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Montag, 5. Oktober 2020

[SL Blog] - Musik am Montag: Ein Interview mit Tally Mercury

Music Mondays
Quelle: Second Life Official / Flickr

Tara Linden am 05.10.2020
um 11:05 AM PDT (20:05 Uhr MESZ)
- Blogübersetzung -

Der in dieser Woche vorgestellte Künstler ist Tally Mercury, der uns eine Mischung aus Originalmusik und Covern bietet, die sich durch den Kontrast seiner kraftvollen Stimme mit der federleichten Akustikgitarre auszeichnet.

Seine Musik ist über seinen Linktree auf vielen Plattformen zu finden. Und vergesst nicht, seine Videos anzusehen. Weitere Informationen findet ihr auf seiner Webseite.

F: Wann und wie hast du von Second Life erfahren?

A: Ich habe zum ersten Mal von Second Life gehört, als ich im Bildungssektor gearbeitet habe. Einige meiner Kollegen untersuchten, wie SL zur Verbesserung des digitalen Lernens eingesetzt werden kann. Als Grafikdesigner habe ich mich engagiert, als ich die Gelegenheit sah, kreativ zu sein und Kleidung herzustellen. Deshalb habe ich 2009 damit begonnen.

F: Wie lange spielst du schon Musik?
A: Ich habe Musik gespielt, so lange ich mich erinnern kann. Ich glaube, ich singe schon so lange, wie ich sprechen kann, lol. Ich begann richtig zu singen, als ich 16 war, in einem kirchlichen Umfeld. Sie sangen ziemlich moderne Lieder. Und das war auch die Zeit, in der ich anfing Gitarre zu spielen! Ich hatte vorher viele Instrumente gespielt, aber die Gitarre schien mit mir zusammen zu singen, also bin ich die restlichen 24 Jahre dabei geblieben!

F: Nenne einige der Musiker, die dich am meisten beeinflusst haben.
A: Es gab im Laufe der Jahre so viele und eine so vielseitige Mischung. Ich bin mit klassischer Musik aufgewachsen, bis hin zu Bob Dylan, Woody Guthrie und Michael Jackson. Als ich 16 war und anfing Gitarre zu spielen, hörte ich viel Rockmusik. Besonders Nu Metal, wie Papa Roach, Limp Bizkit und Linkin Park. Aber im Laufe der Jahre gab es bestimmte Musiker, die immer bei mir geblieben sind. Jeff Buckley ist wahrscheinlich meine größte Inspiration. Er inspiriert mich bei meinem Gesang und meinem Songwriting. Der Typ war ein Genie. Ich wünschte nur, er hätte länger gelebt - ich frage mich oft, wohin er seine Musik hätte bringen können.

(Foto mit freundlicher Genehmigung von Tally Mercury)

In Second Life gab es einige Musiker, die einen großen Einfluss hatten. Skye Galaxy hat mir wirklich geholfen, mehr Emotionen zu nutzen und mehr Atmosphäre in meinen Auftritten zu schaffen. Aber es gab auch Leute wie Saintess Larnia und Lexus Melodie, die mich immer vorwärts getrieben und ermutigt haben. Phemie Alcott ist auch eine großartige emotionale Künstlerin.

F: Hast du das Gefühl, dass dieses Jahr seit Beginn der Pandemie mehr Konzerte stattgefunden haben und glaubst, dass sich die Atmosphäre bei Inworld-Shows geändert hat?
A: Es gibt inworld definitiv mehr Konzerte, aber es treten auch mehr Künstler auf. Ich habe viele neue Künstler gesehen, die entweder zum ersten Mal in SL waren oder zum ersten Mal aufgetreten sind. Ich habe auch einige Künstler gesehen, die seit Jahren nicht mehr aufgetreten sind!

