Mittwoch, 19. März 2014

Drei interessante Meldungen von der GDC in San Francisco

Vom 17. bis 21. März 2014 läuft in San Francisco die Game Developers Conference (GDC), eine jährlich stattfindende Veranstaltung für die Entwickler von Computerspielen. Unter anderem werden auf dieser Konferenz von vielen Firmen neue Produkte vorgestellt und es gibt jede Menge Meldungen zu bevorstehenden Entwicklungen.

Gestern gab es auf der GDC drei Ankündigungen, die mehr oder weniger auch Einfluss auf die Nutzung virtueller Welten und im Falle der Oculus Rift auch direkt auf Second Life haben könnten. Wie ich gestern schon bei meinem kurzen Bericht über die Zunahme von SL-Regionen geschrieben habe, scheint das Interesse an "Virtueller Realität" durch die vielen neuen Technologien im Moment ziemlich groß zu sein. Eigentlich müsste Gartner seinen Hype Cycle von 2013 dieses Jahr so ändern, dass "Virtual Reality" das "Tal der Ernüchterung" verlassen hat und sich nun auf dem Weg zum "Plateau der Produktivität" befindet.

Nun zu den angesprochenen Meldungen:

Quelle: Oculus VR
Oculus Rift Development Kit 2 ab sofort bestellbar

Oculus VR bietet ab sofort das Development Kit 2 (DK2) der Rift-Brille an. Der Prototyp dazu wurde bereits im Januar 2014 vorgestellt. Einen ausführlichen Bericht hatte ich dazu hier in meinem Blog geschrieben.

Das neue Dev-Kit soll 349 US$ kosten, allerdings nur für Käufer in den USA. In Deutschland muss man laut Heise 482 US$ hinblättern, um damit auch noch Zoll und Porto abzudecken. Bestellbar ist das DK2 auf dieser Seite. Ausgeliefert werden die ersten Exemplare aber erst im Juli 2014.

Zu den Verbesserungen gehören:
  • OLED-Display mit 1920×1080 Pixeln (960x1080 pro Auge)
  • Superschnelle Bildwiederholrate
  • Geringe Nachleuchtdauer
  • Positionsverfolgung der Kopfbewegung im 3D-Raum
  • Geringe Latenz zwischen Kopfbewegung und Auswirkung auf den Displays

Da es inzwischen auch einen Oculus Rift Viewer von Linden Lab für Second Life gibt, wird dieser sicher noch ein paar Anpassungen erhalten, die das neue Kopf-Tracking der Oculus DK2 berücksichtigen.

Links:



Quelle: Sony Computer Entertainment
Sony kündigt eigene VR-Brille an: Project Morpheus

Die zweite Meldung kam gestern von Sony, die mit ihrem "Project Morpheus" ihre eigene Version einer VR-Brille vorgestellt haben. Von den Funktionen her ist die Morpheus der Oculus Rift ziemlich ähnlich. Lediglich der horizontale Blickwinkel beträgt nur 90 Grad während die Oculus 110 Grad schafft.

Genutzt werden kann die Morpheus nur an einer Playstation 4. Das ist sicher gut für die Entwickler von Anwendungen für diese Brille, da man sich nur auf eine einzige Hardware konzentrieren muss. Schlecht ist es natürlich für Nutzer von Plattformen, die es auf einer PS4 nicht gibt. Second Life wird man also höchstwahrscheinlich mit einer Morpheus-Brille nie erleben können.

Das neue VR-Headset von Sony ist jedenfalls eine klare Kampfansage an die Oculus Rift. Aber wie schon gesagt, eben nur bei Umgebungen, die auch auf einer PS4 zur Verfügung stehen. Ein Veröffentlichungsdatum für die Morpheus-Brille, sowie einen möglichen Kaufpreis für die Endkundenversion, hat Sony gestern noch nicht genannt. Allerdings soll es schon recht bald ein Developer-Kit für die Entwickler von PS4-Software geben.

Links:

Quelle: Eigene Kreation
Mozilla und Unity Technologies kündigen Zusammenarbeit an

Ebenfalls gestern haben die beiden Software-Entwickler Unity Technologies und Mozilla eine Zusammenarbeit angekündigt, mit dem Ziel, die 3D Grafikengine Unity 5 (die ebenfalls auf der GDC vorgestellt wurde) mit den WebGL-Fähigkeiten des Mozilla Firefox zu vereinen. Als Ergebnis hat man dann einen Webbrowser, der ohne Plugin oder Add-on 3D-Spiele direkt berechnen kann.

Die wichtigste Schnittstelle ist dabei der neue JavaScript-Code asm.js, der den Ablauf von Programmen im Webbrowser so beschleunigt, dass nur minimale Einbußen gegenüber eines Standalone-Programms wahrnehmbar sind. Bisher lief Unity unter WebGL etwa 15- bis 20-mal langsamer als das ausführbare Programm. Mit Unity 5 und asm.js soll es nur noch etwa 1,5-mal langsamer sein.

Diese Meldung ist insofern für uns interessant, weil es vor Jahren einmal einen Versuch von Tipodean gegeben hat, Second Life und OpenSim über ein Unity-Plugin im Browser laufen zu lassen. Ich habe dieses Plugin damals selbst getestet, aber die Grafik und das Handling waren unterirdisch schlecht. Mit der neuen Engine im Firefox könnte das aber ganz anders aussehen.

Links:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen