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Mittwoch, 2. Dezember 2015

Linden Lab ändert die Nutzungsbedingungen für seine Produkte

Quelle: Linden Lab
Viele werden es gestern beim Login in Second Life bereits gesehen haben: Linden Lab hat am 1. Dezember 2015 die Nutzungsbedingen geändert (in Englisch "Terms of Service" bzw. "ToS" genannt). Das ist die erste Änderung seit der umstrittenen Anpassung des Abschnitts 2.3, bei der sich Linden Lab das Recht zum Weiterverkauf des Content in SL und allen zukünftigen Plattformen einräumte.

Die Änderung von gestern ist dagegen vergleichsweise harmlos, aber dennoch gibt es auch jetzt wieder einige recht laute Kritiken. Wobei viele davon gar nicht von Second Life Nutzern kommen, sondern meines Erachtens von ein paar Leuten, die aktuell ein negatives Meinungsbild von LL erzeugen möchten. Eine der drei ToS-Änderungen richtet sich auch speziell an diese Personen.

Hier die drei Änderungen in Kurzform, so wie sie auch ganz oben in der ToS angegeben sind:
  • Entfernen von veralteten Bezugnahmen auf Desura und autorisierte Linden Dollar Wiederverkäufer.
  • Explizites Herausstellen von Linden Labs Intoleranz gegenüber Belästigungen von Linden Lab Angestellten.
  • Verdeutlichen der Schiedsklausel in Übereinstimmung mit geltendem Recht.

Die erste Änderung ist klar. Die Spieleplattform Desura, die unter CEO Rod Humble gekauft wurde, hat Linden Lab im November 2014 wieder verkauft. Die externen Anbieter von Linden Dollar hat LL dann am 1. August 2015 verboten. Alle Bezüge zu diesen beiden Diensten wurden aus der ToS entfernt.

Der zweite Punkt richtet sich gegen Personen, die klar erkennbar, Mitarbeiter von Linden Lab verbal angreifen, belästigen, und ihnen Dinge unterstellen, die gegen geltendes US-Recht verstoßen. Ein Beispiel wäre zum Beispiel die Aussage, dass Ebbe Altberg bewusst pedophile Handlungen in Second Life unterstützt. Oder dass bestimmte LL-Mitarbeiter kriminelle Vereinigungen mit den großen Estate-Ownern gegründet haben (beides habe ich so in den letzten Tagen in Kommentaren gelesen).

Der entsprechende Abschnitt dazu lautet in der ToS jetzt wie folgt (von mir etwas zusammengefasst):
6.1 - Sie werden keine verbotenen Inhalte verbreiten oder übertragen, einschließlich Inhalte, die rechtswidrig und belästigend sind oder die Rechte beliebiger Personen verletzen.

Sie erklären sich damit einverstanden, dass Sie keine:
[...]
(iv) Inhalte bekanntgeben, anzeigen oder übertragen (einschließlich aller Kommunikation(en) mit den Mitarbeitern von Linden Lab), die schädlich, bedrohlich oder belästigend, diffamierend, verleumderisch, falsch, ungenau, irreführend sind, oder in die Privatsphäre einer anderen Person eindringen;
[...]
Jeder Verstoß gegen die Bedingungen dieses Abschnitts durch Sie, kann zur sofortigen Schließung Ihrer Accounts ohne Anspruch auf Rückerstattung oder andere Entschädigungen führen.

Laut Diskussionen auf SLUniverse, wurde dieser Paragraph auch auf Linden Lab Mitarbeiter erweitert, um gegen Leute vorzugehen, wie z.B. Cynthia auf Twitter. Für mich ist das aus Sicht von LL verständlich. Allerdings gibt es auch einige Spaßvögel wie z.B. SecondLie, der bisher eher mit Satire, Ironie und einem zwinkernden Auge LL auf die Schippe genommen hat. Auch hier würde nun die Regel von LL zur Anwendung kommen, was den recht bekannten Zyniker dazu gebracht hat, sich zurückzuziehen.

Bei der letzten von LL aufgeführten ToS-Änderung "Klarstellung der Schiedsklausel in Übereinstimmung mit geltendem Recht" (ToS-Abschnitt 10), geht es um rechtliche Belange der Firma. In erster Linie will LL mögliche Gemeinschaftsklagen gegen das Unternehmen mit der Option eines Schiedsverfahrens abwenden. Alle Nutzer von LL-Produkten erklären sich mit der ToS dazu bereit, solche Schiedsverfahren als Alternative zu einem Rechtsverfahren zu akzeptieren. Diese Schiedsverfahren werden nach amerikanischer Regelung von der American Arbitration Association durchgeführt.

Neben den drei von LL aufgezeigten Änderungen, wurden auch noch ein paar weitere Bereiche angepasst. Unter Abschnitt 4.1 heißt es jetzt, dass man seinen Account nicht an Dritte verkaufen, übertragen oder ausleihen darf. Das bedeutet, jegliches Einloggen mit den Accountdaten einer anderen Person ist untersagt. Es sei denn, LL gibt dazu seine schriftliche Genehmigung. Es gibt aber in der SL-Wiki eine Regelung, die das im Ausnahmefall und bei Übernahme aller Risiken auch ohne Genehmigung erlaubt. Hier wiedersprechen sich nun die ToS und die Policy in der Wiki. Da muss LL wohl wieder mal nachbessern.

Und schließlich gibt es noch eine kaum merkbare Änderung auf den gesamten Gültigkeitsbereich der ToS. Bisher hieß es, die ToS gelte für Linden Research, Inc. und seinen Ableger Linden Lab. Jetzt heißt es, sie gelte für Linden Research, Inc. und die Gesamtheit aller zugehörigen Tochterunternehmen (gleich im ersten Satz der ToS zu lesen). Vor einiger Zeit soll Linden Lab bereits mit Tilia Inc. eine Tochter zur Abwicklung der Geschäfte mit virtueller Währung gegründet haben. Und zum Start von Sansar sind sicher weitere Untergesellschaften denkbar. Denn die aktuelle ToS auf der LL-Homepage gilt ja nicht nur für SL, sondern für alle Produkte von Linden Lab.

Quelle: [Linden Lab] - Terms of Service

Links:
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Edit 03.12.2015:
Bezüglich der Diffamierungskampagne gegen LL hat nun auch Wagner James Au reagiert. Die übelsten Kommentare in seinen drei SL/Sansar-Artikeln auf New World Notes hat er gelöscht. Dazu gibt es einen Aufruf an seine Leser, doch wieder sachbezogen zu diskutieren.

2 Kommentare:

  1. lol diese Cynthia is ja mal auch leicht durchgescheppert :D

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    1. Aber im Vergleich zu dem, was andere aktuell so über LL schreiben, ist diese Twitter-Tante noch eher harmlos. Vor allem die Trolls bei New World Notes, die unter verschiedenen Namen kommentieren und dabei quasi moralische Unterstützung von Dritten vorgaukeln wollen. Da frage ich mich immer, wie man drauf sein muss, um so zu ticken.

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