Freitag, 12. Oktober 2012

Rod Humble über die neuen Produkten von Linden Lab

Quelle: Linden Lab
Auf Giant Bomb ist gestern ein längerer Artikel erschienen, in dem sich Rod Humble zu Patterns und den demnächst erscheinenden Produkten von Linden Lab geäußert hat. Demnach werden neben dem schon veröffentlichten Patterns bis Ende November insgesamt drei weitere Titel auf den Markt kommen. Hier eine ziemlich grobe Zusammenfassung des Artikels.

Zunächst wird noch einmal auf Humbles Vergangenheit bei Electronic Arts und seiner führenden Arbeit bei der Entwicklung von "Die Sims" eingegangen. Dann auf seinen Wechsel zu Linden Lab in der Funktion des CEOs. Außerdem wird erwähnt, dass Linden Lab im Jahr 2011 mit SL einen Gewinn von 75 Mio. US$ einfahren konnte. Dass sich Linden Lab nun neben SL weitere Standbeine mit neuen Produkten schafft, ist im Wesentlichen die Idee von Humble gewesen und auch in der Entwicklung der einzelnen Produkte selbst war er zum Teil involviert.

Second Life wird aufgrund der Einführung neuer Produkte nicht verschwinden und der größte Teil von Linden Lab beschäftigt sich weiterhin mit dieser Plattform. Aber neuen Nutzern stabile Tools zur Unterstüzung von Kreativität anzubieten, sei das neue Mantra von Linden Lab.
Patterns
Quelle: Linden Lab
Alles, was die Firma zukünftig gestaltet, muss diesem Grundgedanken folgen. Und mit Patterns, das inzwischen bereits als Genesis-Version zu haben ist, sei dies gut gelungen. Inzwischen haben die Nutzer mit den vorhandenen Mitteln völlig neue Formen geschaffen, an die bei der Entwicklung noch niemand gedacht hatte (z.B. eine Kugel). In ungefähr einem Jahr soll dann erst die Vollversion von Patterns 1.0 erscheinen. Bis dahin sollen Dinge wie Multiplayer, Avatar-Editor und viele weitere Vorschläge von Nutzern der Community Webseite in Patterns aufgenommen werden.

Rod Humble hatte zu Beginn der Entwicklung von Patterns einige Bedenken wegen dessen Ähnlichkeit zu Minecraft. Er fand es nicht richtig, derart viele Bezüge zum Sandbox-Klassiker von Markus Persson zu verwenden. Er nennt es ein "moralisches Problem". Jedoch hat Humble sich mit Markus Persson in Verbindung gesetzt und dieser gab ihm seine Zustimmung. Persson erwähnte sogar auf seinem Twitter-Kanal Patterns mit einem positiven Kommentar.

Creatorverse
Quelle: Linden Lab
Das zweite Produkt, dass Linden Lab wahrscheinlich noch im Oktober starten wird, ist Creatorverse. Dies wird zunächst nur für das iPad verfügbar sein (wenn Apple der Aufnahme als App zustimmt), jedoch sollen später auch PC und Mac Varianten folgen. Creatorverse ist eine Art Bastelkiste für interaktive Spielzeuge im Stil von Rube Goldberg

Als Humble die App dem Giant Bomb Reporter vorführte, startete er mit einem weißen Bildschirm, zeichnete ein Rechteck, färbte es ein und versuchte dann den Reporter davon zu überzeugen, dass dies ein Auto sei. Dies untermauerte er dann noch durch zwei Kreise unterhalb des Rechtecks. Doch nachdem Humble auf "Play" klickte, stürzte die Konstruktion in sich zusammen. Bei einem zweiten Versuch öffnete er dann die Toolbox auf der linken Seite des Bildschirms und fügte Verbindungspunkte zwischen den Rädern und der Box hinzu, stattete die Räder mit einer Drehbewegung aus und zeichnete eine kurvige Linie unterhalb seiner Konstruktion. Als er danach auf "Play" klickte, erwachte das Auto zum Leben und fuhr davon.

