Überraschend war, dass bei meinem Besuch noch 16 weitere Avatare auf der Region herumgelaufen sind. Bei einer seit über zwei Jahren nahezu unveränderten Gestaltung, kann man wohl von einer beliebten Region sprechen. Das bestätigt auch ein Counter am Landepunkt, der bisher 126.284 Besucher gezählt hat.
Erstellerin von Everwinter ist Lauren Bentham und das Thema lautet "Postapokalyptischer Freizeitpark". Die Gestaltung ist insgesamt in drei Bereiche unterteilt. Am Landepunkt gibt es eine Straße mit dem Flair eines Rotlichtviertels. Am anderen Ende gelangt man dann in den Freizeitpark, der den größten Teil der Region einnimmt. Und schließlich kommt man zu einem kleinen, aber detailreich gestalteten Küstenbereich mit Leuchtturm.
Am Landepunkt erhält man automatisch eine Taschenlampe, eine Landmarke zum Sim und eine sehr lange Notecard. Dort steht unter anderem, dass Everwinter durch den verlassenen Freizeitpark in der Stadt Prypjat inspiriert wurde. Der Freizeitpark dort ist verlassen, weil Prypjat genau neben dem ehemaligen Kernkraftwerk von Tschernobyl liegt und nach dem Unglück evakuiert wurde. Seit mehr als 31 Jahren ist dieser Park jetzt nahezu unberührt. Einige RL-Fotos zeigen, dass Lauren sich wohl tatsächlich an diesem realen Rummelplatz orientiert hat.
Lauren hat in Everwinter auch viele Prim-Avatare mit ABC-Masken platziert. Meistens sind es Kinder. Das verstärkt noch einmal die Intensität dieses Mahnmals in Bezug auf den Umgang mit einer gefährlichen Technologie, die der Mensch nicht wirklich im Griff hat. Fast schon unheimlich sind dann einige Geräusche oder Stimmen, die in der Nähe der Prim-Avatare abgespielt werden. Diese Region soll nicht begeistern, sondern nachdenklich machen.
Wikipedia sagt zum Vergnügungspark in Prypjat das Folgende:
"In Prypjat gibt es noch heute einen Rummelplatz mit Riesenrad und Autoscooter. Der Rummel sollte am 1. Mai 1986 eröffnet werden, wozu es wegen der Reaktorkatastrophe nicht mehr kam, da die Stadt am 27. April 1986 evakuiert wurde. Etwa einen Kilometer Luftlinie entfernt vom Volksfestplatz liegt eine Schwimmhalle."
Die Taschenlampe, die man am Landepunkt bekommt, kann man in dunklen Räumen von Häusern oder Ruinen einsetzen. Damit der Lichtstrahl zu sehen ist, muss man das erweiterte Beleuchtungsmodell im Viewer aktivieren und bei Schatten sollte Sonne/Mond und Projektoren ebenfalls aktiviert sein.
Das Windlight ist insgesamt etwas dunkel, aber man erkennt genug, auch ohne etwas im Viewer zu verstellen. Da man vom Landepunkt bis zum Hafenbereich immer gegen die tief stehende Sonne läuft, sieht man die Objekte von ihrer dunklen Seite. Schaut man in die andere Richtung, wirkt alles wesentlich heller. Manchmal fast schon zu hell, wie z.B. beim Riesenrad oder dem Kinderkarussell.
Der kleine Küstenbereich am anderen Ende der Region, gehört eigentlich nicht zum Unglücksort in der Ukraine. Dennoch passt auch diese Szene ein wenig zum postapokalyptischen Thema, mit abgesoffenen Schiffen und ausgelaufen Ölfässern. Nur der einzelne Tourist, der rauchend in einem Buch liest, passt nicht so ganz dorthin.
Wer auf der Region eigene Objekte rezzen will, muss der Land-Gruppe beitreten, was allerdings 150 L$ kostet. Lauren schreibt, dass das notwendig war, um Trolle und Griefer zu reduzieren. Erstaunlicherweise sind auf dieser Homestead immer noch einige Prims frei. Rein von der Anzahl der Objekte, denkt man beim Besichtigen aber eher an eine Full Region mit 20k Prims. Immer wieder verblüffend, wie wenig Land Impact die heutigen Meshes benötigen.
Ich war vor zwei Jahren schon einmal kurz auf Everwinter, weil dort mit als erstes die Rummelplatz Objekte von DRD zu sehen waren. Einen Simtipp zu schreiben, habe ich dann irgendwie verpeilt. Nun habe ich es endlich nachgeholt und kann wieder einen Eintrag in meiner Liste abhaken. :)
>> Teleport zu Everwinter
Link:
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