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Freitag, 5. April 2019

Interview mit Patch und Grumpity Linden (VWBPE 2019)

Von links nach rechts: Kevin Freenan, Patch Linden,
Grumpity Linden / Quelle: VWBPE / YouTube
Heute ist Video- und Interview-Tag bei mir im Blog. Am Donnerstag, den 4. April 2019, gab es auf der VWBPE ein Interview mit Patch und Grumpity Linden. Das Thema lautete "Was gibt es Neues bei Linden Lab?".

Moderator war Kevin Freenan (in SL: Phelan Corrimal) vom Rockcliffe University Consortium. Der wirkte zeitweilig etwas durcheinander, was aber Patch und Grumpity nicht davon abhielt, ein paar Informationen auszuplaudern.

Ich fasse die Aussagen nur grob und sinngemäß zusammen. Wortwörtliche Transkriptionen können andere gerne machen.

Nochmal zur Erinnerung:
Patch ist Leiter für Produktbetreuung und verantwortlich für die Entwicklung der Inhalte von Second Life, einschließlich des täglichen Betriebs. Außerdem ist er Chef der Moles und baut mit ihnen gerade am neuen Linden Homes Kontinent.

Grumpity Linden ist Produktleiterin für Second Life. In dieser Funktion leitet sie das Produktteam, das eine Vielzahl von SL-bezogenen Aktivitäten überwacht. Außerdem arbeitet sie auch eng mit Oz Linden zusammen und hilft bei der Viewer-Entwicklung. Deshalb nimmt sie an fast allen TPV-Treffen teil.

Eigentlich haben beide nicht viel mit Ausbildung und Non-Profit in Second Life zu tun. Sie verstehen es aber, ihre allgemeinen Aufgaben so darzustellen, dass sie irgendwie auch zur VWBPE passen.

Aussagen vom Interview auf der VWBPE 2019

Grumpity Linden
Phelan: Was wurde im letzten Jahr für die Bildungs- und Non-Profit-Gemeinde in Second Life getan? Was kommt demnächst?
Grumpity: Wir sind weiterhin bemüht, Second Life performanter, stabiler und reichhaltiger zu machen. Das kommt auch der Bildungsgemeinschaft zugute. Zum Beispiel haben wird vor kurzem Animesh eingeführt, was den Lehrern dabei hilft, ihre Lernpfade interaktiver zu gestalten.
Dann stehen wir kurz davor, die neuen Linden Homes herauszubringen, was Studierenden entgegenkommt, die ihr eigenes Heim in Second Life haben möchten. Wir haben auch eine neue Estate Management Funktion, die es erlauben wird, die Einstellungen auf einer Parzelle oder einem Estate besser zu kontrollieren.
Wir arbeiten aktuell an einem mobilen SL-Zugang. Es sollte interessant werden zu beobachten, wie sich dies auf die Nutzung von Second Life auswirken wird. Das betrifft natürlich auch die Bildungsbereiche.
Patch: Wir haben im letzten Jahr geholfen, die SL15B zu organisieren und werden das in diesem Jahr erneut machen. Und wir werden in diesem Jahr auch noch ein aufregendes Projekt neben den neuen Linden Homes haben.

Phelan: Kann man schon mehr zu den Neuerungen im mobilen Bereich sagen?
Grumpity: Wir können aktuell noch nicht viel dazu preisgeben. Es ist ein schwieriges Projekt, weil Second Life ursprünglich nicht dafür entwickelt wurde, auf mobilen Geräten zu laufen. Es wird zuerst einen iOS Viewer (für das iPhone/iPad) geben. Und die erste Version wird ein stabiler Textclient ohne Grafik sein. Dabei soll dieser Client die neuen Technologien des iOS Betriebssystems nutzen.

Phelan: Was ist mit eurem Cloud-Projekt? Wird der Umzug von Second Life in die Cloud zu niedrigeren Kosten für Lern- und Non-Profit-Angebote führen?
Grumpity: Dazu würde ich gerne etwas sagen, aber wir haben noch keine Prognosen, wie das die Kosten beeinflussen wird. Aktuell haben wir eine Menge Entwicklungskosten, um dieses Projekt umzusetzen. Unser Ziel ist es, damit effizienter zu werden. Aber das wird sicher noch ein paar Jahre dauern.

