Quelle: Amazon AppStream |
Inzwischen ist es aber klar, dass SL Go als Dienst wie er bei OnLive gelaufen ist, so nicht weitergeführt werden kann. Dazu fehlen nun die Urheberrechte für die Streamübertragung, die ja Sony gekauft hat. Dennis Harper, der Produktmanager von SL Go, hat das auch gestern in der Drax Radio Hour so in etwa wiedergegeben. Allerdings hofft er ebenfalls, dass irgendjemand wieder einen Streaming-Dienst für SL starten wird und dass er dann vielleicht auch wieder bei der Entwicklung helfen kann, denn er wird am 30. April wohl arbeitslos.
Doch zurück zu den eingangs erwähnten Artikeln. Inara Pey auf Modemworld war schon am Mittwoch der Ansicht, dass der Amazon AppStream geeignet sei, um etwas Ähnliches wie SL Go einzurichten. Wagner James Au griff dann gestern Inaras Artikel auf und erweiterte die möglichen Kandidaten noch um LiquidSky und Leap Computing.
Introduction to Amazon AppStream
Gleich der erste Kommentar zum Artikel auf New World Notes kam dann von Diva Canto, eine der Hauptentwicklerinnen der OpenSimulator Software. Sie berichtet darüber, dass sie zusammen mit Nebadon Izumi (OSGrid Admin) eine modifizierte Version des Singularity Viewers über den Amazon AppStream so einrichten konnte, dass man sich damit in einem OpenSim Grid auf einem Tablet einloggen konnte. Das Einrichten soll sogar extrem einfach gewesen sein. Dazu gab es gleich noch ein Video, in dem der gestreamte Viewer im OSGrid zu sehen ist.
AWS Appstream Onlook Osgrid (Windows)
Etwa zeitgleich mit dem Kommentar von Diva auf NWN, meldete sich Nebadon im Artikel auf Modemworld, wo er ebenfalls das Video postete. Und heute erschien nun ein Blogpost von Bill Glover, dem es gelungen ist, einen Firestorm Viewer über Amazon AppStream in Second Life zu nutzen. Und das sowohl auf einem Chromebook als auch auf einem Android Smartphone. Das läuft zwar noch alles andere als rund, aber es funktioniert.
Die Frage ist nun, ob es Möglichkeiten gibt, mit Amazon einen Rahmenvertrag für einen massiv genutzten SL-Stream auszuhandeln, auf dem ein professioneller Dienst ähnlich SL Go aufgesetzt werden kann. Ziel müsste es sein, den Dienst dann wieder einer breiten Nutzerschaft zu einem ähnlichen Preis anzubieten, wie bei SL Go. Und ein weiterer Schritt wäre dann natürlich auch wieder einen Viewer zu entwickeln, der über Touchscreen auf einem Tablet bedient werden kann. Denn ein normaler SL Viewer auf einem Tablet ist nicht sehr funktionell.
Vielleicht springt ja doch, wie einige hoffen, Linden Lab in die Bresche und richtet selbst so einen Dienst ein. Das wäre sicher auch für etwaige Verhandlungen von Vorteil, denn Amazon-Gründer Jeff Bezos war einer der ursprünglichen Investoren von Linden Lab. Und sollte ein Streamen über Amazon AppStream möglich gemacht werden, dann hätten wir es sogar in Deutschland zur Verfügung, da hier die gesetzlichen Auflagen, die OnLive ein Streamen untersagt hatten, nicht gelten. Sollte LL nicht tätig werden, gäbe es noch die Möglichkeit einer Drittfirma. Das wäre meines Erachtens aber mit einigen Risiken verbunden.
Links:
- [NWN] - Could Linden Lab Replace SL Go With Another Service...
- [Modemworld] - Could the Lab use Amazon AppStream to “replace” SL Go?
- [Bright Canopy Blog] - Notes on Streaming SL wht Amazon AppStream
- Homepage Amazon AppStream
- [Echt Virtuell] - Sony kauft OnLive: Das Ende von SL Go
hmmmmmm
AntwortenLöschennicht dass ich ein Smartphone hätte oder ein Tablet.............
aber wenn ich mir das so überlege, wieso sollte LL in die Bresche springen?
Wenn die überhaupt ein androidfähiges SL unterstützen dann doch wohl SL2, denn da liegt deren Zukunft.
Dass sie das alte SL nicht totmachen so lange es sich rechnet weil genügend User da sind, klar. Aber derart investieren? Kann ich mir nicht vorstellen.
Wieso sollte LL in die Bresche springen?
Löschen- Weil LL schon mehrfach gesagt hat, dass ein Streaming-Dienst wichtig ist.
- Um neue Nutzer für SL zu gewinnen.
- Um einer Gruppe der heutigen SL-Nutzer einen Grund zum Bleiben zu geben.
- Weil der Dienst ohne sprezielle Anpassungen jetzt schon ganz gut funktioniert.
- Weil damit auch SL in einem Webbrowser möglich ist.
- Weill Nutzer mit schwachen PCs trotzdem SL in Ultra-Grafik erleben könnten.
- Als Test für SL2, das auf die gleiche Weise gestreamt werden könnte.
- Weil SL2 frühestens in drei Jahren soweit ist, eine echte SL1-Alternative zu sein.
Mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein. Es ist ja nicht so, dass LL dafür viel investieren muss. Der Amazon AppStream Dienst ist bereits da, es wäre also nur Entwicklungsarbeit für den Viewer notwendig. Natürlich würde es diesen Zusatzdienst nicht kostenlos für Basic-Nutzer geben. Aber LL könnte das im Rahmen eines Premium-Accounts anbieten (was dann wohl einige neue Kunden zur Folge hätte), oder sie bieten es für ca. 10 US$ pro Monat an, so wie es OnLive gemacht hat. Laut Dennis Harper hat OnLive mit SL Go nach kurzen Anlaufproblemen einen Gewinn erzielt.
Das ist zumindest meine Sichtweise. Ob irgendwas in diese Richtung passieren wird, werden wir im Laufe der nächsten Monate sehen. Auf jeden Fall gibt es aktuell eine sehr rege Diskussion in der SL-Community dazu.