Ich glaube nicht, dass sich die Atmosphäre geändert hat. In Second Life gab es immer eine sehr starke Musikgemeinschaft. Ich denke, das Ganze ist gewachsen, also sehen wir jetzt größere Gruppen von Menschen, aber es ist immer noch die gleiche positive Stimmung wie zuvor. Und ich finde es sehr aufregend, es immer noch wachsen zu sehen, selbst nachdem ich 11 Jahre hier aufgetreten bin.

F: Erzähle uns von einem "A-ha!" Moment, bei dem etwas bei dir klick gemacht hat in Bezug auf Musikspielen.

A: Ich erinnere mich, dass ich in Second Life ein Konzert auf einer Region namens Burrow gespielt habe, die meiner guten Freundin Harlow Heslop gehört. Nach der Show bekam ich eine Nachricht von jemandem, der zum ersten Mal dort war. Sie erzählte mir, wie sie von einer Freundin zum Konzert mitgenommen wurde, weil sie sich niedergeschlagen gefühlt hatte. Sie hatte kurz zuvor eine missbräuchliche Beziehung im RL beendet und hatte Mühe, die Dinge wieder auf die Reihe zu bekommen. Sie sagte, als sie meine Musik hörte, fühlte sie, wie ihre Seele heilte. Ich meine, was für eine unglaubliche Geschichte, so etwas von jemandem zu hören. Ich glaube, ich habe von diesem Moment an ein paar Dinge realisiert.

1. Wie wichtig meine Musik ist, selbst wenn ich nicht denke, dass ich etwas Bedeutendes mache. Oder wenn ich das Gefühl habe, ein Niemand zu sein und aufgeben sollte, könnten meine Songs trotz meines Gefühls einfach jemandem durch einen dunklen Moment helfen und ihm etwas Licht zeigen. 2. Unterschätzt niemals, wie viel ihr von euren eigenen Emotionen in eure Musik einfließen lassen könnt. Ich versuche immer zu fühlen, was ich singe, damit auch die Zuhörer es fühlen können. Es sorgt für eine intimere Darbietung und bedeutet weit mehr als nur jemandem zuzuhören, der singt. Es ist wirklich eine Darbietung. Die Zuhörer können mich nicht sehen, sie können mich nur hören, also muss ich ihnen etwas 'anderes' geben.


F: Was ist für dich der wichtigste Aspekt der SL-Musik-Community?

A: Ich denke die Freundschaften, die ich geschlossen habe. Die Menschen, die so viel Zeit und Geld investiert haben, um der Musikszene zu helfen, so lange wie möglich erfolgreich zu sein. Der verstorbene Garrett Lutz war eine große Inspiration. Er glaubte an die Live-Musikszene in SL. Sogar bis zu seinem Tod unterstützte er die Szene hier. Orte wie Templemore (Lutz City) im Besitz von Luis Lockjaw und Whata Conundrum, die gerade ihr 10‑jähriges Bestehen als Veranstaltungsort für Live-Musik in Second Life gefeiert haben. Wie großartig ist das! 
Ich werde nie darüber hinwegkommen, wie engagiert die Menschen für die Community sind und wie viel sie investieren, um sie am Leben zu halten. Deshalb komme ich immer wieder zurück und kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Ich liebe jede einzelne Person, die jemals zu einer Show gekommen ist und den Künstler und den Veranstaltungsort unterstützt hat. Ich liebe es, dass wir uns alle gegenseitig brauchen, den Künstler, den Veranstaltungsort und die Förderer - wir können das nicht ohne alle Beteiligten schaffen. Was für eine erstaunliche Familie, zu der wir gehören!

Danke, Tally! Er ist auch in einer Band namens Neon Fiction. Haltet Ausschau nach ihnen, da sie hoffen, bald mehr Gigs in SL zu spielen!

Wenn ihr, oder jemand den ihr kennt, bei Music Mondays vorgestellt werden möchtet, dann füllt bitte dieses Formular aus.

Quelle: Music Mondays: An Interview with Tally Mercury


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