In meinem Bestreben, alle 20 Regionen der laufenden LEA AiR-Runde hier im Blog vorzustellen, gibt es heute den vorletzten Bericht. Zu
"Too near a Black hole" von Mandel Solano habe ich bisher eigentlich noch nirgendwo im Web etwas gelesen. Schon gar nicht im LEA-Blog. Doch diese Installation verdient auf jeden Fall eine Vorstellung, denn es werden dort drei technische Spezialitäten von Second Life auf eine Weise vereint, wie ich sie so auch noch nicht gesehen habe.
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Der Eingang zum "Black Hole" |
Die Region LEA 28, auf der die Installation aufgebaut ist, gehört zu einem Viererverbund, der sich
"5 Dimensions" nennt und bei dem die Gestalter aller vier Regionen auf einer gemeinsamen Plattform auf 3000 Metern Höhe verschiedene Veranstaltungen durchführen. Zuletzt gab es am 1. Mai eine
Partikelshow von Sky Fire.
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Im Inneren des Black Hole - ziemlich am Anfang |
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Das Black Hole kurz vor dem Ende |
"Too near a Black hole" ist eine Installation mit drei Bereichen. Die ersten beiden Abschnitte sind dabei noch nicht mal so aufregend, aber der dritte Teil hat mich dann doch erstaunt und ich muss da in den nächsten Tagen unbedingt noch einmal hin. Wichtig ist bei allen drei Abschnitten, das erweiterte Beleuchtungsmodell (ALM) zu aktivieren und auch Schatten mit Projektoren einzuschalten.
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Im zweiten Teil der Installation gibt es lustige Materialtexturen |
Die drei technischen Spezialitäten, von denen ich ganz oben gesprochen habe, sind Materialtexturen, Projektorlichter und Projektorreflektionen. Letzteres ist scheinbar bei den meisten SL-Bewohnern in Vergessenheit geraten. Bereits 2014 hatte nämlich Geenz Spad im Zuge eines JIRA-Reports diese Simulation von Spiegelungen der Umgebung für den SL-Viewer entwickelt. Ich hatte dazu
hier mal einen längeren Bericht geschrieben. Und im dritten Teil von
"Too near a Black hole" wird dieser Effekt in unglaublicher Itensität genutzt. Wirklich geil!
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Schattenspiele |
Doch zunächst zu den ersten beiden Abschnitten. Auf der Landeplattform befinden sich ein paar Infoprims und eben das im Namen der Installation benannte Schwarze Loch. Das ist eine spiralförmige Röhre, in der man einfach nur nach unten gehen muss. Im Inneren gibt es animierte Projektorlichter zu sehen. Die Farben ändern sich dabei vom anfänglich harmonischen Gelb-Orange nach unten hin zu einem psychodelischen Allerlei.
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Mein T-Shirt ist eigentlich weiß :) |
Der zweite Teil der Installation besteht aus vielen kleinen Räumen, die rund um den Ausgang des Schwarzen Lochs angeordnet sind. Die Wände dieser Räume sind phantom, so dass man einfach durchlaufen kann. Die Innenwände der Räume sind zum Teil mit Materialtexturen versehen, die bereits reflektieren, aber noch nicht spiegeln. Dazu gibt es in einigen Räumen auch noch Projektorlichter, die den Avatar anstrahlen. Damit kann man sich gut als Rainbow Warrior ablichten (siehe Foto oben).
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Der dritte Teil der Installation. In jedem Würfel gibt es super Effekte |
Zum dritten Teil kommt man dann über zwei Teleports. Direkt neben dem Ausgang des Black Hole ist eine Kugel. Ein Klick darauf bringt den Avatar zurück auf die Landeplattform. Und dort sollte man dann den Würfel mit dem Hovertext "Another Installation above" anklicken (oder sowas in der Art, ich habe es mir nicht gemerkt). Dann kommt man auf eine zunächst einfach wirkende Ebene, mit schlichten Primwürfeln in Hauswand-Optik. Jeder dieser Würfel hat aber eine Innentexturierung, bei der einem die Wahrnehmung zum Teil versagt.
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Eleganz des Einfachen - einfach schön |
Wie gesagt, fast alle Texturen in den Würfeln verwenden Projektorreflektionen. Deshalb erscheinen einige Würfel von innen viel größer als sie eigentlich sind. Im nächsten Bild sieht man ein Beispiel. Nicht nur alle vier Wände reflektieren den tatsächlich vorhandenen Raum in alle Richtungen noch einmal, sondern auch nach unten wird der gesamte Raum gespiegelt. Ich habe auf diesem pinkfarbenen Pad gestanden und einfach nur gestaunt. Wieso wird dieser Effekt so selten in Second Life eingesetzt?
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Dieser Raum ist atemberaubend |
Wer jetzt denkt, sowas kann man ja auch mit statischen Texturen ganz leicht machen, der sollte selbst mal in einen solchen Raum gehen und die Kamera in ihrer Position verändern. Denn bei Projektorreflektionen werden die Spiegelungen perspektivisch korrekt mitbewegt.
In einem anderen Raum ist der Boden mit einer zerknitterten Silberfolie bedeckt. Dazu stehen dort stylische Objekte herum und ein starkes, seitliches Licht erzeugt Schatten. Im hinteren Bereich wird der Raum durch eine Art holografische Projektion wiederum vergrößert. Aber da ist eben nichts. Will man da hineinlaufen, steht man stattdessen wieder draußen vor dem Würfel.
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Im Labor mit Doktor M. |
Im nächsten Bild sind die Wände eigentlich dort, wo sich die rechteckigen Rahmen befinden. Die grünen Flächen sind wieder Projektorreflektionen vom Feinsten.
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Bildunterschrift hinzufügen |
Wie ihr merkt, bin ich von so etwas ziemlich begeistert. Ich mag es, wenn meine Sinne getäuscht werden. Als vor langer Zeit diese
Stereogramme (oder auch SIRDS) populär waren, fand ich das auch schon ziemlich lustig.
Auf dem letzten Foto ist nur die bunte Textur auf der rechten Seite tatsächlich auf der Primfläche vorhanden. Wie die anderen beiden bunten Flächen in der Mitte und links daraus entstehen, kann ich in diesem Fall nicht sagen, denn hier ist keine direkte Reflektion im Spiel.
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Das Rechteck ist die Tür - dahinter das Spiegeluniversum... |
Schade, dass diese Installation nicht auch andere begeistert. Denn ich würde gerne weitere Fotos sehen, schon allein, um sie mit der Optik aus meinem Viewer zu vergleichen. Für alle Licht-, Schatten-, Projektor- und Materialtexturen-Fans, ist eine Besichtigung wirklich zu empfehlen.
Zusammenfassung:
Too near a Black hole
Tabelle zur LEA Runde 10
Auf der Unterseite gibt es die aktualisierte Tabelle mit den Links zu meinen bisherigen Berichten aus der zehnten Runde des LEA-AiR-Programms. Man kann sie über den nachfolgenden Link öffnen.
Na, das werde ich mir auch mal anschauen...
AntwortenLöschenDie Niki