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Montag, 8. März 2021

[SL Blog] - Musik am Montag: Interview mit Oblee

Music Mondays
Quelle: Second Life Official / Flickr

Tara Linden am 08.03.2021
um 10:06 AM PST (19:06 Uhr MEZ)

- Blogübersetzung -

Der vorgestellte Künstler in dieser Woche ist Oblee, dessen Auftritte in Second Life sich auf Live-Loops konzentrieren, um jedes Mal ein einzigartiges Erlebnis für das Publikum zu schaffen.

Bitte hört euch seine Musik auf seiner offiziellen Webseite und in den sozialen Medien auf Spotify, Facebook, SoundCloud, BandCamp an.


F: Wann und wie hast du von Second Life gehört?

A: Ich habe kurz nach seiner Veröffentlichung von Second Life gehört, aber bis Ende 2007 keine Zeit inworld verbracht. Es war eine aufregende Zeit, dabei zu sein! Ich hatte einige Freunde in Frankreich, die eine kleine Machinima-Probeaufnahme in SL gemacht hatten und wollten, dass ich ein paar Stimmen vertone. Das war die Geburtsstunde meines aktuellen Avatars. Zu dieser Zeit spielte ich Schlagzeug in einigen tourenden Bands und suchte nach einer Möglichkeit, den Leuten auf der ganzen Welt live meine eigene Musik vorzuspielen, ohne mit fünf anderen schmuddeligen Musikern in einem Van sitzen zu müssen. Ich wurde zum prototypischen und nervigen Schlagzeuger der ausstieg und SL war mein Komplize.

F: Deine Musik ist schwer zu definieren. Zu welchen Genres würdest du sie zuordnen?

A: Danke schön! Ich denke, dass ein großer Teil meiner eigenen Musik in SL geboren wurde, oder zumindest geboren wurde während ich in Gedanken in SL unterwegs war. Wenn es um ein bestimmtes einflussreiches Genre geht, kann ich nichts dazu sagen. Ich war noch nie sehr gut darin, Musik zu beschreiben oder zu wissen, welches Genre was ist. Ich bin ein mieser Kritiker und kann normalerweise an jedem Musikstück etwas finden, das mir gefällt. Davon abgesehen denke ich, dass die Musiker, zu denen ich am meisten aufschaue, diejenigen sind, die einfach das gemacht haben, was sie machen wollten, ohne kommerziellen Druck. Ich habe noch nie Musik gehört, die mich nicht auf die eine oder andere Weise beeinflusst hat.

F: Wer sind einige der Musiker, die deinen Stil beeinflusst haben?
A: Alle Musiker, die ich mir angehört habe! Obwohl ich das mit einem gewissen Maß an Humor sage, bin ich wirklich von allem beeinflusst worden, was ich gehört habe. Ich höre Bands wie The Cure oder Künstler wie Tom Waits, die in meinem eigenen Material auftauchen. Und die Band The The war immer eine Inspiration, da ich auch eine selbstproduzierte Ein-Mann-Band bin. Viele der Musiker, mit denen ich in Bands gespielt habe, haben meinen Stil und meine Einstellung zum Songwriting beeinflusst. Der Country/Americana-Songwriter Sand Sheff war ein großer Einfluss auf mich, sowohl persönlich als auch beruflich. Und das, nachdem meine ersten Worte an ihn waren "Ich hasse Country-Musik!" 
Ich denke, am Ende waren die Künstler, die mich am meisten beeinflusst haben, diejenigen, die ich als authentisch oder ehrlich empfand. Die ihre Musik spielten, weil es sie angetrieben hat, anstatt irgendeine Art von kommerziellem Erfolg zu suchen. Abgesehen davon denke ich, dass auch viele nicht-musikalische Dinge meinen Musikstil beeinflusst haben, insbesondere die Natur. Ich habe meine Musik immer als "Hausmusik auf dem Millennium Falcon" beschrieben, um zu sagen, dass sie gleichzeitig das Alte und das Neue, das Klassische und das Moderne, die Technologie und die Natur respektiert.

F: Welche Art von Equipment benutzt du?

