In der Land-Info zur Installation steht ein Zitat von Bob Dylan. Es lautet:
"Some people seem to fade away but then when they are truly gone, it's like they didn't fade away at all."Das heißt übersetzt so in etwa "Manche Leute scheinen zu verblassen, aber dann, wenn sie wirklich weg sind, ist es so, als wären sie überhaupt nicht verschwunden."
Da Cica mit ihren Installationen oft Dinge verarbeitet, die sie in ihrem realen Leben beschäftigen (oder beschäftigt haben), nehme ich an, dass es wohl auch bei Fade Away der Fall ist. Denn die Szenen drücken mit ihrer Symbolhaftigkeit ein unbehagliches Gefühl aus, das sicher viele schon einmal erlebt haben (je nach eigener Interpretation).
Den Vorgang des Verblassens hat Cica ziemlich gut umgesetzt. Sie verwendet menschliche Skulpturen, die im Wechsel sichtbar und unsichtbar werden. Das Ganze in einer Abfolge, die als Fortbewegung der Skulpturen gesehen werden kann. Gesäumt ist der Weg, den die Skulpturen zurücklegen, von unheimlichen Gesichtern in Form von Bäumen. Ich habe mal eine kurze GIF Animation erstellt, um den "Fade" Effekt zu verdeutlichen.
Die Skulpturen haben wieder die übliche Cica-Größe, die sie zum Beispiel auch bei den hunderten von Aliens in ihrer Installation "Them" verwendet hat. Hier mal ein Vergleich zu meinem Avatar.
Neben den Szenen und Skulpturen, setzt Cica noch ein weiteres Element ein, das in Verbindung mit dem o.a. Zitat eine hohe Symbolkraft hat. Überall auf der Region stehen Wecker, die ein deutlich hörbares Ticken erzeugen. Und wenn mein Viewer oder der Lag nicht die Ursache dafür war, dann ist das Ticken der Uhren zum Teil auch unrhythmisch, was zumindest bei mir eine innere Spannung aufgebaut hat.
Folgt man vom Landepunkt aus den "verblassenden" Skulpturen, wird man an fast allen Szenen auf der Region vorbeigeführt. Im hintersten Bereich, abgetrennt durch einen langen Zaun, ist dann die einzige weibliche Skulptur. Es könnte sich dabei um die Person handeln, welche die Wahrnehmung aus Dylans Zitat erlebt hat. Oder weitergesponnen, ist das symbolisch gesehen wohl Cica selbst.
Diese Installation von Cica ist in meinen Augen künstlerisch besonders gut geworden. Mit ihren 3D‑Szenen spricht sie bei mir ein Gefühl an, das tief im Unterbewusstsein steckt. Es ist bei mir nicht nur das Verblassen der Erinnerungen an Menschen aus der Vergangenheit, sondern auch das Verblassen eines Augenblicks. Kurze Momente der Klarheit, die ich gerne festhalten möchte. Aber bevor es mir gelingt, einen greifbaren Gedanken zu bilden, gleitet dieses unterbewusste Gefühl auch schon wieder in unerreichbare Tiefen.
Hier noch drei Fotos von Cicas Installation:
Man sollte bei Cica nie lange warten, um sich eine ihrer Installationen anzusehen. Es gab schon Themen, die hat sie nach zwei Wochen wieder abgebaut, um die nächste Arbeit zu beginnen.
>> Teleport zu Fade Away
Links:
- Cica Ghost auf Flickr
- Inworld Shop von Cica Ghost
- Cica Ghost auf dem SL Marketplace
- Alle meine Blogposts über Cica Ghost
- Weitere Blogposts zu "Under the Sea" in den SL Destinations
Cool und das Gif ist ja Klasse :) Danke für den Simtip.
AntwortenLöschenWar gestern auf einer Tanzshow wenn ich Blogger währ würde ich da sofort drüber Berichten, ein echtes SLerlebnis was ich so noch nie gesehn hab. Monarchs Kingdom auf dem Sim bekommt man Infos zur Show http://maps.secondlife.com/secondlife/Monarchs/134/238/22 es gibt auch eine Gruppe. Eine Demovideo gibs hier ▶ https://drive.google.com/file/d/0B0FuJMe6U3qTZUNtQVZKQlhDTWM/view Ich würde mich freuen wenn da einer drüber Blogt da die Show kostenlos ist und einfach verdient hat berümt zu werden. Das ist ein Bild der letzten Show "eine Kulisse" Video gibs noch nicht :D ▶ https://goo.gl/ve5ETS
Gruss Nic Ps: ich hoffe ist ok das ich das hier reinschreib :)
Es ist immer wieder verblüffend, wie unterschiedlich Kunst interpretiert werden kann.
AntwortenLöschenIch sehe in Chica's Installation die hungernden Menschen in Somalia, die, wenn nicht bald etwas passiert, einfach "away faden" werden. Denn "truly gone" aus dem Dylan Zitat, übersetze ich mit "gestorben".
Alle Firguren wirken halb verhungert und haben schlotterig-schäbige Kleidung an, die Frau im Zaun allerdings ist normal gekleidet. Sie steht für mich für Europa und die westliche Welt, die zuschauen wie Somalia leidet ohne zu handeln. Im Gegenteil, sie ziehen einen Zaun um sich selbst herum. Oder wählen ein Trumpeltier das dann gerne einen bauen würde. ......die Grimassengeister sind für mich die bereits verhungerten Menschen, bzw. deren Schatten.
in diese Richtung geht also meine Interpretation. Und ich bin sicher, es werden noch andere Menschen wiederum andere Interpretationen finden.
Warum ich das erwähne?
Weil für mich wirklich Kunst genau das ist, was in unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Bilder erzeugt.
Tolle Sache.
Es lebe die Kunst. Schön geschrieben :)
LöschenGruss Nic