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Samstag, 28. März 2020

VWBPE 2020: Interview mit Ebbe und Patch Linden

Die drei Teilnehmer.
v.l.n.r.: Patch Linden, Mal Burns, Ebbe Linden
Am Donnerstag, den 26. März 2020, gab es auf der gerade laufenden VWBPE-Konferenz ein Interview mit Ebbe und Patch Linden. Ich habe mir das live angetan, was sich allerdings nicht gelohnt hat. Denn das gesamte Interview ist zur Nebensache verkümmert, weil Ebbe mindestens vier mal einen Crash hatte.

Inhaltlich wurde kaum etwas Neues gesagt. Deshalb gibt es von mir dazu keine ausführliche Zusammenfassung. Ich tippe die wichtigsten Aussagen in Kurzform als kleine Blöcke runter. Das Video zum Event ist am Ende dieses Beitrags eingebettet. Da es in den ersten 14 Minuten nichts zu hören gibt, lasse ich es erst danach starten (ich hoffe es funktioniert).

Geführt wurde das Interview von Mal Burns, der eine etwas anstrengende Stimme hat. Und aufgrund des seltsamen Windlights sehen die Screenshots hier unten so aus, als hätten alle einen Zombie Avatar angezogen. Passend dazu zuckt in der zweiten Hälfte des Videos Ebbes Avatar Kopf permanent wie verrückt hin und her.^^

Zusammenfassung

  • Am 13. März hat Linden Lab die Preise für Regionen, die für Bildung oder Non-Profit genutzt werden, auf 99 US‑Dollar pro Monat gesenkt (Full-Region). Dieser Preis ist solange gültig, wie die Organisation die Region ohne Unterbrechungen betreibt. Die Reduzierung wäre auch erfolgt, wenn es keine weltweite Krise wegen dem Coronavirus gegeben hätte.

Ebbe Linden
  • Für geschäftliche Nutzung hat Linden Lab die schon oft erwähnte Remote Work Seite gestartet. Diese Aktion ist dann schon eher eine Reaktion auf Corona. Die sieben Gebäude, die als Konferenzlösung auf einer Unterseite vorgestellt werden, sind zum Teil von früheren Events oder aus aktuellen Experience-Regionen entliehen worden. Sie sind ausgelegt für die Nutzung auf einer, zwei oder vier Region(en). Laut Patch Linden kann eine Full-Region aktuell 75 Avatare verkraften, ohne dass es eine nennenswerte Verschlechterung der Performance gibt.

  • Laut Patch könnten Second Life Regionen später einmal in der Cloud auch als Instanzen betrieben werden. Diese Technik hat Linden Lab bereits in Sansar eingesetzt. Beim sogenannten Instancing wird die gleiche Region mehrfach gestartet und alle darauf befindlichen Avatare auf diese Instanzen verteilt. Die Avatare können sich dann zwar nicht gegenseitig sehen, aber es lassen sich Teile der Region (z.B. eine Bühne mit einem Sprecher) so einrichten, dass diese auf jeder Instanz gesehen werden können. Das ist aber noch Zukunftsmusik bei Linden Lab.

  • Es wird bald Updates für Medien- und Web-Unterstützung in Second Life geben. Eventuell wird es dann möglich sein, bekannte Dateiformate (z.B. PDF oder Excel) in SL zu öffnen. Heute ist es bereits möglich, jedes Dokument, das auf einer Webseite geöffnet werden kann, als Webseite in SL auf einem Prim anzuzeigen.

Patch Linden
  • VR-Brillen sind aktuell kein Thema, das Linden Lab für Second Life auf dem Entwicklungsplan hat. Patch erzählte aber, dass er in Second Life eine private VR-Erfahrung erstellt hat, die er persönlich sehr gut findet. Aktuell sind die FPS-Raten für eine breite Nutzung nicht hoch genug, aber Patch meint, dass durch zukünftige Verbesserungen im Bereich VR und SL irgendwann die beiden Technologien zusammenkommen werden.

  • Auf die Frage, ob das Fehlen einer Echtzeitbearbeitung von Objekten in Sansar dazu geführt hat, dass es nicht so erfolgreich war wie Second Life, sagte Ebbe, dass auch in Second Life kaum noch jemand etwas inworld erstellt. Das was in SL oft gemacht wird, ist das Platzieren gekaufter Produkte, um eine Umgebung zu gestalten. Und das ist es, was wohl in Sansar gefehlt hat, denn dort war eben auch das Platzieren von Objekten getrennt vom laufenden Echtzeitbetrieb.

  • Zum Thema Verkauf von Sansar sagte Ebbe, dass alle Entwickler, die zuletzt bei Linden Lab für Sansar gearbeitet hatten, ein Übernahmeangebot vom neuen Besitzer Wookey erhalten haben. Linden Lab will mit seinen früheren Mitarbeitern und Wookey ein partnerschaftliches Verhältnis pflegen. Nicht zuletzt, weil Sansar auch in Zukunft die Linden Lab Börse "Tilia" für die eigene virtuelle Währung nutzen wird.

  • Zum Thema Lernen in Second Life sagte Ebbe, dass Second Life aktuell bereits gute Möglichkeiten für interaktives Lernen in virtuellen Klassenräumen bietet. Es gäbe aber auch noch viel Verbesserungspotential mit einfach zu bedienenden Werkzeugen, die denen aus traditionellen Klassenräumen ähnlich sind (z.B. eine Tafel, auf der man etwas in Echtzeit schreiben oder zeichnen kann).

Mal Burns
  • Nach Abschluss der Migration von Second Life in die Cloud wäre es denkbar, zusätzliche SL-Grids laufen zu lassen. So wie heute schon das Beta Grid und das Main Grid. Solche zusätzlichen Grids könnten dann für geschlossene Anwendungen genutzt werden.

  • Linden Lab will den Umzug in die Cloud im Jahr 2020 abschließen. