen in Kenia" von Brique Topaz vorgestellt. Im Magazin wird dann allerdings das Betreiben dieser Organisationen ebenfalls als Kunst bezeichnet.

Der Simtipp von Vee zeigt diesmal Fotos zur Region Sarawak, die ich letztes Jahr auch bei mir bereits vorgestellt hatte. Eine empfehlenswerte Region.

Die Oktober-Ausgabe des Kultivate Magazins hat 240 Seiten.

Inhaltsverzeichnis:

  • Seite 42
  • Seite 68
  • Seite 88
  • Seite 104
  • Seite 138
  • Seite 152
  • Seite 170
  • Seite 186
  • Seite 204
  • Seite 214

Hier geht es zur Online-Ausgabe:

>> Kultivate Magazine Oktober 2016

Links:

Quelle: Kultivate Magazine’s October Issue is Now Available!

9 Kommentare:

  1. Anidusa Carolina4. Oktober 2016 um 09:58

    Die Diskussion was Kunst ist, und was nicht, ist so alt wie die Menschheit.
    Einige Leute betrachten Werke erst dann als Kunst, wenn sie provozieren, wenn sie sich auf gesellschaftliche Mißstände fokussieren und aufrütteln.
    Andere nennen Dinge Kunst, die ein extremes handwerkliches Können (und sei es in Photoshop und Konsorten) erfordern.
    Menschen nennen sich Künstler weil sie sich als solche empfinden, eine Frage der Selbstwahrnehmung also.
    Last not least ist Kunst also eine Frage der persönlichen Wahrnehmung. Sie liegt im Auge des Betrachters.
    Wenn man bedenkt, dass es User in SL gibt die nicht einmal fähig sind ein Selfie für ein Profilbild zu schießen, dann kann der Begriff Kunst durchaus sehr eng gezogen werden.
    Eben so verschieden sind die Ausdrucksformen und Medien. Fotografen, Bildhauer, Juweliere, Schreiner, Schriftsteller............wo fängt Kunst an, wo hört sie auf?
    Ist es erst dann Kunst, wenn sie verstört, aufrüttelt, kontrovers diskutiert wird? Oder ist es bereits Kunst wenn der röhrende Hirsch derart schön dargestellt ist, dass Oma den Blick gar nicht mehr vom Gemälde überm Sofa nehmen möchte?
    Ich lasse diese Fragen mal künstlerisch-rhetorisch offen........
    :D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Na ja, das hier ist ein Blog. Per Definition ein Tagebuch oder Journal, in dem der Betreiber Sachverhalte protokolliert oder seine Gedanken niederschreibt. Letzteres habe ich getan und damit meine Sichtweise zum Thema dargestellt. Bekehren will ich damit niemanden. ;)

      Allgemein ist meine Definition von Kunst, wenn der Ersteller etwas komplett Eigenständiges erschafft, das mich erstaunt und zum Nachdenken anregt. Das kann dann auch ein digitales Foto sein, aber nicht von einer SL-Region, die ganz andere Leute gebaut haben.

      Löschen
    2. Mit dieser Definition haust Du in einem Aufwasch alle großen Sachfotografen im RL in die Pfanne. Und Portraitfotografie wäre auch keine Kunst. Außer man fotografiert selbst gezeugte Kinder. ;)

      Löschen
    3. Ganz genau. Sach- und Portraitfotografen sind in meinen Augen genau das, was die Bezeichnung aussagt. Man könnte es auch einen Beruf oder ein Hobby nennen. Am Ende will mir vielleicht noch jemand erzählen, dass ein Passbildautomat ein maschineller Künstler ist. :)

      Löschen
  2. Okay, Du hast´s halt nicht mit Kunstgeschichte. ;)
    Ist ja nix schlimmes, wenn man Man Ray, Annie Leibovitz oder Helmut Newton nicht kennt. Und deren Kunst besteht eben nicht im inspirationslosen Abbilden. Gerade Fotografie hat unser Verständnis der Welt der letzten hundert Jahre geprägt wie nichts anderes. Und die Macht, die ein gut eingefangener Moment haben kann, zeigt sich bei ikonischen Bildern, die jeder sofort vor Augen hat. Ich sage nur: Vietnamkrieg, Mädchen weinend auf Feldweg. Das ist Dokumentation, die einen Kommentar abgibt. Und das ist Kunst.
    Nicht jeder ist in der Lage, den Blickwinkel, den Ausschnitt, das Licht und den Moment für einen solchen Kommentar zu finden. Und da scheidet sich der Künstler vom Passbildautomaten.
    Aber ich möchte Dich nicht bekehren. :) Vielleicht schaust Du Dir ja trotzdem mal ein paar Bilder der von mir aufgezählten Künstler an.
    Und nur als Denkanstoß: Was machst Du dann mit den Werkstattateliers in Renaissance und Barock? Ist der gute Harmenszoon van Rijn kein Künstler, weil ein erklecklicher Teil seiner Bilder von seinen Angestellten/Schülern ausgeführt wurde? ;)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Du hast in deinem ersten Kommentar von Fotografen gesprochen. Die sehe ich nicht als Künstler. Das Vietnamfoto zum Beispiel, war ein Schnappschuss eines Kriegsreporters. Der hatte in diesem Augenblick bestimmt nicht im Sinn, ein "Kunstwerk" zu erschaffen. Das ist eine Momentaufnahme der Realität, die durch eine hinzugebrachte Symbolik eben sehr bekannt wurde.

      Rembrandt ist dagegen kein Fotograf. Er hat seine Bilder handwerklich erstellt und das sehe ich durchaus als Kunst. Dazu gehört eine Menge mehr als auf einen Knopf zu drücken.

      Aber wie Ani oben schon geschrieben hat: "....wo fängt Kunst an, wo hört sie auf?"

      Man kann natürlich alles und jeden zu Kunst erklären. Dann fällt eine Zuordnung ganz leicht und wir sind ganz einfach alle Künstler.^^

      Löschen
  3. Anidusa Carolina4. Oktober 2016 um 21:44

    Für mich gibt es auch in der Fotografie Künstler. Die Kunst daran ist, ein inneres Bild, etwas das innerlich bewegt, nach aussen zu transportieren. Fotografie ist für mich ein ganz erheblicher Bestandteil der Kunst. Was der Kriegsfotograf beabsichtigte, weiss man nicht. Und da würde ich daher auch nicht unbedingt von Kunst sprechen. Aber das es unter Fotografen Künstler gab und gibt ist für mich eine absolut unumstössliche Tatsache. Ein Foto ist für mich dann Kunst, wenn es zu bewegen vermag. Wenn der Künstler seine Seele hineinlegt. Wenn er seine Gefühle über dieses Medium anderen mitteilen kann. Ebenso wie ein Sänger dann ein Künstler ist (oder auch ein Schauspieler), wenn ein Stück seines Herzens mit in sein Lied fliesst und er mit dem Publikum seine Seele teilt. Kunst hat ganz viel mit dem Gefühl zu tun das im Kunst-Konsumenten ausgelöst wird. Kunst kann auch einfach geschehen. Ohne "Absicht", aus dem Moment heraus. In DEM Fall und nach DER Definiton wäre sogar das Bild des Kriegsreporters in der Tat als Kunst zu bezeichnen.

    Es hilft nix, Leute, Kunst zu definieren oder definieren zu wollen bleibt einfach eine sehr, sehr individuelle Sache. Und eigentlich ist das doch auch gut so.

    AntwortenLöschen
  4. Die Frage nach der Kunst

    Tatsächlich ist natürlich schwer bis unmöglich zu definieren, was Kunst ist und was nicht. Wenn ich selbst davon überzeugt bin ein Künstler zu sein, aber so gut wie niemand der meine Kunst zu Gesicht bekommt sie als solche wahrnimmt, bin ich dann trotzdem ein Künstler?

