Quelle: High Fidelity / Facebook |
Ich habe mir das Video, das über eine Stunde lang ist, nicht komplett angesehen. Deshalb übernehme ich die Informationen aus dem Bericht von Wagner und von Ryan Schultz, der gestern ebenfalls ausführlich darüber berichtet hat. Wenn man allerdings in das Video kurz reinhört, klingt Philip ein wenig depressiv. Seine große Vision, die er vor drei Jahren noch überall vertreten hat, scheint ein wenig zerbröckelt zu sein.
Von der Bildmitte nach rechts: Philip Rosedale, Ryan Downe Karpf, Caitlyn Meeks Quelle: High Fidelity / YouTube |
Die zweite große Änderung ist die Abkehr von einer Virtual Reality Plattform. Also einer Entwicklung, die sich auf Nutzer mit VR-Brillen konzentriert. Stattdessen will man sich nun mehr darauf konzentrieren, dass HiFi auf normalen Desktop PCs und Mac Geräten gut funktioniert. Dazu sagte Philip, das soziale Plattformen nicht wirklich gut mit einer VR-Brille funktionieren, bevor man technisch nicht alles damit durchführen kann. Zum Beispiel in VR zu Arbeiten oder Textnachrichten zu schreiben. Die Umstrukturierung von HiFi auf primäre Desktop Nutzung, soll innerhalb der nächsten drei Monate erfolgen.
Das wöchentliche Assembly Meeting Quelle: High Fidelity / YouTube |
Philip erzählt auch, dass sie als Betreiber nicht mehr länger versuchen wollen, die Community zu regulieren und ein Event Angebot bereitzustellen. HiFi sei wesentlich größer ausgelegt als nur eine Social VR Chat Plattform zu sein. Wagner meint dazu, dass diese Ausrichtung wohl überwiegend durch die schlechten Statistikzahlen in Bezug auf VR-Nutzung beeinflusst wird. Von allen Social VR-Plattformen haben High Fidelity und Sansar die niedrigsten Nutzerzahlen. Die gleichzeitig eingeloggten Nutzer bewegen sich meist im Bereich zwischen 10 und 50 Teilnehmern. Wogegen die Plattform VRChat bis zu 9.300 gleichzeitige Nutzer hat.
Quelle: High Fidelity / YouTube |
Ryan Schultz vermutet in Bezug auf diese Ankündigung, dass die Finanzierung von High Fidelity durch Investoren in Höhe von 72,9 Millionen US-Dollar nahezu aufgebraucht ist. Das könnte ein weiterer Grund für die Neuausrichtung sein.
Die Vision von Philip ist aber noch nicht völlig gestorben. In einer E-Mail an Wagner schrieb er, dass die neuen VR-Brillen Oculus Quest und Vive Focus für neues Interesse auf dem VR-Markt sorgen könnten. Aber es würde noch ein paar Jahre dauern, bis der Markt groß genug ist, um rentable VR-Plattformen zu betreiben. Und bis dahin will Philip mit High Fidelity einen anderen Kurs fahren.
High Fidelity General Assembly
Quellen:
- [NWN] - Virtual Reality Bombshell: Philip Rosedale Says Social VR Not Sustainable...
- [Ryan Schultz] - Philip Rosedale Announces Major Changes to the High Fidelity Platform...
Anm.:
Ich denke, der Hype um VR ist inzwischen ganz vorbei. Ich glaube nicht, dass neue VR-Produkte, die immer noch im alten Taucherbrillen-Design daherkommen, neues Interesse an dieser Art der Unterhaltung wecken werden. Wer bisher nicht auf die kabelgebundene Brillen abgefahren ist, wird sich höchstwahrscheinlich später auch keine kabellose Version holen.
Auch Ebbe Altberg hat in seinem Interview gesagt, dass die auf VR fokussierte Plattform Sansar nur von 25% aller Nutzer mit einer VR-Brille besucht wird. Die anderen 75% sind Desktop-Nutzer.
Das Downsizing zeigt also, dass SL derzeit immer noch das ist, was in diesem Bereich am meisten nachgefragt ist. Kein VR mit noch aufwendiger Technik. Erst wenn es einfache VR-Brillen geben wird, die als HUD wie normale Brillen kabellos tragen lassen, wird es den richtigen VR Hype geben.
AntwortenLöschenDie Niki
Ich hoffe, das sieht auch Linden Lab so und fährt die Entwicklungskosten für Sansar zurück, um wieder mehr Geld in Second Life zu investieren. Gerade in den letzten Wochen merkt man, dass für SL einige Entwickler fehlen, die sich wirklich mit der Technik auskennen und Probleme beheben können.
LöschenIch habe aktuell das Gefühl, dass Linden Lab die Probleme in SL nur noch nach dem Trial & Error Prinzip löst. Wenn es funktioniert, ist gut, wenn nicht - Pech gehabt. Außer Animesh haben sie in den letzten zwölf Monaten nicht wirklich etwas auf die Reihe bekommen.