[Superjump] - Second Life ist Schaufenster des Metaversums

Am 22. Mai ist auf medium.com ein Artikel von Superjump über Second Life erschienen. Er strahlt ein Stück der neuen Seriosität aus, die Second Life in den letzten Monaten als Alternative für sichere Events und Online-Meetings erworben hat. Obwohl es im Artikel inhaltlich um etwas ganz anderes geht.

Superjump bezeichnet sich selbst als "ein Videospielmagazin, das die Kunst und Wissenschaft hinter den Spielen würdigen will". Autor des SL‑Artikels ist Doug Antin, der sich speziell für die Technologie eines zukünftigen Metaversums interessiert.

Quelle: SUPERJUMP auf medium.com

Der Artikel beginnt mit den Worten:

"Wenn ihr jedes eurer physischen Merkmale von Grund auf neu entwerfen könntet, wie würden sie aussehen? In der immersiven virtuellen Welt Second Life könnt ihr jeder und alles sein, was auch immer ihr wollt. Von einem skulpturalen, muskulösen Körperbau bis hin zu Tätowierungen, exotischen Haarfarben und Tierkörperteilen. Wenn ihr möchtet, dass es ein Teil von euch wird, braucht ihr es nur auswählen, auf euch ziehen und fallen lassen, um es anzulegen."

Den Rest fasse ich nur grob zusammen. Second Life wird als Erwachsenen-Version von "Die Sims" beschrieben, in der eine eigene, einzigartige Kultur entstanden ist. Der Autor sieht SL als eine frühe Version eines immersiven Metaversums. Vor allem, weil es schon so lange existiert und seine eigene Geschichte, Normen und Communities entwickelt hat.

Dann wird erst mal allgemein erklärt, was man unter dem "Metaversum" versteht. Danach werden Eingenschaften von Second Life aufgezählt, die der Definition des Metaverse entsprechen. Das Ganze wird untermauert mit einem Video von Luca, das allerdings schon fünf Jahre alt ist. Dennoch entspricht zum Beispiel die Anzahl der Regionen im Video den aktuellen Zahlen, die nach dem jüngsten Boom wieder angestiegen sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Second Life in Bezug auf die Definition eines Metaversums ist das Nichtvorhandensein eines bestimmten Spielziels. Man kann zwar in SL buchstäblich alles machen, aber man muss es eben nicht. Weitere Übereinstimmungen gibt es beim von Nutzern generierten Content, bei der Möglichkeit für Subkulturen sich frei auszudrücken und es gibt eine gesunde, digitale Ökonomie sowohl bei den Waren als auch bei der virtuellen Währung, die man bei Bedarf zurück in reale Währung tauschen kann.

Am Ende wird dann noch ein zweites Video von Luca gezeigt, das erst vor drei Monaten veröffentlicht wurde. Ich hatte das zwar schon in einem einzelnen Beitrag vorgestellt, aber ich bette es hier noch mal ein.



Der Autor ist beeindruckt, wie passioniert die Nutzer von Second Life sind. Und mit welcher Hingabe sie scheinbar einem größeren gemeinsamen Ziel folgen: Ein unendliches Universum zu schaffen, in dem jeder das sein kann was er möchte. Er schreibt, dass Second Life kein Spiel ist, sondern eine Gemeinschaft, die mit einer neuen Lebensweise experimentiert. Das wird nach seiner Ansicht zwar nie zu einer Mainstream-Bewegung anwachsen, aber es ist eben ein Grundstein auf dem Weg in ein Metaversum der Zukunft.

Doug Antin beendet seinen Artikel mit der Aussage, dass die Meinungsfreiheit und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Communities in Second Life es wert sind, in jeder Form eines Metaversums gepflegt zu werden.

Quelle: [SUPERJUMP] - How the Virtual World “Second Life” is a Showcase of the Metaverse