Quelle: OnLive: SL Go |
Sony hat schon beim Kauf direkt durchblicken lassen, dass sie die aktuellen Dienste von OnLive in ihrer jetzigen Form nicht weiterführen werden. Darunter fällt dann auch der Second Life Dienst SL Go, der den Zugang für mobile Geräte und altersschwache PCs ermöglichte. Allerdings aufgrund gesetzlicher Regelungen eben nicht in Deutschland.
OnLive wird noch bis zum 30. April 2015 seine Server weiterlaufen lassen, danach wird abgeschaltet. Alle bestehenden Accounts und alle gespeicherten Daten werden gelöscht. Für bereits bezahlte Abos, Hardware oder Spiele, wird es keine Rückerstattung geben. Gerade in Bezug auf Hardware wird das viele Kunden sehr ärgern, denn man konnte eine teure Konsole mit Controller erwerben, die in einem Monat nur noch als Briefbeschwerer herhalten dürfte. Lediglich ein auf Steam gekauftes OnLive-Spiel soll (mit Einschränkungen) erst einmal weiterlaufen.
Angeblich hat Sony für OnLive nur 4,8 Millionen US$ bezahlen müssen. Noch 2011 wurde der Wert von OnLive auf 1,8 Milliarden US$ geschätzt. Warum die Firma jetzt so verramscht wurde, ist mir nicht ganz klar. Regstrierte Nutzer hatte OnLive ca. 1,2 Millionen und etwa 1.600 davon waren im Schnitt zu jedem Zeitpunkt angemeldet und spielten etwas.
Quelle: SobControllers auf Flickr |
Einige SL-Nutzer haben inzwischen eine Petition gestartet, die von Sony verlangt, dass SL Go nicht abgeschaltet wird. Aber ich sehe da wenig Aussicht auf Erfolg. Im Grunde ist auch nicht nur Sony der Böse in dieser Übernahme, sondern für mich auch der Betreiber von OnLive, der ja diesem Verkauf zugestimmt hat, obwohl er mit Sicherheit wusste, dass der Dienst damit eingestellt wird. Und für 4,8 Mio. US$ hat er das verdammt billig in Kauf genommen. Schade um einen guten Extradienst für Second Life.
Artikel auf Deutsch:
- [Golem] - Spiele-Streaming-Pionier gibt auf und verkauft an Sony
- [Der Standard] - OnLive wird eingestellt, PlayStation erwirbt Patente
Artikel auf Englisch:
- [TechCrunch] - Sony Is Buying OnLive’s 140 Cloud Gaming Patents...
- [The Verge] - Sony buys streaming games service OnLive only to shut it down
Weitere Links:
seufz, das Nachsehen hat wie immer der Endverbraucher.
AntwortenLöschenMit Zeiten würde ich mir wirklich wünschen es gäbe noch sowas wie "Firmenethik", und zwar sowohl die einer Firmenleitung gegenüber ihren Mitarbeitern, als auch die einer Firma gegenüber ihren Kunden. Aber in Zeiten in denen nur noch der schnöde Mammon zählt und Ehre/Ethik völlig in den Hintergrund tritt ist das wohl absolutes Wunschdenken.
Klingt vielleicht zu pathetisch, ist für mich aber immer wieder ein Hinweis auf "den Untergang des Abendlandes".
Wir tanzten vor vielen tausend Jahren schon mal wie irre ums goldene Kalb.
Gelernt haben wir daraus offenbar nicht, denn auch damals ging eine Kultur einfach sang- und klanglos unter......
Das sehe ich ähnlich. Und unsere kapitalistische Gesellschaftsform steht ja im Grunde auch schon kurz vor dem Abgrund. Geld ist nur noch ein Zahlenspiel in Computern. Was da so weltweit gemacht wird, ist schon längst nicht mehr durch reale Werte gedeckt. Und was vor einigen Jahren mit der amerikanischen Bankenblase geschehen ist, wird sich in einigen Jahren in globalem Maßstab wiederholen.
LöschenAber vielleicht ist das mal notwendig für unsere Gesellschaft, denn auf anderem Weg lässt sich die absurde Finanzpolitik der westlichen Welt nicht mehr in den Griff bekommen.
Das ist sehr schade, auch , wenn wir in Deutschland bislang von diesem Dienst nicht profitieren konnten. Doch ich hegte die Hoffnung, dass es dennoch irgendwann bei uns rechtlich möglich geworden wäre. Dann wären Tablets und Smarties nicht weiter außen vor.
AntwortenLöschenDie Niki
Vielleicht sieht Linden Lab anhand der großen Resonanz auf das Aus von SL Go, dass ein Viewer für mobilen Einsatz für SL beliebt ist und bietet demnächst eine eigene Lösung an.
LöschenMeinste? Wo LL doch jetzt auf SL 2.0 hinarbeitet und es evtl. sogar über den Browser laufen soll.
LöschenDie Niki
OnLive hat ja mit SL Go Geld verdient. Wenn LL eine Möglichkeit sieht, einen vergleichbaren Dienst anzubieten, der ebenfalls Umsatz einbringt, dann ist es egal, für welche virtuelle Welt sie das einsetzen. Denn die Server, um so etwas zu machen, hat LL auf jeden Fall jetzt schon.
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