Samstag, 23. Februar 2019

MeWe wird mein Ersatz für Google+

Quelle: MeWe auf Twitter
Vor ein paar Wochen hatte ich hier darüber geschrieben, dass mein Google+ Account am 2. April 2019 gelöscht wird. Da ich so eine Plattform für Kurzmeldungen eigentlich ganz gut finde, habe ich mir schon seit Anfang des Jahres mögliche Alternativen angeschaut.

Facebook ist für mich tabu und Twitter finde ich zu stark eingeschränkt. Ende Januar habe ich mir dann einen Account auf MeWe erstellt. Erst einmal, um die Plattform auszuprobieren. Seitdem sind viele von den Feeds, denen ich auf G+ gefolgt bin, zu MeWe abgewandert. Das ist einer der Gründe, warum es mir dort inzwischen ganz gut gefällt.

Ein weiterer Grund ist der respektvolle Umgang mit den Nutzern und deren Daten. Zunächst einmal ist es dem Betreiber egal, ob man sich mit einem Pseudonym oder mit Realnamen anmeldet. Zusätzlich hat jeder Nutzer die Möglichkeit, in den Einstellungen ziemlich genau festzulegen, was man privat oder öffentlich von sich geben will. Und da die Plattform erst 2016 gestartet wurde, entwickelt sie sich auch stetig weiter. In den vier Wochen, die ich dort angemeldet bin, gab es schon mehrere Updates mit neuen Funktionen.

Aber MeWe hat aus meiner Sicht auch einen großen Nachteil. Man kann Profile, Feeds und Gruppenseiten nicht sehen, ohne mit einem Account eingeloggt zu sein. Damit macht es wenig Sinn, einen Link aus MeWe irgendwo im Web zu teilen. Aus meiner Sicht ist es aufdringlich, auf Seiten zu verlinken, für die man sich einen Account erstellen muss, um sie zu sehen. Okay, heute mache ich das hier auch. Aber nur, um anderen G+ Nutzern eine Alternative zu zeigen, bei der es keinen Realnamen-Zwang gibt.

Meine Home-Seite auf MeWe
MeWe bietet aktuell die folgenden Hauptfunktionen:
  • Home: Das ist der persönliche Feed eines Nutzers. Wie bei G+, kann man einfach einen Link in das Schreibfeld einfügen und MeWe lädt automatisch das erste Bild aus der verlinkten Seite. Ich habe in meinem Feed bisher auch nur auf Blogposts verlinkt, die selbst erstellte Bilder enthalten (also Simtipps, Eventankündigungen oder meine Berichte aus Star Citizen).
  • Chats: Auf der Chat Seite werden Unterhaltungen der Leute aus den abonnierten Gruppen angezeigt. Diese Seite eignet sich ganz gut zum Überfliegen und bei interessanten Schlagwörtern dann genauer zu lesen.
  • Gruppen: Auf dieser Seite werden alle abonnierten Gruppen aufgelistet. Wählt man keine einzelne Gruppe an, sieht man im Hauptfeed alle neuen Beiträge aller Gruppen, sortiert von oben nach unten. Wählt man eine einzelne Gruppe an, sieht man nur deren Beiträge. Zusätzlich wird in Zahlen angezeigt, wie viele neue Beiträge seit dem letzten Besuch dazugekommen sind.
  • Pages: Die Nutzung dieser Seite ist kostenpflichtig (2,99 US-Dollar/Monat). Im Grunde ist das so ähnlich, wie der Feed unter "Home", nur etwas personalisierter. Zur Zeit sind die meisten Pages entweder Fanseiten von irgendwelchen Promis (z.B. Taylor Swift oder Leonardo DiCaprio), oder News Seiten von Nachrichtendiensten wie BBC, Fox und New York Times. Das Lesen einer solchen Seite ist für MeWe Accounts natürlich kostenlos.
  • Ereignisse: Das ist ein persönlicher Terminkalender, ähnlich wie der Google Kalender.

So viel zu den Hauptfunktionen. Daneben gibt es noch viele kleinere Funktionen, die ich selbst erst so nach und nach kennenlerne. Und wie gesagt, es kommen auch ständig weitere Funktionen dazu.

