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Freitag, 26. Juni 2015

[SL12B] - Danger & Troy Linden: Infos zu Project Sansar

Quelle: Prim Perfect
Am 25. Juni gab es im Rahmen der "Meet the Lindens"-Interviews auf der SL12B eine Sitzung mit Danger und Troy Linden. Moderatoren waren Saffia Widdershins und Draxtor Despres. Ich selbst habe es (wieder) nicht geschafft, live dabei zu sein, aber ich fasse trotzdem die Aussagen der beiden Lindens hier mal zusammen. Denn bereits in der Nacht zum Freitag gab es in mehreren Blogs Zusammenfassungen dieser Interview-Runde. Die Infos in meinem Beitrag stammen von Inara Pey, Jo Yardley und Canary Beck. Die Links zu den Quellen sind am Ende dieses Beitrags aufgeführt.

Danger Linden heißt im RL Don Laabs und ist Produktleiter für virtuelle Welten bei Linden Lab. Troy Linden ist im RL Bjorn Laurin und Leitender Produktmanager bei Linden Lab. Beide sitzen auch im Management-Board von LL, zusammen mit Ebbe Altberg, Malcolm Dunne und noch ein paar anderen. Das bedeutet, sie entscheiden mit, wenn es um wichtige Dinge in der Firma geht. Bjorn Laurin ist erst kürzlich zum oberen Management dazugestoßen, denn bei meinem Bericht zur LL-Chefetage Anfang 2015, gab es diesen Namen noch nicht.

Insgesamt wurde bei dem Interview sowohl Neues zu Sansar gesagt als auch Angaben wiederholt, die schon von Ebbe Altberg auf der VWBPE 2015 erwähnt wurden. Die "sehr wahrscheinlich" Spekulationen von Inara Pey liste ich hier nicht auf, denn die wurden so nicht im Interview gesagt. Ich habe einfach zwei Listen erstellt. Die erste enthält neue Aussagen (oder Ergänzungen zu bekannten Infos), die zweite enthält Bestätigungen von schon bekannten Punkten. Genau wie bei der Zusammenfassung der Aussagen von Oz Linden, werde ich das Video von Prim Perfect hier noch ergänzen, sobald es im Web verfügbar ist.

Quelle: Ebbe Altberg auf der SVVR 2015
Neue Infos zu Sansar:
  • Man wird für Sansar einen sogenannten "Master-Account" verwenden, unter dem man verschiedene Avatar-Identitäten anlegen kann. Die Zugehörigkeit der unterschiedlichen Einzelavatare zu einem Account wird nur Linden Lab bekannt sein. Bei LL braucht man sich dann nur noch mit dem Master-Account einzuloggen und kann dann alles über eine einzige E-Mail Adresse und Bezahloption abwickeln.
  • Sansar-Nutzer können vollkommen anonym bleiben, allerdings sind dann die inworld Funktionen und Möglichkeiten eingeschränkt. Je mehr sie an Informationen hinterlegen (E-Mail Adresse, Zahlungsinformationen, RL-Daten), umso mehr kann der Avatar anstellen. Damit will LL unter anderem Griefing besser in den Griff bekommen als heute in SL. Das Ausführen von Skripten könnte zum Beispiel nur Leuten gestattet werden, bei denen die RL-Daten verifiziert sind.
  • Alle Daten, die man bei Linden Lab hinterlegt, bleiben nur für sie sichtbar. Andere Nutzer können nicht darauf zugreifen und Linden Lab gibt auch diese Daten an niemanden weiter.
  • Das Format des Avatarnamens für Sansar wurde von Linden Lab noch nicht festgelegt (also ob Einzelname, Vor- und Nachname, Auswahl vorgegebener Nachnamen, freie Wahl des Namens, usw.).
  • Inventar-Objekte und virtuelles Geld (Linden Dollar) kann man zwischen allen mit einem Master-Account angelegten Avataren hin und her bewegen.
  • Die Erstellung von Objekten wird sich in Sansar im Wesentlichen auf Mesh-Modelle stützen. Aber nicht ausschließlich.
  • Das direkte Erstellen von Objekten inworld soll in Sansar einfacher werden als heute in Second Life.
  • Das Terrain (der Landboden) soll aus Voxeln aufgebaut sein. (Anm.: Yeah, das ermöglicht prozedurale Landgenerierung, so wie z.B. in Minecraft. Damit lässt sich Land in sekundenschnelle erweitern oder reduzieren.)
  • Das Animationssystem für Avatare und Objekte in Sansar wird auf der professionellen Charakter-Animation mit Ragdoll-Effekten von Havok basieren. Zusätzliche Funktionen werden zudem noch von Linden Lab hinzuprogrammiert.
  • In Sansar können alle Objekte geskriptet und/oder animiert werden. Ob diese Modifikationen bei Mesh-Objekten direkt inworld vorgenommen werden können, ist noch offen.
  • Jeder Sansar-Nutzer, auch nicht registrierte Basic-Nutzer, sollen ein kleines Stück Land erhalten, auf dem es (eingeschränkt) möglich ist, etwas zu bauen bzw. zu rezzen.
  • "Landbesitz" soll auch in Sansar wieder möglich sein, aber unter einem anderen System als heute bei den großen Estate Ownern in SL. Dennoch soll man auch wieder so etwas wie zum Beispiel Shopping-Malls errichten können, um Verkaufsflächen davon an kleinere Labels zu vermieten.
  • Linden Lab kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen, ob es auf Sansar so etwas wie Mainland im Stil von Second Life geben wird.

