Sonntag, 26. Juli 2020

Video: "STÖMOL" von Huckleberry Hax wurde veröffentlicht

STÖMOL: A new poster (and a few more movie details)
Quelle: Huckleberry Hax / Flickr
Am 23. Juli 2020 wurde das im Vorfeld stark beworbene Second Life Machinima "STÖMOL" veröffentlicht. Zunächst nur auf New World Notes, einen Tag später dann auf YouTube und zeitgleich mit einer inworld Aufführung vor etwa 100 Besuchern auf Town Hall Island. Das Machinima ist mit 1 Stunde und 17 Minuten fast so lang wie eine Kinofilm (allerdings gibt es am Ende 6 Minuten Abspann).

Produzent und Kameramann Huckleberry Hax hat zusammen mit über 30 Avataren auf 12 verschiedenen Regionen die Szenen für das Machinima gefilmt. Dazu wurden Animationen und Posen von über 40 unterschiedlichen Anbietern verwendet. Unterstützt wurde er dabei im Wesentlichen von Caitlin Tobias, die als Regieassistentin und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war.

 Begonnen wurde das Projekt im Februar 2019. Seit Januar 2020 wurde aus dem Rohmaterial dann der finale Film zusammengeschnitten. Von diesem Zeitpunkt an, habe auch ich die Berichterstattung über Stömol verfolgt. Meine Berichte sind hier, hier und hier.

Ich werde heute allerdings keine ausführliche Filmkritik schreiben. Das können andere viel besser als ich, wie zum Beispiel Ricco Saenz in seinem Blog Second Sighting. Ich habe mir den Film angesehen und mein Gesamteindruck ist positiv. Im Detail gibt es jedoch Dinge die ich gut und weniger gut finde. Dazu schreibe ich später noch ein paar Worte.

In Kurzform hier noch einmal ganz grob die Handlung:
In der Zukunft, in der dieser Film spielt, sind alte Medien von Software-Unternehmen unlesbar gemacht worden, was es schwierig macht, die tatsächliche Geschichte der Menschheit zu rekonstruieren. Es ist eine orwellsche Situation, in der es nur die "offizielle" Geschichte gibt. Der gesamte Film handelt von Wahrheit und dem Triumph der Fake News (der "falschen Nachrichten").

Epi Stömol auf der Suche
Die Hauptfigur Epi Stömol sucht nach zwei Programmierern, einem Jungen und einem Mädchen. Der Junge ist ein Deepfake-Skripter, das Mädchen kann alte Mediendateien wiederherstellen. Epi bekommt zunächst von Verity Certain den Auftrag, nach ihrem Adoptivsohn "The Eye" zu suchen, dem Deepfake-Skripter.

Während der Suche trifft er auf Waarheid, die ihre Nichte "The Quill" vermisst. Sie ist diejenige, die die alten Mediendateien abrufen und entschlüsseln kann. Nach einem Gespräch arbeiten dann beide zusammen, um nach den Vermissten zu suchen. Zunächst jeder erst mal für sich, später dann gemeinsam. Auch andere suchen die beiden Skripter, denn bringt man sie zusammen, wären sie in der Lage, die menschliche Geschichte zu rekonstruieren. Das Ende hat mich dann allerdings überrascht und ich schreibe hier nicht, warum. Nur so viel: Es ist abrupt und böse.

Der Prolog dauert ganze fünf Minuten, bis der Vorspann mit den Credits zum Film beginnt. Dieser Vorspann ist für mich auch eine der besten Abschnitte des Films, denn es gibt schnelle Szenenwechsel, man sieht viele Avatare und abgefahrene Sci-Fi Kulissen und die zu hörende Musik ist sehr schwungvoll.

Epi im Gespräch mit Istinito Tatsache
Hier ist die Liste der Hauptakteure:
  • Epi Stömol - Huckleberry Hax
  • Waarheid - Caitlin Tobias
  • Verity Certain - Ylva
  • The Quill - Mich Michabo
  • Istinito Tatsache - Boudicca Amat
  • Adevarul - Anthony Wesburn
  • The Eye - Huckleberry Hax

Viele der Szenen im Film sind aufnahmetechnisch sehr beeindruckend. Starker Kamerazoom, plakativer Szenenaufbau und detaillierte Darstellung von Teilbereichen einer Szene oder eines Charakters. Vor allem die Sci-Fi Umgebungen haben mir gefallen. Es sieht zwar im Film so aus als wäre alles auf nur drei bis vier Regionen gedreht worden, aber es waren tatsächlich zwölf. Leider sind die meisten dieser Regionen inzwischen nicht mehr im SL-Grid vorhanden.

STILLS  FROM  STÖMOL: Central City
Central City / Quelle: Huckleberry Hax / Flickr
Von der Atmosphäre musste ich beim Ansehen mehrmals an die Begriffe "Film Noir" oder "Neo Noir" denken. Keine Ahnung, ob das vom Stil her übertragbar ist, aber die Erzählform des Hauptprotagonisten passt auf jeden Fall zu dieser Kategorie.

Zu den weniger guten Eigenschaften zähle ich die zu vielen Laufszenen von Epi Stömol. Beim Vorspann hat das gut gepasst. Vielleicht auch noch zum Start der Suche nach dem Programmierer. Aber "Epi läuft" wird im Grunde bei jedem neuen Ort eingebaut. Das ist für meinen Geschmack etwas zu viel.

Und dann gibts da noch die eine Szene, in der Epi mit einem anderen Mann "kämpft". Das sieht aber von den Animationen und der Kameraperspektive eher wie ein Paarungsritual aus. Hier könnte man aber auch sagen, dass Second Life technisch einfach nicht mehr hergibt. Auf jeden Fall ist STÖMOL, ob man den Film nun gut oder schlecht findet, einer der aufwendigsten Machinimas, die bisher in Second Life gedreht wurden.

Okay, hier nun der komplette Film. Ich empfehle ihn aber auf YouTube im Kinomodus anzusehen, denn hier im Blog ist der Player zu klein.

STÖMOL (full feature)



Man kann im Video über das Zahnrad die automatisch übersetzten Untertitel für Deutsch aktivieren. Da die meisten Passagen in STÖMOL sehr klar gesprochen sind, ist auch die Übersetzung erstaunlich gut. Leider ist der Film nur in 720p Qualität aufgenommen worden, was hier und da bei Vollbild-Modus für leicht undeutliche Konturen sorgt.

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