Auf LEA 11 hat Kerupa Flow seine Installation "If the Mind is Absent" aufgebaut. Kerupa ist meines Wissens einer der wenigen Bewerber, die zum ersten Mal eine Region der LEA erhalten haben. Zur Eröffnung gab es eine Performance mit visuellen Effekten von Kerupa und Piano-Musik von Rulie Cisse.
Im LEA-Blog gibt es das folgende Statement von Kerupa zu seiner Installation:
Ich denke, dass sich mein Realitätssinn seit 2011 deutlich geändert hat. Das war das Jahr der großen Katastrophe in Japan. Die Dinge, die zu dieser Zeit geschehen sind, spiegeln sich zum Teil in meiner Arbeit wider. Ich selbst merke es oft nicht, wenn ich arbeite. Ich denke erst wieder über die Bedeutung nach, wenn ich von meinen früheren Arbeiten umgeben bin.
Wenn ich nachts in den Himmel blicke, sind die Sterne, die weiter vom Fokus der Augen entfernt sind, deutlicher zu sehen. Ich hoffe, meine Arbeit zeigt solche Dinge auf die gleiche Weise.
Ich freue mich, wenn ihr meine Welt ein wenig abseits der Realität genießen könnt. Ich erkläre so gut wie möglich die Bedeutung dessen, was ich dort gemacht habe. Weil ich weiß, dass es nicht das sein wird, was ihr am Ende seht.
Genießt es!
Kerupa Flow
Dass Kerupa aus Japan kommt, sieht man auch an den ganzen Beschreibungstexten auf der Region. Sie sind sowohl in Englisch als auch in Japanisch verfasst. Eine Notecard gibt es nicht. Jede Szene hat ihren eigenen Beschreibungstext direkt vor Ort. Auf dem Boden, an der Wand oder verschachtelt in irgendwelchen Objekten.
Mit der Katastrophe, die Kerupa in seinem Einleitungstext anspricht, ist die Nuklearkatastrophe von Fukushima gemeint. Das wird auch in einigen seiner Teilinstallationen noch einmal direkt hervorgehoben. Die gesamte Installation auf LEA 11 ist eine Mischung aus optischen Täuschungen, 3D‑Szenen, Skulpturen und einer Ausstellung von Bildern, die Kerupa selbst gemalt hat. Diese sind durchaus sehenswert. Im Mittelpunkt steht häufig der Drache, was bei einem Japaner nicht ungewöhnlich ist.
Ein weiteres Faible von Kerupa sind Köpfe. Die gibt es in vielen Variationen, mit und ohne optische Täuschung. Es folgen nun vier Fotos von zwei Köpfen. Sie sehen aus einem bestimmten Winkel noch recht normal aus. Schaut man sie dagegen von der Seite an, sind es eher nur einzelne Elemente. Links ist jeweils die normale Ansicht und rechts die Ansicht von der Seite. Gerade beim unteren Beispiel ist es verblüffend, dass dieser Primhaufen von vorn einen Kopf abbildet.
Insgesamt beruhen die meisten optischen Spielereien von Kerupa auf der geschickten Nutzung von Perspektiven. Projektoren werden hier zum Beispiel gar nicht verwendet.
Neben den einzelnen Szenen, gibt es auch mehrere Räume, in die man hineingehen kann.
Die meisten Szenen auf LEA 11 können auf einem Foto gar nicht so wirken als wenn man mit dem Avatar davor steht. Denn durch kleine Bewegungen der Viewer-Kanmera ergeben sich erst die angesprochenen perspektivischen Effekte. Deshalb habe ich bei meinen Fotos überwiegend Objekte ohne diese Effekte aufgenommen.
Das Windlight auf der Region ist leicht bläulich und ich fand es angenehm. Fast alle weißen Objekte haben damit auch eine leicht blaue Farbe angenommen.
Insgesamt fand ich den Rundgang über die Region ganz witzig, denn man kann viel mit der Kamera im Viewer ausprobieren und spielen.
Zusammenfassung:
If the Mind is Absent
- Eröffnung: 4. Mai 2018
- Laufzeit: bis 30. Juni 2018
- Künstler: Kerupa Flow
- Region: LEA 11
- Teleport zu "If the Mind is Absent"
Quelle: LEA 11 OPENING OF "IF THE MIND IS ABSENT" BY KERUPA FLOW
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