Schon bekannte Infos zu Sansar, noch mal bestätigt:
  • Man wird sich mit seinem SL-Namen auch in Sansar einloggen können.
  • Linden Dollar werden auch in Sansar als virtuelle Währung verwendet.
  • Sansar wird sowohl Chat als auch Voice unterstützen.
  • In der geschlossenen Alphaphase soll zur Mesh-Erstellung nur Maya als 3D-Programm zum Einsatz kommen. Später wird dann eine Vielzahl von Programmen unterstützt.
  • Eines der Ziele im Projekt Sansar ist eine Möglichkeit zu finden, mit der die Nutzer mittels Inworld-Werkzeugen gemeinsam etwas bauen können.
  • Don Laabs bestätigte auf der SL12B noch einmal die Aussage, dass Land in Sansar weniger kosten soll als in Second Life, um die Einstiegsbariere für neue Nutzer zu verringern.
  • Der Viewer (oder Client) wird keine Open Source Software sein. Voraussichtlich auch dauerhaft nicht.
  • Drittanbieter können Add-ins und Bibliotheken für den Sansar-Viewer erstellen.
  • Einen Linux-Viewer wird es voraussichtlich nicht geben.
  • Der Start von Sansar bedeutet nicht das Ende von Second Life.

Mehr Infos zu Sansar:

Fast zeitgleich mit dem Interview der beiden Lindens, wurde gestern auf Xconomy ein Artikel über Linden Lab veröffentlicht. Der Titel lautet übersetzt in etwa "Second Life Betreiber Linden Lab bereitet sich darauf vor, ein paralleles VR-Universum zu testen". Inara Pey hat die fünf wichtigsten Aussagen daraus auch noch zusammengefasst:
  • Die Plattform Sansar läuft bereits mit einer Bildwiederholrate von 75 FPS (Bilder pro Sekunde).
  • Linden Lab möchte das noch bis auf 90 FPS hochschrauben, damit man die erwarteten Spezifikationen der Oculus Rift erfüllt.
  • Der Start der geschlossenen Alpha wird mit wenigen Erstellern begonnen, die sich mit Maya auskennen. Dieser Start soll Ende Juli 2015 sein.
  • Wenn alles nach Plan verläuft, wird die Alpha stufenweise in eine offenere Beta übergehen. Damit wird in der ersten Hälfte von 2016 gerechnet.
  • Die Version 1.0 von Sansar könnte dann Ende 2016 fertiggestellt sein.

Keine Weiterentwicklung mehr für "My SecondLife"
Eine negative Meldung gab es auch beim gestrigen Meeting. Die Web-Profile für Second Life werden kein Update mehr erhalten. Eine von vielen gewünschte Funktionserweiterung dieser Social Media Plattform wird damit nicht mehr umgesetzt.

Update 27.06.2015:
Es gibt zwar (noch) kein Video im offiziellen Second Life Kanal (die bisher von Petlove Petshop erstellt wurden), aber offenbar haben mehrere Leute die Diskussionen im Auditorium aufgenommen. Hier ist ein Video von Zarrakan:




Quellen:

Links:

2 Kommentare:

  1. Danke Maddy für diese neuen Infos über Sansar. Ich hoffe nur, dass die Viewer für SL und Sansar sich nicht gegenseitig behindern, wenn man beide Welten parallel nutzen möchte.

    Ich bin ja gespannt, wie es mit dem Bauen unter Sansar sein wird. Wäre klasse, wenn das Meshen evtl. einfacher gestaltet wird und man nicht so viel Zeit zum Erlernen, wie jetzt bei Blender verwenden muss. Das hat mich bis jetzt immer wieder etwas abgeschreckt.

    Die Niki

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  2. Anidusa Carolina28. Juni 2015 um 16:44

    oh ja Niki, das wäre absolut genial!
    Erstens kann sich nicht jeder daheim Maya leisten, und Blender ist ein Proggi mit dem ich schon krieg führte lange bevor ich in SL aufschlug, grins, das liegt mir ebensowenig wie Poser und Konsorten.........:)

    Was ich so geil finde ist der Gedanke dass jeder der nach Sansar kommt, sich neu orientieren und neu lernen muss. Soll heissen, es gibt vermutlich eine relativ große "Startchancengleichheit", es sei denn jemand hat zuvor schon mit Maya gearbeitet und Sansar setzt die Erstellerei so ähnlich um......dann gäbe es nen Heimspieleffekt für Maya-User.

    Was mir auch tierisch gefällt ist dieser Gedanke eines "Masteraccounts" unter dem man verschiedene Charaktere erstellen kann, deren Inventories dann gegeneinander austauschbar sind. DAS hat für Menschen wie mich die Alts haben und RP machen, deutliche Vorteile und hilft Geld sparen!

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