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Mittwoch, 6. Februar 2019

Bryn Oh: The Daughter of Gears

Ich habe ja schon gestern eine sehr alte Region vorgestellt. Heute wird es noch etwas nostalgischer.

Exakt 10 Jahre, nachdem Bryn Oh auf dem legendären Sim Black Swan die erste Installation zu ihrer Rabbicorn-Trilogie vorstellte, hat sie am 1. Februar diese Geschichte erneut auf Immersiva gerezzt. Und nach jeweils einem Monat, werden auch die anderen beiden Teile auf Immersiva wieder aufgebaut. Im März "The Rabbicorn" und im April "Standby".


Ich will jetzt dazu gar nicht so viel schreiben. Aus heutiger Sicht ist zumindest "The Daughter of Gears" eben sehr nostalgisch, mit einfachen Prims und verschwommenen Texturen. Doch diese Rabbicorn-Trilogie war damals eines der Top-Themen, wenn man über virtuelle Kunst in Second Life gesprochen hat. Der zweite Teil wurde sogar von IBM auf einer der vielen Regionen des damaligen Technologiekonzerns gesponsert.


Die Installation von The Daughter of Gears ist die Visualisierung einer Geschichte, die Bryn als Gedicht verfasst hat. In englischer Sprache reimen sich die Verse. Bei einer Übersetzung geht jedoch der Reim verloren. Da ich 2013 hier im Blog die Geschichte schon einmal kurz zusammengefasst hatte, kopiere ich den Text jetzt einfach von dort. Denn damit bekommt die 3D-Installation viel mehr Ausdruck.


Teil 1 - The Daughter of Gears

Es war einmal ein junges Mädchen, das sehr krank war. Ihr Zustand wurde zunehmend schlechter, während ihre Mutter hilflos zusehen musste. Die Vorstellung, ihre Tochter zu verlieren, trieb sie zu einem drastischen Experiment. Als ihre Tochter im Sterben lag, übertrug sie ihre Seele in ein Gefäß, um daraus eine lebende Maschine zu erstellen. Eine Maschine mit dem ängstlichen Verstand eines kleinen Kindes. Was sie getan hatte, blieb nicht geheim und es gab viele, die ihre Tochter für eine Abscheulichkeit hielten. Eine Beleidigung der Natur. Das Schlimmste befürchtend, erschuf die Mutter ein Land mit Fallen und Hindernissen, um ihre mechanische Tochter zu schützen. Sie wurde auf die Spitze eines Turms gebracht, in dem sich ebenfalls viele Fallen befanden. Der Pöbel formierte sich und in deren Wahrnehmung für Gerechtigkeit, kamen sie zu dem Turm, um die Tochter zu holen.


Als der Pöbel schließlich auf der Spitze des Turmes ankam, fanden sie die Mutter, die dort wartete. Sie würde es nie zulassen, dass sie ihre Tochter holen und sie kämpfte gegen den Mob mit großer Wut. Sie besiegte alle Angreifer, wurde aber dabei tödlich verwundet. Als sie im Sterben lag, schaute sie zu ihrer Tochter und ihr wurde bewusst, dass sie nun alleine in diesem Turm leben müsste. Ein Roboter-Kind, das nicht altern würde und deshalb auf ewig in Einsamkeit lebte. Eine Ausgestoßene, die nicht in diese Welt passt.

Nicht wundern. Um meinen Avatar farblich der Installation anzupassen,
habe ich einen alten Teddybär von Abranimations angezogen.^^
Nachdem ihre Mutter gestorben war, ging die Tochter in einen Standby-Modus, ähnlich wie es ein Computer macht. In ihrem Standby durchlebte sie die Erinnerungen an ihre Mutter und erträumte auch neue Erlebnisse. Einhundert Jahre vergingen, während sie wie angewurzelt auf der Spitze des Turms stand. Reben wuchsen um ihre Füße, während der Turm langsam zerfiel, aber sie verbarg sich in ihrem Standby und träumte.


Soweit die Story zur Installation. Aktuell landet man beim Teleport zu Immersiva in einem Haus, das wie eine Baustelle aussieht. Keine Ahnung, ob das schon zur Geschichte gehört oder ob Bryn gerade ihren Landepunkt umbaut. Jedenfalls sollte man in dem Haus die rote Tür suchen. Da geht es raus.


Im Freien sieht man den Turm in der Ferne. Jedoch gehören die Masten mit den langen, rotierenden Stäben auch schon zur Daughter of Gears Installation.

Dort, wo die fünf Figuren stehen, geht man dann durch das Wasser in den Turm hinein. Und anschließend sollte man versuchen, bis auf die Spitze des Turms zu kommen. Natürlich ohne zu fliegen. Das ist ziemlich schwer und es kann sein, dass man viele Anläufe benötigt. Ich habe heute drei Mal neu ansetzen müssen.


Auf dem Weg nach oben wird mit Szenen und Texttafeln die Geschichte der mechanischen Tochter erzählt. Man kann auch jede Tafel anklicken und erhält dann eine Notecard mit dem Text.

Die schwierigste Stelle ist eine Plattform, von der es offenbar nicht weitergeht. Darüber hängt ein Magnet. Dort sollte man hochspringen und im Sprung schon nach rechts in Richtung der Treppe lenken. Sonst hängt man am Magneten fest und kommt nicht mehr weg.


Schafft man es zur Spitze, kann man dort auf den Kopf der Daughter of Gears klicken. Damit teleportiert man auf eine Ebene, auf der die Träume des Mädchens in ihrem Standby-Modus visualisiert sind. Die letzte Szene auf dieser Plattform ist dann schon der Übergang zur zweiten Geschichte "The Rabbicorn".

>> Teleport zu "The Daughter of Gears" - (Immersiva)

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