Jede Kreation von Creatorverse kann auf Cloud-Server hochgeladen werden und jeder andere Nutzer kann mit diesen dann Spielen oder sie weiter verändern. Dies soll auch einen gewissen Bezug zu Second Life herstellen und irgendwann soll es dann auch möglich sein, seine eigenen Kreationen in der Cloud für Geld anzubieten (was allerdings auf iOS Geräten nie eintreten wird). Eine der hochwertigeren Spielzeuge, die in der Vor-Release Phase für Creatorverse erstellt wurden, war ein Flipper (Pinball).

Quelle: Dwell On It
In den nächsten Wochen werden dann neben Creatorverse noch zwei weitere Produkte von Linden Lab gestartet. Das Erste hat den Namen "Dio" und ist ein sogenannter "Room Creator", bei dem die Spieler Räume gestalten können. Die Möglichkeiten sollen dabei von der Konstruktion eines eigenen Abenteuerspiels, bis zur Entwicklung eines interaktiven Hochzeitalbums reichen. Mehr wird zu Dio nicht gesagt. Ich hatte Ende Mai hier im Blog bereits über Dio berichtet, als Linden Lab den Namen als Schutzmarke entragen ließ.

Das vierte Produkt von LL wird den Namen "Versu" tragen und dreht sich um das interaktive Erstellen von Geschichten. Für diesen Titel hatte Linden Lab Anfang des Jahres die kleine Firma Little TextPeople gekauft und seitdem arbeiten Emily Short und AI Designer Richard Evans an dieser Plattform. Laut Giant Bomb, können die Nutzer hier mehreren Charakteren unterschiedliche Motivationen zuweisen. Diese Charaktere reagieren dann auf Aktionen des Nutzers und erzeugen durch eigene Reaktionen situationsabhängige Geschichten. Die Themen für den ersten Release lauten dabei "Krimi" und "Liebesgeschichten".

Creatorverse
Quelle: Linden Lab
Durch die Veröffentlichung aller vier Produkte von Linden Lab so kurz hintereinander, erhofft sich Rod Humble eine Änderung in der Wahrnehmung seiner Firma. Er möchte, dass die Leute, die immer nur von "der Second Life Firma" geschrieben haben, einen erneuten Blick auf LL werfen. Humble sagte, dass Second Life an einem bestimmten Punkt zu viele Pressemeldungen hatte, die in eine spezielle Richtung gingen.

Der Giant Bomb Reporter ist der Ansicht, dass Patterns, Creatorverse, Dio und Versu sehr unterschiedliche Produkte sind, die jedoch alle irgendwo auch die kreativen Vorzüge von Second Life in sich tragen würden. Abschließend sagte Humble noch, dass er schon viele Visionen von Firmen in seinem Berufsleben darstellen musste. Aber die Einzige, die einigermaßen wirksam rüber kommt, ist die, bei der man sagen kann "Okay, welche Ausführung sollte ich umsetzen". Und die jetzige Auswahl von LL ist eine solche Vision.

Quelle: Rod Humble Would Like You to Meet Linden Lab 2.0

2 Kommentare:

  1. hm, wenn Patterns an Minecraft erinnert, dann wäre das Gestalten von Räumen wohl irgendwas in Richtung Habbo....

    AntwortenLöschen
  2. Ich denke, es wird eher in die Richtung von sowas gehen:
    >> ModGreenPod - Room Creator

    Nur dass man bei Dio eigene Texturen und Bilder verwenden kann und zusätzlich noch mit Graffiti-Funktion, Objekt-Inventar und Verknüpfung mehrerer Räume zu einer Galerie. Im Grunde ein SL in 2D und ohne Avatare und Animationen. Das ist aber nur eine Annahme von mir. Bis Ende November werden wir es dann sicher wissen. :)

    AntwortenLöschen