Philip Rosedale im Interview mit Wagner James Au Quelle: New Worlds Notes |
Philips erster Beitrag heißt Roadmap: Currency and Content Protection. Dort erklärt er, dass in den nächsten Monaten für High Fidelity eine Kryptowährung eingeführt wird. Damit ist man unabhängig von zentralen Instanzen, wie RL-Banken oder einer Landeswährung. Der Wert einer Kryptowährung bildet sich aus dem Besitz eines kryptografischen Schlüssels und einem damit verbundenen, signierten Guthaben. Die Sicherheit der Währung wird durch eine sogenannte Blockchain gewährleistet, die beim Erzeugen des kryptografischen Schlüssels immer den vorangehenden Datensatz in den neu erzeugten Datensatz mit aufnimmt. Wird diese Kette unterbrochen, ist der Schlüssel nicht mehr gültig.
In High Fidelity wird nicht etwa Bitcoin oder eine andere bestehende Kryptowährung eingeführt, sondern Philip erzeugt eine komplett neue, die den Namen HFC erhalten wird ("High Fidelity Coin"). Diese Währung kann dann auch für andere virtuelle Welten genutzt werden, denn die Blockchain wird öffentlich für jeden zugänglich sein. High Fidelity wird diese Währung nicht kontrollieren, aber deren Nutzung verwalten und versuchen, die Umtauschrate zu den Landeswährungen stabil zu halten.
Quelle: High Fidelity Blog |
Der zweite Vorteil der Kryptowährung ist die Nutzung der Blockchain als Zertifikate-Datenbank. Das bedeutet, sobald ein Produkt zum ersten Mal mit HFC gekauft wurde, wird der Anbieter als Originalhersteller des Objekts in der Blockchain gespeichert. Dieses Zertifikat (und damit auch das verbundene Produkt), lässt sich weder auf andere übertragen, noch kann das Produkt von jemand anderem verkauft werden als dem Originalhersteller. Es sei denn, man verkauft es unter einer anderen Währung. Dann greift das Schutzsystem der Kryptowährung natürlich nicht. Allerdings lässt sich dann auf dem Rechtsweg sehr schnell nachweisen, wer der Originalhersteller ist. High Fidelity will in die HFC-Währung sogar einen Mechanismus einbauen, mit dem sich digitale Patente und Markenrechte auf digitale Produkte registrieren lassen.
Philip hebt auch hervor, dass der Linden Dollar in Second Life gezeigt hätte, dass eine digitale Währung über viele Jahre hinweg stabil bleiben kann. Der Traum von Philip ist es, die HFC-Währung ähnlich aufzuziehen, nur eben überall einsetzbar, wo dieses Geld akzeptiert wird. Damit das bei HFC funktionieren kann, muss die Menge des in Umlauf befindlichen HFC Geldes kontinuierlich vergrößert werden.
Mit HFC soll auch die Anonymität bei einem Geldtransfer gewährleistet bleiben. Das Einzige, was von anderen Nutzern gesehen werden kann, ist der Schlüssel, den man für seine Transaktion verwendet. Das bedeutet, bei einem Kauf über HFC wird noch nicht einmal der Account- oder Avatarname weitergegeben. Nur bei einem Umtausch von HFC in eine Landeswährung, muss man seinen Namen angeben, weil das eben die RL-Banken so verlangen.
Quelle: High Fidelity Blog |
In seinem zweiten Beitrag mit dem Namen Roadmap: Protecting Intellectual Property in Virtual Worlds, erklärt Philip dann, wie er im Besonderen mit HFC den Schutz geistigen Eigentums sicherstellen will. Das habe ich grob hier oben schon beschrieben. Philip erklärt die Zusammenhänge in seinem zweiten Blogpost ziemlich genau. Das lässt mich vermuten, dass die Einführung von HFC schon seit längerem in Planung ist und man im Grunde fast alle Eventualitäten schon bedacht hat. Jedoch wird das Ganze immer noch ein gewagtes Vorhaben, denn bei Geld verstehen ja bekanntlich die meisten Leute keinen Spaß.^^
Dennoch, sollte Philip seine Pläne so umsetzen können, wie er sie in seinen Ausführungen im HiFi-Blog und auf New World Notes beschreibt, könnte daraus etwas wirklich Großes werden. Größer als Second Life, High Fidelity, Sansar oder gar Bitcoin. Wird diese Währung angenommen, könnte sie sich schnell auch im RL ausbreiten (z.B. in Geschäften, an Tankstellen oder in Online-Shops damit bezahlen). Das wäre der Horror für die Währungshüter unserer RL-Wirtschaft. Denn mit HFC hätten sie nichts mehr zu hüten. Einige hatten eine solche Entwicklung schon beim Bitcoin vorausgesagt. Doch durch die programmiertechnische Verknappung des Bitcoin-Angebots, wurde diese Währung zu spekulativ. HTC soll sich genau anders herum entwickeln. Je größer die Nachfrage, um so mehr wird generiert. Gerade so viel, dass der Wechselkurs immer gleich bleibt. Sehr schwieriges Unterfangen, aber es wird interessant sein, die Entwicklung zu verfolgen. Ich bin jedenfalls gespannt.
Links:
- [HiFi] - Roadmap: Currency and Content Protection
- [HiFi] - Roadmap: Protecting Intellectual Property in Virtual Worlds
- [NWN] - Philip Rosedale Tells Me About His Plan to Introduce Blockchain-Based Virtual Currency
na super,warum hab ich schon damit gerechnet das
AntwortenLöschender Mist balt kommt und dann auch in Sansar eingeführt wird,die Zocker-,Spekulanten-,und Rechnerleistungfresser Währungen möchte man den Max von der Strasse mit Gewalt schmackhaft machen um ihn damit besser über den Tisch ziehen zu können
wenn das Usus wird,sieht mich keine virtuelle Welt mehr
die Bitcoin Farmen in China brauchen schon eigene Kohle-oder Atomstrom Erzeuger um den Dreck auf den Markt zu werfen
Die Kryptowährung von High Fidelity soll nicht durch Mining erzeugbar sein, wie bei Bitcoin, sondern nur durch Umtausch von Realwährungen in digitale HFC. Außerdem sollen die Gebühren beim Umtausch in beide Richtungen gegen Null gehen. Auf jeden Fall wird ein Umtausch günstiger als beim Linden Dollar (aktuell 0,60 US-Dollar pro Umtausch).
LöschenKlar, es bleibt jedem selbst überlassen, Kryptowährungen zu nutzen. Aber so wie der HFC geplant ist, hat dessen Nutzung gegenüber jeder anderen Währung nur Vorteile, da auch Währungsschwankungen zwischen US-Dollar und Euro keine Rolle mehr spielen.
wenn es so praktiziert wird ist das in Ordnung,ich bin generell skeptisch gegenüber allen Versuchen gewisser Kreise,alles aber auch wirklich alles Schritt für Schritt in das Internet zu verlagern,sprich,weg mit dem Bargeld und andere Bemühungen das Volk vom Stromanbieter,privaten High Tech Großkonzerne über den Internetprovider bis zum Webseiten Betreiber generell abhängig zu machen und damit jede Selbstbestimmung genommen wird
Löschenmöglich das meine Ansicht von gestern ist,für mich sind das faschistische Grundtendenzen über die man sich ruhig Gedanken machen kann bzw.nicht alles Schlucken muss,was hier unter neuer Freiheit verkauft wird