Mein Speicherplatz ist noch leer
Erst vor ein paar Tagen hat MeWe-Gründer Mark Weinstein eine Import-Funktion für den kompletten Google+ Inhalt angekündigt, inklusive der Bilder. Dieses Tool soll am 12. März erscheinen. Voraussetzung ist, dass man seinen G+ Feed vorher auf Festplatte heruntergeladen hat. Weitere Informationen dazu, gibt es hier auf ZDNet.

Als Free-Account hat man auf MeWe 8 GB Speicherplatz. Will man mehr, muss man dafür bezahlen. Solange man aber nur auf Bilder verlinkt, die schon auf anderen Webseiten vorhanden sind, mindert das den Speicherplatz nicht. Nur wenn man Fotos, Dateien, Videos oder Audiodateien direkt auf MeWe hochlädt, geht das auf die 8 GB.

So, genug Werbung gemacht. Jetzt gibt es noch ein paar Links.

7 Kommentare:

  1. Hmm....ist natürlich doof das man einen account haben muss selbst um Öffentliches zu lesen.
    Was findest Du denn an Twitter so einschränkend? (Ich frage aus blosser Neugier, ich habe keinen Twitter Account. Aber soweit ich weiss kann man öffentliche Einträge auf Twitter auch lesen wenn man keinen hat.)

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    1. Auf Twitter ist jede Meldung auf maximal 280 Zeichen beschränkt. Das führt dort oft zu grotesken Steno Tweets, die nur noch Eingeweihte verstehen.

      Außerdem hat Twitter in letzter Zeit auch ziemlich an Reputation verloren. Nicht zuletzt durch durch Trottel Trump, der seine durchgeknallte Weltpolitik dort regelt.

      Vielleicht schaltet MeWe in Zukunft öffentliche Meldungen ja für alle frei. Ich denke, das wird von vielen Nutzern aktuell gefordert. Aber selbst wenn nicht, finde ich diese Plattform als Gesamtpaket zur Zeit einfach am besten.

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  2. Diese Plattform wäre für mich auch interessant gewesen, wenn nicht diese Account-Geschichte wäre. Ich habe sicher nur eine kleine Leserschaft auf meinem Google+ gehabt, die würde sicher gegen Null gehen, wenn ich für meine paar Meldungen meinen Lesern eine Registrierung abverlangen würde.

    Bei Dir Maddy ist es sicher etwas anderes, Du hast eine breite Leserschaft, da lohnt es sich schon.

    Solange schwanke ich noch zwischen Anidusas damalige Empfehlung und blogspot hin und her.

    Die Niki

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    1. Na ja, auf Google+ wurde man auch nur gelesen, wenn jemand bewusst einen Account gesucht und in die Kontaktliste aufgenommen hat. Dass jemand ohne G+ Account zufällig einen Feed findet, ist eher unwahrscheinlich.

      Bei MeWe habe ich seit gestern einige Kontakte knüpfen können. Wenn nun jemand eine Meldung von mir teilt, taucht sie auch in anderen Feeds auf und es werden weitere Leute auf meinen Account aufmerksam. Ich schätze, wenn du einen MeWe Account nutzen würdest, hättest du nach einigen Wochen in etwa wieder die gleiche Leserzahl wie auch auf G+.

      Wenn du aber einen Blog auf Blogspot oder Wordpress startest, hast du natürlich mehr Möglichkeiten auf eine größere Lesergruppe. Aber so ein Blog macht auch etwas mehr Arbeit, wenn man eigene Anforderung an Layout, Textformatierung und ansprechende Optik hat.

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  3. Ich verstehe. Ja, die wenigen Zeichen sind ziemlich doof bei Twitter. Und über das Trumpeltier müssen wir erst gar nicht reden :)

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  4. Was Du bei mir auf dem Google+ bezüglich der Übernahme des bisherigen Inhaltes geschrieben hast, macht MeWe wiederum für mich interessant.

    Die Niki

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  5. Guten Tag.
    twitter wird zum Teil unterschätzt, finde ich.
    Etwas längere Texte kann man z.b. unterbringen, indem man einen guten screenshot davon macht und den dann als Foto postet.
    Weiters läßt sich per Teasertext und Link auf eigene Blogbeiträge verlinken.
    MfG
    BTB

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