Patch Linden
Phelan: Könnt ihr mehr zu den Linden Homes und weiteren neuen Content sagen?
Patch: Die neuen Linden Homes sind eine komplette Neugestaltung des bisherigen Konzepts. Die Struktur der Regionen wird nun organischer. Es wird mehr unterschiedliche Haustypen geben und die können stärker als bisher vom Nutzer angepasst werden. Diese Anpassungen werden auch nicht mehr wie bisher, über eine Webseite vorgenommen, sondern über ein modernes Tool im Haus selbst.

Viele Nutzer mit Adleraugen beobachten uns beim Bau des Linden Kontinents, um zu sehen, wie groß es wird. Ich kann dazu schon sagen, dass es noch viel größer werden wird als jetzt zu sehen ist. Wir werden damit Kontinente verbinden und Wasserwege schaffen. Es wird wahrscheinlich schon in den nächsten ein bis zwei Wochen einiges mehr passieren.

Phelan: Gibt es auch Bestrebungen, vorhandene Werkzeuge in SL zu verbessern, wie zum Beispiel Präsentationswände, Videobildschirme, Verteilen von Dateien?
Patch: Nicht bei meinem Team. Aktuell gibt es auch kein Projekt, das sich zum Beispiel mit den Media on a Prim Funktionen befasst. Das soll aber nicht bedeuten, dass wir es in Zukunft nicht verbessern würden. Wenn gute Funktionsvorschläge kommen, dann werden wir uns das ansehen.

Grumpity: Wir haben ganz aktuell das Chromium Embedded Framework (CEF) aktualisiert, mit dem man Content auf einem Prim anzeigen kann. Aber es würde uns auch interessieren, welche Vorschläge für Verbesserungen von den Nutzern gemacht werden.

Phelan: Welche Themen fallen euch ein, die für Lehrende in SL interessant sein könnten?
Grumpity: Zunächst denken wir beim Thema Ausbildung an erfolgreiche Partnerschaften. Zum Beispiel arbeiten wir mit einem Dienstanbieter zusammen, der auch mit Schulen und Universitäten zusammenarbeitet. Daraus ist auch ein Video entstanden, das wir kürzlich veröffentlicht haben. Wir stellen auch gerne andere Lernprojekte im Destination Guide oder in Videos vor, wenn wir davon erfahren.

Phelan: Wie seht ihr die Entwicklung des Ausbildungsbereichs in Second Life?
Patch: Wir bekommen von einigen Lehrenden in Second Life gelegentlich Rückmeldungen, wie es läuft und was man besser machen könnte. Das führte zum Beispiel dazu, die Anmeldung und den ersten Login für neue Nutzer zu verbessern. Und wir haben einen Weg geschaffen, über den sich Schüler direkt über die Homepage des Lernangebots anmelden können. Beim Login werden sie dann direkt auf die Region des Betreibers gebracht.
Grumpity: Wir versuchen bei neuen Tools für SL immer, die Nutzbarkeit möglichst einfach zu gestalten. Beim grafischen Viewer ist das allerdings schwierig, da er viele Funktionen hat. Im Bereich der Textclienten mussten wir uns bisher auf Drittanbieter verlassen. Leider wird der am meisten genutzte Textclient jetzt nicht mehr weiterentwickelt (Anm.: der Radegast Viewer). Die Entwicklung soll zwar wieder aufgenommen werden, aber sicher ist das nicht. Deshalb setzen wir hohe Hoffnungen auf unseren neuen mobilen Viewer. Ich hoffe, wenn ich nächstes Jahr hier sitze, dass wir dann schon diesen Viewer haben.

Phelan Corrimal
Phelan: Warum wurden viele Viewer-Funktionen in den letzten Jahren entfernt? Zum Beispiel das Auslesen von Chatlogs?
Grumpity: Ich weiß leider nicht, worauf du dich gerade beziehst.

Phelan: Wir beginnen mit den Fragen aus dem Publikum.
Wird die Suche im Second Life Viewer verbessert?
Grumpity: Wir haben aktuell ein Projekt, um die Suche zu verbessern. Aber das ist ziemlich komplex. Deshalb kann ich keine Einzelheiten nennen. Klar ist, dass wir Änderungen an der Suche vornehmen werden.

Phelan: Wird es auch einen mobilen Viewer für Android Geräte geben?
Grumpity: Damit werden wir uns befassen, wenn der iOS Viewer fertig ist. Für Android gibt es aktuell TPV-Lösungen.