    Im angelsächsischen Raum ist man da in Regel großzügiger. Menschen, die sich hierzulande kaum als "Künstler" oder "Schauspieler" bezeichnen würden, weil sie das für überzogen und anmaßend halten, würden sich in den USA selbstbewusst leichter als "artist" oder "actor" betiteln und dann durch Dritte auch so wahrgenommen werden. Frei nach dem Motto: Du bist, was du sein möchtest, du brauchst dafür nicht zwingend eine bestimmte Qualifikation oder Referenzen deines Schaffens vorweisen.

    Dem wohnt einerseits natürlich eine schöne Idee von Freiheit und Chancengleichheit inne. Andererseits impliziert es aber natürlich auch eine gewisse Form von Beliebigkeit. Wenn jeder und alles "Kunst" sein kann, wenn er / es nur selbst so deklariert, welchen Wert hat ein Terminus wie "Kunst" dann noch?

    Whisperer vs. Kultivate

    Meine Kenntnisse über Kunst, Lifestyle und Mode in SL sind nicht weitreichend genug, um beurteilen zu können, ob das Kultivate Magazin nun wirklich eher in Richtung „Wannabe“ geht und optisch etwas altbacken und provinziell daherkommt (so ja offenbar die Stoßrichtung der Kritik) oder nicht doch zu den besseren, progressiveren Magazinprojekten in diesem Segment gehört.

    Die Kritikpunkte im Whisperer Blog fand ich jedoch jetzt nicht so durchschlagend (Tippos, etc.) bis vielleicht auf die Qualität der Bilder - wobei hier aber der bemängelte „blurry“ Look vermutlich ganz bewusst so gewählt wurde (?). Vielleicht sollte der Kollege Bartholomew Gallacher zu diesem Fall abschließend eine Analyse stellen :p.

    Andererseits wirkt ist seitens des Kultivate Herausgebers auch nicht unbedingt souverän, wenn er erklärt die Kritik zu ignorieren und über ihr zu stehen, im Widerspruch dazu den Vorgang im aktuellen Editorial aber anspricht und dann offenbar ja auch mit einem DMCA droht.

    Früher war alles besser - auch das Drama

    Während die meisten SL Nutzer beim Thema "Drama" mit den Augen rollen, vertrete ich ja immer die Ansicht, dass "Drama" das Salz in der Suppe ist, ohne dass SL insgesamt eine ziemlich fade Veranstaltung bleiben würde. Nein, man braucht es nicht immer und überall, aber ganz ohne wär’s auch langweilig ;-).

    Als SL-Nostalgiker fehlt mir bei den Schlammschlachten der Gegenwart aber oft der "Epicness"-Faktor, den man früher im "Alphaville Herald" mit wilden Geschichten über die Justice League, die Patriotic Nigras, Woodbury, Prokofy Neva, usw. nachlesen konnte.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, die alten Dramen, die hatten noch was. Mir fallen da noch Namen ein wie W-Hat, RedZone, Emerald Viewer, The Wrong Hands, CDS-System usw.. Das letzte große Drama war für mich der Bann von Skills Hak (die allerdings bei einem nicht geringen Anteil aller SL-Dramen involviert war).

      Der Whisperer ist eigentlich nur ein amateurhaftes Käseblättchen, das mit Gerüchten und Provokationen Seitenklicks produzieren will. Mit dem Alphaville Herald ist das nicht vergleichbar, denn da hat mit Mark P. McCahill (Pixeleen Mistral) ein professioneller Journalist geschrieben. Der hat übrigens erst vor zwei Wochen bei einer Fernsehshow aus dem Nähkästchen geplaudert. Sehr interessant:
      >> Episode 264: Mark McCahill

      Löschen