Samstag, 2. Mai 2020

[Video] - "Hand" von Bryn Oh

Quelle: Bryn Oh / YouTube
Am 29. April hat Bryn Oh auf YouTube ein längeres Video zu ihrer aktuellen Installation "Hand" veröffentlicht. Einen aktuellen Beitrag hat Bryn dazu nicht in ihrem Blog geschrieben. Aber Wagner James Au hat vor zwei Tagen das Video auf New World Notes vorgestellt und ein paar direkte Kommentare aus einem Gespräch mit Bryn zitiert.

Das Video wurde sowohl in Second Life als auch in Sansar aufgenommen. Auf beiden Plattformen hat Bryn eine Installation dazu aufgebaut, die sich zwar sehr ähnlich, aber nicht völlig identisch sind. Ich hatte beide Installationen bereits besucht und darüber berichtet (siehe Second Life und Sansar).

Szene aus "Hand" in Second Life
Wie schon in der Vergangenheit, wurde auch "Hand" wieder vom Ontario Arts Council gefördert, einer staatlichen Organisation zur Förderung von Kunstprojekten in Toronto (Kanada). Ich hatte dazu vor über einem Jahr hier berichtet. Bryn hat dort inzwischen wohl einen recht guten Namen, denn die aktuelle Förderung beträgt 21.260 Kanadische Dollar, was etwa 13.731 Euro sind.

Bryn erzählte Wagner, dass Sansar zwar die bessere Grafik hätte, aber zum Aufnehmen von Videos sei Second Life viel besser geeignet. Im Video wird nicht nur die Geschichte von "Hand" erzählt (beginnt ab Minute 3:28), sondern Bryn zeigt auch einige ihre 3D-Skulpturen zu melancholischer Geigenmusik. Inspiriert zu "Hand" wurde Bryn durch verschiedene gesellschaftliche Einflüsse wie Smartphone-Sucht und die zersetzende Kraft von Werbung. Aber auch Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben und ihre vorherigen künstlerischen Arbeiten spielten eine Rolle.

Szene aus "Hand" in Sansar
Vor allem die Prägung der Gesellschaft durch Werbung steht bei Bryn aktuell im Mittelpunkt. Sie sagt "Werbetreibende geben viel Geld aus, um unseren Wünschen auf den Grund zu gehen und uns diese dann anzubieten. Oder um uns davon zu überzeugen, dass wir dies oder das brauchen und wünschen.

Bananenschäler, Schuhschirme und Butterstäbchen. Slogans wie "A Diamond is Forever", die die Gesellschaft veränderten und die Menschen reich machten. De Beers schlug sogar vor, man solle einen bestimmten Prozentsatz des Jahresgehalts einer Person im Austausch für einen Ehering bezahlen."

Mit "Hand" hat Bryn Oh jedenfalls eine weitere große Installation aus ihrem virtuellen Schaffen für die Nachwelt festgehalten. Das hat sie auch schon mit "Anna's Many Murders", "Standby" (die Rabicorn Trilogie), "Imogen and the pigeons" und "The Singularity of Kumiko" getan.

Bryn Oh: Hand




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