A: Zu diesem Zeitpunkt? ALTE Ausrüstung! Ich bin vor kurzem Vater geworden, was vorhersehbar meinen Impulskauf von Musikgeräten und -instrumenten gestoppt hat. Ich benutze einen Boomerang III Looper, der über einen Sub-Mix von einem 16-Kanal-Mischpult läuft. In diesem Looper steckt ein DW-Schlagzeug, ein paar Akustikgitarren, eine E-Bass-Gitarre, eine Handvoll Vintage-Synthesizer, ein Klavier, Congas, Djemben, Bongos und alles, was ich sonst noch in die Hände bekommen kann. Ich bin kein großer Technikfreak und bin der Ansicht, dass das "Gefühl" die Instrumente bei weitem überwiegt. Aber ich bin leicht süchtig nach alten Synthesizern. Außerhalb des Mischpults verwende ich das normale Rack voller Kompressoren, Gates und Effektgeräte, um meinen Live-Auftritten einen hoffentlich erträglichen, radioähnlichen Sound zu verleihen. 
Der Looper selbst hat keinen permanenten Speicher, eine Klickspur oder anderen Schnickschnack. Es ist nur ein einfaches Gerät, das aufnimmt und abspielt. Einer der Gründe, warum ich bei diesem speziellen Looper geblieben bin, ist die Tatsache, dass er keine Sicherungsfunktion hat. Sobald ein Song vorbei ist, ist alles für immer gelöscht. Fehler können das Ende eines Songs bedeuten und ziemlich peinlich sein. Ich denke, das Potenzial für katastrophale, peinliche Fehler ist es, was Live-Musik zu Live-Musik macht. (In SL benutzt Oblee gerne Thunk-Equipment.)

F: Erzähle uns von deinem schönsten Erlebnis beim Live-Spielen in SL.

A: Ich hatte einige tolle Momente in SL. Am meisten Spaß haben die wilden Nächte gemacht, in denen ich mit Los Federales ein Quad-Streaming, oder mit Beth Odets ein Dual-Streaming hatte. (Fragt sie, was ich an ihrem Geburtstag gemacht habe.) Abgesehen von den musikalischen Kollaborationen ist meine Lieblingserfahrung im weitesten Sinne, ein Publikum zu haben, dasselbst produzierte Musik hören will. Ein Publikum, das oft allein zu Hause zuhört, ist so viel anders als ein Publikum in einer echten Bar, weil es musikalische Nuancen wahrnimmt und tatsächlich die Texte der Lieder hört. Ich hatte schon viel mehr Zuhörer, die mir gesagt haben, dass sie den Text eines Liedes in SL mögen, als ich in RL je hatte. 
Das erste Mal, als mir jemand per IM mitteilte, dass die Region voll ist und er nicht reinkommt, war eine wilde und aufregende Erfahrung. Es war so schön, dass ich jetzt so oft wie möglich auf Homestead-Regionen spiele. Nach all diesen Jahren fällt es mir schwer, bestimmte Momente als die besten Zeiten zu bezeichnen, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass es die Menschen sind, die diese Momente ausmachen. Auf den SL-Geburtstagsfeiern zu spielen, war schon immer ein Highlight im Jahr und einer dieser Momente, die mich sehr stolz machen, Teil einer so lebendigen Community zu sein. Oh ja, Simons Party zur Sonnenwende war ein echter Kracher!

F: Was ist für dich der wichtigste Aspekt der SL-Musik-Community?

A: Musiker brauchen ein Publikum. Letztendlich denke ich, dass wir alle Musik als Kommunikationsakt schreiben und aufführen. Die Musikindustrie kann ein grausames Biest sein und oft ist die Fähigkeit eines Musikers, ein größeres Publikum zu erreichen, untrennbar mit seinem Standort und/oder seiner Bereitschaft verbunden, enorme Risiken einzugehen. Die Second Life-Community reißt viele dieser Barrieren nieder und ist eine liebevolle und unterstützende Gruppe, die Künstlern einen Ort bietet, an dem sie glänzen, ihre Musik verkaufen und auftreten können. Ich sage oft, dass meine eigene Musik in SL geboren wurde und das ist sehr wahr. Als meine bezahlten Gigs im RL verlangten, populäre Coversongs zu spielen, ermutigte mich mein SL-Publikum, mehr zu schreiben und weniger zu covern. Ich bin unendlich dankbar für die Leute, die ich beim Musikspielen in SL kennengelernt habe.

Oblee war auch in den Drax Files, einem Destination Guide Video und seiner Lokalzeitung zu sehen.

Vielen Dank, Oblee!

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Quelle: Music Mondays: An Interview With Oblee
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Anm.:
Meine Güte, das artet langsam aus. Als dieses Format gestartet wurde, haben die Musiker auf jede Frage mit einem Satz geantwortet. Jetzt schreiben sie ein Buch zu diesen sechs Fragen. Scheinbar will jeder neue Musiker alle anderen toppen, die bisher in der Serie vorgestellt wurden. Ab 10.000 Wörter streiche ich die Segel und übersetze das nicht mehr.

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