Sohoo, ich hatte ja gesagt, dass ich nicht ganz aufhöre zu bloggen, nur eben wesentlich weniger und nur noch, wenn es wichtige Ereignisse gibt. Das ist heute passiert. Am 10. Januar hat Linden Lab unter dem Decknamen Second Life Alex Ivy Viewer 5.1.0 den ersten echten 64-Bit Viewer für Second Life veröffentlicht.
Da die Entwicklung fast ein Jahr gedauert hat und mit der 64-Bit Unterstützung die Stabilität des SL Viewers ein gutes Stück verbessert werden soll, ist mir das heute eine Meldung wert.
Aktuell hat der neue Projekt Viewer immer noch ein paar Macken. Bei meinem einstündigen Test lief er eben aber sehr gut. Ich wollte bei dem Test versuchen, den Speicherverbrauch des Viewers über die bei 32-Bit Software übliche 3,75 GB RAM Grenze hinaus zu erhöhen (wird auch 4 GB Grenze genannt). Das ist mir aber nicht gelungen. Und das, obwohl ich im Ultra Modus, mit deaktiviertem ARC und höchster Sichtweite, zuerst über den halben Sansara Kontinent geflogen bin und anschließend noch auf der Region "Pro Street Cars" war. Dort habe ich mit einem 32-Bit Viewer nach etwa 15 Minuten entweder einen Crash oder so um die 4 FPS. Beides passierte mit dem 64-Bit Viewer jedoch nicht.
Ich habe anschließend eine ähnliche Aktion mit dem 32-Bit Viewer von Linden Lab durchgeführt und dort dann ziemlich schnell die Speichergrenze erreicht. Prompt gingen die FPS dann auch extrem nach unten, da der Viewer dann scheinbar beginnt, Grafikdaten in die Auslagerungsdatei zu schreiben. Einen Crash hatte ich aber auch mit dem alten Viewer nicht.
Hier der belegte Speicher bei etwa gleicher Belastung der beiden Viewer:
Zu den Macken des neuen Viewers gehört unter anderem ein Konsolenfenster, das im Hintergrund nach dem Start geöffnet bleibt und die Aktionen des Viewers protokolliert. Weitere Einschränkungen betreffen das Fehlen einer Linux Version für 64-Bit und für den Mac gibt es aktuell noch keine 64-Bit Havok Version. Deshalb kann man beim Mac weder Meshes hochladen noch die Oberflächenanalyse für Pathfinding vornehmen. Zusätzlich können im Mac auch keine Medien abgespielt werden, die QuickTime benötigen.
Für Windows 10 Nutzer gibt es die Einschränkung, dass der neue 64-Bit Viewer nicht mit Intel HD 2000/3000 Grafikchips funktioniert. Alle die genannten Probleme sollen aber behoben werden, bevor der 64-Bit Viewer in den offiziellen SL Viewer aufgenommen wird.
Als Downloads gibt es neben dem 64-Bit Windows Viewer auch einen 32-Bit Windows Viewer, der aber den Hauptcode für die 64-Bit Architektur enthält. Dieser Viewer ist für Leute gedacht, die noch einen 32-Bit PC benutzen und ausprobieren wollen, ob der geänderte Code noch ohne Probleme auf ihrer Hardware läuft. In den Release Notes schreibt Linden Lab, dass sie davon ausgehen, dass der 32-Bit Viewer mehr oder weniger so gut läuft, wie der aktuelle SL Viewer.
Downloads für den Second Life Alex Ivy Project Viewer 5.1.0 (501863):
Windows 64-Bit | Windows 32-Bit | Macintosh 64-Bit
Release Notes:
Kaum hat Maddy einen Beitrag gepostet kommt die Niki schon mit einer Frage :-)
AntwortenLöschenIch habe eines noch nicht ganz kapiert und das betrifft Havok und 64 Bit.
Ich nutze ja den Firestorm. Der wird ähnlich dem SL Viewer in drei Varianten angeboten. 32 Bit für SL mit Havok, 32 Bit für Opensim ohne Havok (wegen fehlender Lizensierung im Opengrid) und den 64 Bit für Opensim ohne Havok (ebenfalls wegen fehlender Lizensierung im Opengrid).
Havok ist ja eine Physikengine, die SL für Kollisionen und dem physikalischen Verhalten von Körpern einsetzt. Bislang nehme ich immer die 32 Bit Variante mit Havok.
Wenn ich nun die 64 Bit Variante nehmen würde, wären dann die diese physikalischen Effekte dann nicht mehr da?
Ich hatte eine Freundin, die den 64 Bit Firestorm testweise nutzte, ca. vor einem Jahr mal gefragt, ob sie das physikalische Verhalten von Prims noch sieht und sie hatte es bejaht, was mich ein bisschen verwirrt hatte.
Wo ist mein Denkfehler?
Die Niki
Also erst einmal die Info, dass der heutige 64-Bit Firestorm kein vollwertiger 64-Bit Viewer ist, sondern er erlaubt nur, über die 3,75 GB Speichergrenze zu gehen. Dabei wurden aber die ganzen Pointer-Typen für Speicheradressen nicht umgeschrieben. Diese Typen können bei 64 Bit erweitert werden, was dann gezieltes paralleles Abarbeiten von Befehlen ermöglicht. Deshalb hat LL auch fast ein Jahr daran entwickelt und nicht einfach den Code des Firestorm 64-Bit übernommen.
LöschenDie lizenzpflichtige Vollversion der Havok und die nicht lizenzpflichtige Stub-Version der Havok, unterscheiden sich nur in zwei Dingen, die ausschließlich in der lizenzierten Version funktionieren. Das ist einmal das Hochladen von Mesh Modellen mit einem Physik-Shape, der konvexe Dekomposition verwendet. Und zum anderen lässt sich mit der lizenzierten Havok das sogenannte Navmesh anzeigen. Das ist die auf SL Physik basierende Oberfläche, auf der sich Pathfinding Charaktere bewegen können.
Alle weiteren Physikeigenschaften in SL, sind für die Vollversion und die Stub-Version der Havok gleich. Soweit ich weiß, bekommen aber nur TPVs die Havok Stub Version, die eine Havok Viewer Unterlizenz unterschrieben haben. Viewer wie der Cool VL (Henri Beauchamp) benutzen dagegen die HACD Bibliothek von der Bullet Physikengine. Beim 64-Bit Firestorm Viewer denke ich, dass dort die 32-Bit Stub-Version von Havok verwendet wird, da es bis vor Kurzem keine 64-Bit Havok Physikengine für Second Life gegeben hat.
Danke Maddy, für die Erklärung. :-)
LöschenDamit ist auch klar, warum meine Freundin in den genannten Punkten keine Funktionseinschränkung mit der 64 Bit Version hatte.
Die Niki
In Singularity hat es endlich auch zu einer Version mit Bento geschafft. Wenn auch noch nicht final, so doch verfügbar.
AntwortenLöschenMadddyyyyyyyy!!!! *knuuuuutsch!*
AntwortenLöschenDieses Blogpost hat all meine SL Probleme auf einen Schlag gelöst!
Wie das?
Guckstu hier in meinem Blog, sonst muss ich Dir in die Kommentare einen Roman schreiben :)
https://freebiesundgifts.wordpress.com/2017/01/12/technik-ist-immer-wieder-spannend/
Willkommen zurück aus dem Urlaub ;-)
AntwortenLöschenUnd Danke für diesen Post!