Freitag, 8. Januar 2021

Second Life auf Waterfield Homepage gelistet

Quelle: Waterfield Technologies / Twitter
Linden Lab hatte am 5. Januar gemeldet, das der Verkauf von Linden Research an die Investmentgruppe von Randy Waterfield und Brad Oberwager bereits vollzogen wurde.

Gestern habe ich auf New World Notes gelesen, dass Second Life jetzt auf der Homepage von Waterfield in der Liste "Waterfield Network" aufgeführt ist (siehe Screenshot unten).

Wagner James Au schreibt dazu, dass die Waterfield Group Unternehmen kauft, um damit einen Gewinn zu erzielen. Gleichzeitig unterstützen sie aber auch diese Unternehmen, damit sie profitabel bleiben. Die Liste der anderen Unternehmen im Waterfield Network bezeichnet Wagner als obskur. Dass auch Goldman Sachs darunter ist, überrascht ihn.

Vor allem hält er Second Life als virtuelle Welt in dieser Liste für ziemlich fehl am Platz. Das gesamte Portfolio der Waterfield Gruppe dreht sich größtenteils um Kontaktcenter-Technologien (z.B. PDT Communications), strategische Lösungen (z.B. Digital Data Voice Corporation) und Cloud-basierte Öl- und Gassoftware (z.B. NeoFirma). Thematisch lässt sich SL keinem der vorhandenen Firmen wirklich zuordnen.

Screenshot von der Waterfield Homepage
Das Fazit von Wagner lautet, solange Second Life seine aktuelle Gewinnspanne aufrecht erhält, solange läuft auch alles so weiter wie bisher. Er geht nicht davon aus, dass von der Investmentgruppe irgendwelche größeren Investitionen für die Entwicklung von SL beigesteuert werden. Vor allem nicht, weil Waterfield in diesem Bereich (virtuelle Welten/Online-Spiele) überhaupt keine Erfahrungen hat. Vielmehr sei zu erwarten, dass im Bedarfsfall Schritte für SL durchgeführt werden, um die aktuelle Gewinnspanne aufrechtzuerhalten oder zu steigern. Wagner nennt Dinge wie Erhöhung von Gebühren oder Kürzungen der Entwicklungskosten.

J. Randall Waterfield
Quelle: LinkedIn
Ganz so pessimistisch wie Wagner sehe ich das noch nicht. Aber dieser Verkauf von Linden Lab ist dennoch komisch abgelaufen. Ich habe mal etwas im Web recherchiert. Außer der Meldung von Linden Lab und einigen SL-Blogs, berichtet ansonsten keine andere Seite über den Verkauf. Nicht mal auf der Waterfield Webseite gibt es einen Link dazu. Für alle anderen Firmen, die Waterfield aufgekauft hat, wurde immer auch eine Pressemitteilung veröffentlicht (z.B. so eine).

Ich werde in den nächsten Wochen mal weiter recherchieren, ob vielleicht noch irgendjemand auf der Welt mitbekommen hat, dass Linden Lab verkauft wurde. Bisher scheint das nur Linden Lab selbst zu wissen.^^

Links:


4 Kommentare:

  1. Anidusa Carolina8. Januar 2021 um 13:08

    Wenn große Investment Gruppen, denen es um Gewinn geht, kleine Unternehmen kaufen die einen virtuellen Finanzdienstleister besitzen, komme ich zu allererst auf den Gedanken das es der Waterfield Gruppe nicht um Second Life geht.
    Sondern um Tilia.
    Wenn man große Mengen von Geldern verschiebt etc........was wäre praktischer als eine eigene, virtuelle "Geldtransaktionsmaschine" zu betreiben? Und zwar eine von der kaum jemand etwas weiss und an der noch keinerlei Skandale haften, wie zum Beispiel (obwohl man das kaum vergleichen kann) an der ganzeen Bitcoin Sache?
    Tilia Pay wurde am ersten August gestartet, und die Verhandlungen mit der Investmentgruppe ganz kurz davor, im Juni oder Juli. Zu dieser Zeit hat LL mit Sicherheit bereits an Tilia gearbeitet, und ich denke die Gruppe hat das mitbekommen und gesehen "ahaaaaa da ist was das wir super gut gebrauchen könnten!Leider hängt noch ne virtuelle Welt mit dran, die zwar Gewinn macht, aber nicht wirklich eine Goldgrube ist......... egal! Wir pumpen da ein wenig Kohle rein, kaufen das Ganze und haben den Ableger den wir brauchen".

    Irgendwie so. Klingt für mich plausibel.

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  2. Anidusa Carolina8. Januar 2021 um 13:41

    P.S.: Ich habe jetzt mal ein wenig recherchiert.
    Und je mehr ich sehe, um so mehr denke ich das es um Tilia Pay geht.
    Upland ist ja der erste "Third Party User" von Tilia. Und bisher wusste ich nicht wirklich was das für ein "game" ist.
    Bei Upland geht es darum, virtuellen Grundbesitz zu erwerben und mit Gewinn zu verkaufen, wenn ich das recht verstanden habe.
    (Es wird mit Monopoly verglichen).
    Ich habe diverse Wirtschafts News Seiten gefunden, die sehr ausführlich über Upland berichten, was es tut, wo es hin will, etc. Warum interessieren sie sich für ein Metaverse, das virtuelle, der Realität nachempfundene Grundstücke und Häuser verkauft und kauft? Weil es auf einer Blockchain fundiert.

    IT Finanzmagazin sagt dazu:
    "In der Finanzbranche könnten internationale Überweisungen, das Settlement von Wertpapieren oder Settlement von Überweisungen zwischen Banken über Blockchain abgewickelt werden. In der Finanzbranche beschäftigt man sich bereits eingehend mit dem System. Die CITI-Bank arbeitet angeblich an über vierzig Projekten, die New Yorker Börse überlegt daran, den Aktienhandel über die Blockchain effizienter zu machen und laut einer Studie von Santander könnten Banken jährlich 20 Mrd. EUR einsparen."
    (Quelle: https://www.it-finanzmagazin.de/gar-kein-mysterium-blockchain-verstaendlich-erklaert-27960/ )
    Die Blockchain Technologie ist also etwas, an dem alle Unternehmen, welche sich mit Investments, Geld und Finanzen befassen, ein sehr großes Interesse haben.

    Das führt mich auf die Waterfield Gruppe zurück. Dieses Interesse haben sie. Und wenn sie also zum Beispiel nur auf Upland als Kunden aus wären würde es schon Sinn machen, LL zu kaufen. Denn Tilia Pay ist ja eine Tochter von Linden Research Inc.
    Hm.
    Hmmm hmmm. Ich bin nicht sehr fit in Puncto Geldsachen. Aber ich glaube, das muss man gar nicht sein um dort Zusammenhänge zu erspüren. grins

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  3. Anidusa Carolina8. Januar 2021 um 13:46

    https://www.businesswire.com/news/home/20200521005364/en/Upland-Enters-Strategic-Agreement-Tilia

    Noch ein Finanz News Portal, das recht ausführlich davon berichtet das Upland nun Tilia Pay benutzt.

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    1. Das mit Upland und Tilia hättest du auch in meinem Blog lesen können. Ich habe dazu schon mehrere Beiträge geschrieben. Der letzte war der hier: >> Upland startet Geldwechsel mit Tilia Pay von Linden Lab <<.

      Erster "Third Party User" ist aber streng genommen Sansar. Dort wird auch Tilia als Wechselplattform genutzt und Sansar gehört ja nach dem Verkauf zu >> Wookey <<.

      Dass Waterfield scharf auf Tilia ist, kann gut sein. Nur warum listen sie dann Second Life auf ihrer Homepage und nicht Tilia selbst? Oder sie könnten wenigstens Linden Lab in die Liste eintragen, in der ansonsten ja auch nur Firmen stehen. Second Life ist eigentlich keine Firma sondern ein Produkt.

      Wie gesagt, für mich ist das Ganze noch recht undurchsichtig. Hast du denn bei deinen Recherchen irgendwo, außer von Linden Lab oder SL-Bloggern, einen aktuellen Bericht zum Verkauf von Linden Lab gefunden? Wieso gibt Waterfield nicht offiziell eine Pressemitteilung heraus, dass sie Linden Research gekauft haben?

      Hoffentlich läuft es nicht so wie bei Cloud Party vor sechs Jahren. Da wurde die Firma dieser innovativen virtuellen Welt von Yahoo gekauft und einen Monat später verkündeten sie, dass man nur das Entwicklerteam braucht, aber nicht die virtuelle Welt. Sie wurde dann >> am 21. Februar 2014 geschlossen <<.

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