Montag, 3. Februar 2020

Gacha Reseller sind sauer auf Linden Lab

Quelle: Second Life Marketplace
Tanja Byron hat mich heute auf einen Thread im SL-Forum aufmerksam gemacht, dessen Thema ich hier mal kurz vorstellen will. Gestartet wurde der Thread zwar schon im Mai 2019, aber erst letzten Mittwoch hat er mit dem achten Beitrag an Fahrt aufgenommen.

Das Thema ist schnell erklärt. Verschiedene Gacha Reseller beschweren sich, dass Linden Lab ihnen die Linden Dollar für verkaufte Produkte von ihrem Konto entfernt hat. In der Benachrichtigung von Linden Lab heißt es, dass diese Linden Dollar von einer "nicht autorisierten Quelle bezogen wurden". In den meisten Fällen handelt es sich dabei um einen gehackten Second Life Account, bei dem der Hacker das Geld auf dem Inworld-Konto einfach verprasst. Oder mit der verknüpften Kreditkarte des Accounts bezahlt, was auf dem Marketplace ja auch möglich ist.

Reseller Items auf dem Marketplace
Bei normalen Artikeln wäre dieser Vorgang für die Verkäufer zwar ärgerlich, aber zu verschmerzen, da das Original sich ja weiterhin im Besitz des Verkäufers befindet. Bei den Gacha Resellern handelt es sich aber ausschließlich um No‑Copy Artikel, welche die Reseller selbst auf Gachas gesammelt haben. Beim Verkauf wird keine Kopie erzeugt, sondern das Orignal übertragen. Für den Verkäufer ist der Artikel dann weg. Und wenn Linden Lab das "nicht autorisierte" Geld zurückholt, steht der Verkäufer dann mit gar nichts da.

Ein Problem ist wohl die Möglichkeit, No-Copy Artikel auf dem Marketplace auch als Geschenk an Dritte zu senden. Das macht es für Linden Lab scheinbar schwieriger, den tatsächlichen Besitzer der unrechtmäßig erworbenen Gacha Items zu identifizieren. Die Beträge, die Reseller beim Vorgehen von Linden Lab verlieren, werden im Thread mit 6.000 L$ bis zu 100.000 L$ angegeben. Auch Tanja Byron hat nach eigener Aussage in drei Tagen 90.000 L$ verloren. Doch meist geht es den Resellern gar nicht um das verlorene Geld. Sie würden lieber ihre No-Copy Artikel zurückhaben, um sie erneut anzubieten.

Am Freitag meldete sich dann Grumpity Linden zwei Mal in diesem Thread. Beim ersten Mal schreibt sie, dass der aktuelle Zustand frustrierend ist und sie etwas Zeit braucht, um auf das Problem eine Antwort zu finden. Beim zweiten Kommentar schreibt sie dann, dass man nun das Vorgehen bei Linden Lab noch einmal neu diskutieren will, inwieweit man das Ganze für die Verkäufer weniger "schmerzhaft" gestalten könnte. Die Änderung würde aber etwas Zeit benötigen.

Ich habe mir nicht den ganzen Thread durchgelesen. Aber ich denke, die wesentlichen Argumente werden auf den ersten beiden Seiten gebracht. Danach kommen dann einige dazu, die eigentlich nicht betroffen sind aber mitreden möchten. Deshalb ist der Thread aktuell auch ziemlich hoch frequentiert. Was ja wiederum nicht schlecht ist, damit Linden Lab etwas Druck bekommt, eine bessere Lösung zu finden.

Update 4. Februar 2020:
Vergangene Nacht wurde im Assessment Thread darauf hingewiesen, dass heute, am 4. Februar 2020, ein öffentliches Inworld-Treffen des Linden Lab Governance Teams stattfindet. Unter Moderation von Kristin Linden können dort Probleme mit dem Marketplace diskutiert werden. Aufgrund des Threads wird es sicher recht voll werden.

Das Treffen beginnt 1 PM SLT (22 Uhr MEZ) auf der Region Havenhurst.

Links:

1 Kommentar:

  1. Es wäre schon ein kleiner Schritt, wenn die Händler entscheiden könnten, ob sie die Artikel mit der Gift Option anbieten wollen oder nicht. Ich habe das sogar einmal vorgeschlagen als nach Wünsche für den MP gesammelt wurden Klar es wäre keine Lösung für das eigentliche Problem, aber ein kleiner Schutz für die Reseller.

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