Mittwoch, 9. November 2011

Rod Humble ermutigt LL-Entwickler zum Experimentieren

Rod Humble - Quelle: gamasutra.com
Gestern wurden auf Gamasutra, einer Webseite die sich hauptsächlich an Computerspieleentwickler richtet, gleich zwei Artikel über (oder mit) Rod Humble veröffentlicht. Im ersten Artikel haben sich Rod Humble und Richard Marks (Sony) mit Gamasutra Autor Paul Hyman zum Thema "Forschungsarbeit zu kommenden Innovationen auf dem Spielesektor" ausgetauscht. In einem zweiten Artikel werden dann die Aussagen von Rod Humble etwas komprimierter zusammengefasst.

Sie beziehen sich auf das neue, zweite Produkt, das Linden Lab entwickeln will und welches direkt erstmal nichts mit Second Life zu tun haben wird. Ich fasse mal seine Kernaussagen hier zusammen:

Rod möchte ein brandneues und unerwartetes Produkt entwickeln. Es soll innovativ sein und das "Lab" im Namen von LL herausstellen. An diesem Projekt arbeit er mit lediglich zwei anderen Entwicklern/Programmierern von LL. Die Vorgehensweise ist dabei wie folgt: Man findet eine Idee oder programmiert einen einfachen Prototypen. Das Ergebnis wird dann von allen Seiten betrachtet und das Für und Wider abgewogen, um zu sehen, ob etwas umsetzbar ist. Danach wird entschieden, ob man es wieder verwirft oder ob man daran weiterarbeitet.

Bisher wurden in diesem Jahr bereits vier Ideen wieder verworfen und bei zwei hat man die Weiterentwicklung begonnen. Dazu äußert sich Rod Humble mit den Worten: "Es benötigt eine Menge Disziplin zu erkennen, dass ein exzentrisch blauer Ozean nicht funktionieren wird und wieder eingestampft werden sollte. Aber das sei die Natur von Forschung und Entwicklung."

Rod ist aber auch der Ansicht, dass selbst Projekte, die verworfen werden, einen Nutzen für das Gesamtvorhaben darstellen. Auch aus den schlimmsten Fehlern kann man etwas lernen oder behält etwas im Hinterkopf, um das zukünftige Projekt besser zu machen. Und für Programmierer ist eine solche Ideenfindung eine willkommene Beschäftigung in den Phasen zwischen zwei Projekten. Dazu sagt er: "Normalerweise verbringen sie dann ihre Zeit mit Fehlerbereinigungen. Stattdessen sage ich ihnen, mach mir einen kleinen blauen Ozean. Im schlimmsten Fall wird diese Entwicklungsarbeit ihre Kenntnisse ein wenig erweitern. Im besten Fall wird das Projekt ein Erfolg und man hat plötzlich ein brandneues und unerwartetes Produkt, dass man umsetzen kann."

Zusammenfassung (Englisch):

Ausfühlicher Artikel (Englisch):

Edit 10.11.2011:
In einem Artikel auf Dwell On It von heute Nacht ist zu lesen, dass die neuen Spiele-Regionen im Second Life Grid ebenfalls über die oben beschriebene Vorgehensweise der Ideenfindung entstanden sind. Und der erwähnte "blaue Ozean" ist scheinbar ein Schlagwort für Projekte, die in dieser Methode ihren Ursprung haben. Das Linden Lab Spiel nennt sich offiziell "Linden Realms" (deshalb beginnen die Regionen alle mit "LR-...") und es gehört zu diesen neuen "Blue Ocean" Projekten.

Im Artikel von Tateru Nino wird ebenfalls erwähnt, dass es Ende dieser Woche für Linden Realms, neben den drei schon vorhandenen Quests, einen neuen vierten Quest geben wird, bei dem eine Forschungsaufgabe gelöst werden muss.

Artikel auf Dwell On It (Englisch):
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Offtopic:
Seit etwa einer Woche werde ich sehr von meinem RL beansprucht. Das wird sich wahrscheinlich bis kurz vor Weihnachten auch nicht mehr ändern. Deshalb überwiegen zur Zeit mehr die technischen Beiträge von mir hier im Blog. Denn ich komme auch Abends oft nicht dazu, mal längere Zeit in Second Life einzuloggen und Simtipps, Vehikel-Tests oder Veranstaltungsberichte zu erstellen. Oft schnappe ich mir dann eher eine interessante Meldung aus dem Web und mixe ein paar eigene Ansichten dazu.

Also, es liegt nicht an fehlender Motivation, sondern an fehlender Zeit bzw. innerer Ruhe. Ich würde gerne wieder mal für zwei Stunden einen Sim erkunden und dann einen Tipp dazu schreiben. Und das werde ich auch spätestens ab meinem (sehr langen) Weihnachtsurlaub wieder regelmäßig machen. :-)

2 Kommentare:

  1. Wie sagen wir in Amazonien immer so treffend: RL geht vor... SL ist und bleibt ein schönes Hobby, aber eben nur ein Hobby. :)

    Du machst das hier echt spitze. Und wer darüber motzt, dass du RL viel um die Ohren hast, sollte mal in sich gehen und überlegen, ob SL für ihn noch ein Hobby ist oder ob derjenige überhaupt noch ein RL hat...

    Liebe Grüsse
    Ly

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  2. Eigentlich motzt ja keiner deswegen. Ich bin aber jemand, der sich oft Gedanken darüber macht, wie andere dies oder das sehen. Da es nun sein kann, dass ich in den nächsten Wochen etwas weniger im Blog schreibe, wollte ich einfach die Info geben, dass dies nicht an meiner Unlust liegt, sondern an fehlender Zeit.

    Eigentlich ist das bei mir (beruflich) jedes Jahr so. Doch wie immer, bin ich auch dieses Jahr mal wieder überrascht, wie wenig ich doch in der Vorweihnachtszeit zur Ruhe komme.

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