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Sonntag, 10. März 2019

Bryn Oh: The Rabbicorn Story

Am 6. Februar 2019, hatte ich hier darüber geschrieben, dass Bryn Oh nacheinander alle drei Teile der Rabbicorn Trilogie noch einmal auf ihrer Region aufbaut. Seit einem Monat konnte man sich auf Immersiva den ersten Teil mit dem Namen "The Daughter of Gears" ansehen. Heute hat Bryn mit einem Blogpost, in dem die Geschichte zum ersten Teil erzählt wird, den zweiten Teil auf Immersiva eröffnet.


Als 2011 mein Blog Echt Virtuell noch ziemlich neu war, hatte ich lediglich den dritten Teil dieser Geschichte schon mal bei mir vorgestellt. Die anderen beiden Teile waren allerdings schon einige Jahre zuvor aufgebaut. Teil 1 auf Black Swan, Teil 2 auf einer Region von IBM, die als Sponsor für Kunstprojekte in SL aufgetreten sind. Ich kann mich erinnern, dass damals bis zu 90 Avatare gleichzeitig die Installation besichtigten.


Der Landepunkt für Teil 2 ist wieder in dem Haus, das auch schon für Teil 1 Landepunkt war. Diesmal sollte man nicht nach rechts durch die rote Tür gehen, sondern ein paar Meter weiter bis zum Schild "Part two - The Rabbicorn Story". Dort dann nach links und den großen Teleportball anklicken.

Man landet in einem weiteren Raum, in dem die Geschichte aus dem ersten Teil noch einmal in Bildern und Texten erzählt wird. Wichtig ist die Info, dass man beim Erkunden der Rabbicorn Story in jeder Szene einen weiteren Teleportball findet. Denn im Vergleich zum ersten Teil, ist Teil zwei schon wesentlich komplexer und auf viele verschiedene Skyboxen aufgeteilt.


Den eigentlichen Startraum verlässt man durch die Tür an der rot-schwarzen Treppe. Es geht weiter durch einen Kristallgang, eine Röhre und dann eine Treppe hoch. Dort ist ein verfallenes Holzhaus mit einer Eisenluke im Boden. Da geht es wieder hinunter. Und ab da dann immer weiter durch die vielen Szenen. Bryn hat den zweiten Teil auch um einige Szenen erweitert. Der gesamte Anfang bis zum ersten Teleportball gehört dazu.


Später trifft man auch wieder auf den Turm aus "The Daughter of Gears". Diesmal sieht er aber etwas anders aus, denn es sind hundert Jahre vergangen seit den Ereignissen aus Teil 1. Der Turm ist in der aktuellen Installation nicht mehr so schwer zu bewältigen. Nach zwei Sprüngen kommt man zu einer Szene, neben der sich ein weiterer Teleportball befindet. Der Turm ist insgesamt in drei Szenen eingebaut.


Nun gibt es eine Übersetzung der Geschichte aus dem zweiten Teil, so wie sie von Bryn Oh vor neun Jahren gebloggt wurde:

Teil 2 - Die Rabbicorn Story

Ein Wissenschaftler arbeitet innerhalb der Regierung, um Maschinen für den Krieg zu bauen. Jeden Tag versucht er, neue Waffen und Programme zu finden; alles zum Aufspüren und Töten. Als er allein zu Hause ist, beginnt er damit, einen Roboter als Gefährten für sich selbst zu bauen. Etwas, das lieben und denken kann, etwas Einzigartiges und nicht zu gebrauchen für den Bereich des Krieges. Er baute die Rabbicorn. Zu einem Teil ein Hase, zum anderen Teil ein Einhorn. Etwas, das sowohl lebte, als auch ausgestorbenen ist, oder vielleicht nur ein Mythos war.


Als die Rabbicorn fertig war und er sah, was er geschaffen hatte, wurde ihm bewusst, wenn die Regierung das jemals entdecken würde, dann würden sie die Rabbicorn mitnehmen, um sie zu untersuchen oder auseinanderzunehmen. Sie würden sie als Eigentum betrachten, mit der interessanten Fähigkeit zu lieben. Sie würden sie leidenschaftslos studieren, als wäre sie ein Käfer unter einem Mikroskop. Und so fasst der Wissenschaftler einen riskanten Entschluss und übergibt sie einem Mann, der beiläufig erwähnte, dass sein Sohn Geburtstag habe. Der Mann akzeptierte erfreut, erkannte aber nicht, was die Rabbbicorn tatsächlich war, sondern betrachtete sie als großen Spielzeug-Roboter. Dies ist die erste Trennung für die Rabbicorn, und ihr Herz, das die Drehorgel auf ihrem Rücken ist, verlangsamt sich und hört auf sich zu drehen.

Sie wird zu dem Mann nach Hause gebracht und in eine Geschenkbox verpackt. Am Morgen findet der Junge sie und die Rabbicorn prägte sich auf den Jungen. Sie werden gute Freunde und die sanfte Rabbicorn würde alles für ihn tun, außer Kämpfen. Sie versteht das Konzept, obwohl es nicht zu ihrer Programmierung gehört.


Für 90 Jahre bleiben die beiden zusammen, in denen die Rabbicorn sich nicht verändert, während der Junge zu einem alten Mann wird. Eines Tages kommen Wissenschaftler an ihre Tür, die Gerüchte des sagenumwobenen Rabbicorn gehört hatten. Als sie sehen, wie sie den Raum betritt, markierte einer von ihnen sie mit einer GPS-Pistole. Der alte Mann schiebt die Wissenschaftler beiseite und sagt seinem Rabbicorn, es solle fliehen und nie wieder zurückkommen. Die Rabbicorn macht dies und entkommt mit Leichtigkeit den Wachen in eine Welt, über die sie nichts weiß, und wieder hört ihr Herz auf zu schlagen, während sie das einzige Leben verlässt, das sie kannte.

Nach ein paar Tagen kommt sie zu einem großen verlassenen Turm und auf der Spitze findet sie die mechanische Tochter (Daughter of Gears), abgeschaltet und im Standby-Modus seit einhundert Jahren. Die Rabbicorn verbindet sich mit einem Kabel mit der mechanischen Tochter und trifft sie im Weiß ihrer Träume. Wieder beginnt ihr Herz zu schlagen, weil sie einen Begleiter gefunden hat, der nicht altert und der auch die Fähigkeit hat, zu lieben. Eine Ausgestoßene, genauso wie sie, die nicht in diese Welt passt und gezwungen ist, in ihr zu leben.


Die Geschichte von oben findet man auch in poetischer Form auf Tafeln in jeder Szene. Klickt man die Tafeln an, wird der Text zusätzlich als Notecard übergeben. Der letzte Teleportball bringt den Avatar wieder zurück zum Landepunkt. Wer "The Daughter of Gears" noch nicht gesehen hat, kann dies ebenfalls noch tun. Es ist immer noch aufgebaut.

Ich freue mich, dass Bryn diese drei Meilensteine ihrer künstlerischen Laufbahn noch einmal aufbaut. Das Zusammenspiel von Geschichte und Visualisierung durch 3D-Objekte finde ich auch heute noch ergreifend. Und wie der Zufall es so wollte, habe ich beim Schreiben dieses Blogposts parallel im Fernsehn den Film "Ghost in the Shell" angesehen...

>> Teleport zu "The Rabbicorn Story" - (Immersiva)

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