Dienstag, 25. Oktober 2016

MetaLES: "Tumor" von Igor Ballyhoo

Am 22. Oktober wurde auf MetaLES die neue Installation "Tumor" von Igor Ballyhoo eröffnet. Ebenfalls neu auf MetaLES, ist ein fester Landepunkt in einer Skybox in 1200 Metern Höhe. Dort befinden sich zwei große Schilder. Eines ist ein Teleport runter auf den Simboden, wo die neue Installation aufgebaut ist. Das andere Schild führt in eine weitere Skybox, in der sich die Fotoausstellung "5Y Smoking" von Lanjran Choche befindet.


Unten auf dem Sim angekommen, sieht Tumor erst einmal wie eine futuristische Industrieanlage aus. Doch je mehr man die einzelnen Objekte untersucht, desto mehr wird das Ganze zu einer surrealen Struktur, die man kaum klar abgrenzen kann. Ich habe zwar auch schon Fotos gesehen, die wesentlich deutlicher die Objekte der Struktur zeigen, aber im Black Dragon Viewer unter Grafikeinstellung "Ultra", kommt diese Installation eben surreal.


Das fängt mit den Texturen an, die aus größerer Entfernung bei mir alle schwarz aussehen. Erst, nachdem ich mit der Kamera ziemlich dicht an die Oberflächen gezoomt habe, wurden Farben und Muster erkennbar. Am stärksten war dieser Effekt bei den kastenförmigen Blöcken zu sehen, die zentral über der Region schweben. Deren Oberseite sieht bei mir so aus:


Auch die Hauptebene am Boden ist schwer zu beschreiben. Sie wurde mit fast transparenten, aber verzerrenden Quadern bedeckt. Platziert man die Kamera auf Höhe der eigenen Avatar-Füße und blickt dann nach schräg oben, wirkt alles verschwommen, was aber für sich gesehen auch wieder wie gewollte Kunst aussieht. Hier ein Beispiel dazu:


Das Windlight hat mir mit seinem sehr starken Blauanteil gut gefallen. Ich habe für meine Fotos diesmal absolut nichts an den Einstellungen verändert. Dennoch weiß ich, dass der Black Dragon generell alles etwas anders darstellt als mit dem Standard-Rendering aus dem SL Viewer. Wie das vermutlich im offiziellen Viewer aussieht, ist in dem kurzen Video von Guadalupe Vázquez zu sehen, das ich hier am Ende eingebettet habe.


In der Notecard zur Installation, gibt es ein kurzes Statement von Igor zu seinem Werk. Hier die Übersetzung:
"Diese Arbeit ist meine Abrechnung mit der menschlichen Gier nach materiellen Dingen aller Art, die so mächtig ist, dass sie uns unsere eigene Existenz kostet. Dies ist kein Versuch, es zu bekämpfen und ich habe es auch nicht erstellt, in der geringen Hoffnung, etwas zu ändern, sondern es ist nur eine Aufzeichnung meiner Beobachtung der menschlichen Gesellschaft in unserer heutigen Zeit.

Ich widme diese Arbeit der Person, durch die sie unwissentlich inspiriert wurde. Einer der reichsten lebenden Menschen. Eine Frau, die ihr Vermögen mit dem Abbau von Kohle gemacht hat. Gina Rinehart."

Igor Ballyhoo


Ich sehe in Igors Installation jetzt keine Abrechnung mit der Gier der Menschen. Aber in Bezug auf das Wort "Tumor" ist mir der Gedanke gekommen, dass unsere Technologie sich tumorartig bis in die kleinsten Bereiche unseres Lebens ausgebreitet hat. Wer heute an der Bushaltestelle kein Smartphone in der Hand hat, wird ja schon fast als sozial gestörter Mensch betrachtet. Ob nun die Technisierung unseres Lebens ein Fluch oder ein Segen ist, möchte ich für mich selbst nicht festlegen. Ich denke aber, dass ein bewusster Umgang mit dem Fortschritt durchaus positive Aspekte haben kann. Genauso kann ein rücksichtsloser Umgang zu einem Desaster führen.


Wie oben schon angekündigt, gibt es jetzt noch ein kurzes Video von Guadalupe Vázquez, das ein paar Szenen von Tumor zeigt. Bei ihm sehen die Texturen irgendwie anders aus als bei mir im Viewer. Vielleicht hatte er das erweiterte Beleuchtungsmodell nicht aktiviert.

TUMOR by Igor Ballyhoo




>> Teleport zum MetaLES Landepunkt

Links:

Quelle: TUMOR by Igor Ballyhoo

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