Phelan: Besteht die Chance, dass Linden Lab irgendwann mal ein eigenes Grid für den Ausbildungsbereich anbietet, in dem Adult Content nicht gestattet ist? So könnten auch Minderjährige bedenkenlos am Unterricht teilnehmen.
Patch: Das würde eine Änderung unserer Strategie bedeuten. Allerdings hat Linden Lab mit Sansar eine solche Plattform bereits geschaffen. Dort sind Adult Inhalte untersagt. Sansar ist auch immer noch in einem Entwicklungsstadium, bei dem viele Funktionen hinzugefügt werden. Dennoch kann man sich dort schon umschauen, was dieses Thema betrifft.

Phelan: Gibt es eine aktuelle Roadmap für die Entwicklung von Second Life?
Grumpity: Nein. Wir haben vor einem Jahr die Roadmap Fünfzehn Gründe zu feiern veröffentlicht. Wir haben zwar keinen der Punkte auf dieser Liste aufgegeben, aber es dauert alles etwas länger als geplant in Second Life.

Phelan: Gibt es Pläne, die Kunst in Second Life wieder zu fördern?
Patch: Die LEA macht zur Zeit nur eine Pause. Wir arbeiten im Hintergrund bereits an einer Fortsetzung. Und sogar noch mehr als das. Es soll auch neue Projekte zum Thema künstlerische Betätigung in SL geben.


Phelan: Wie können wir als Lehrende beim professionellen Vermarkten von Second Life helfen?
Grumpity: Das ist eine gute Frage. Wenn ihr spezielle Ideen habt, wie man Second Life im Allgemeinen und Ausbildung im Besonderen bewerben könnte, dann schreibt uns oder erstellt Funktionsanfragen. Ebenso kann man zu den Community Gateways gehen und sich ansehen, mit welchen Mitteln dort die Aufnahme neuer Nutzer durchgeführt wird und wie hoch die Anzahl der bleibenden Nutzer ist.
Diese Gateways sind unsere Partner und sie verwenden APIs, die wir ihnen zur Verfügung stellen. Diese Methode kann man übernehmen. Die beste Werbung ist allerdings, jedem zu erzählen, wie gut man Second Life findet.

Phelan: Wird mit dem mobilen Zugang auch die Bandbreite geringer, die notwendig ist, um sich mit Second Life zu verbinden?
Grumpity: Oh je, Second Life ist eine sehr Content-intensive Plattform und es fließen viele Daten in beide Richtungen. Da wird es schwierig, Verbesserungen zu erreichen.

Patch: Ich bin sehr daran interessiert zu sehen, was passiert, wenn wir den mobilen Client herausgeben. Werden die Nutzer dann speziellen, wesentlich schlankeren Content erstellen, mit dem man auf mobilen Gräten viel Spaß haben kann? Wir haben durch Tests schon herausgefunden, dass man mit optimiertem und schnell zu berechnenden Content die Bandbreite deutlich senken kann. Die Frage ist, ob dieser Content dann auch von den High End Nutzern angenommen wird.

Phelan: Warum können SL-Nutzer nicht mehr Gruppen anlegen als das heute der Fall ist?
Grumpity: Mit jeder Gruppe, die ein Nutzer anlegt, wird die Anzahl möglicher Verbindungen zu anderen Nutzern exponential größer. Wir müssen weiter daran arbeiten, die Gruppen stabiler zu machen. Aber dazu gibt es keinen konkreten Zeitplan.

Phelan: Wie seht ihr eure Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsbereich in der Zukunft?
Grumpity: Wir haben in der Vergangenheit in diesem Bezug Fehler gemacht. Wir hoffen in Zukunft einen offenen Dialog zu führen, schneller zu reagieren und die Arbeit aus dem Ausbildungsbereich besser hervorheben zu können.
Patch: Ich möchte den eingeschlagenen Weg beibehalten. Mein Team hat euch beim vorbereiten dieses Event unterstützt. Wir arbeiten bereits mit vielen Universitäten und deren Mitarbeitern zusammen. Und viele aus dem Ausbildungsbereich kommen auch auf uns zu und stellen Fragen, zum Beispiel bezogen auf Land in SL. Wir helfen, so gut wir es können.

VWBPE19 (Above the Book) With Patch and Grumpity Linden




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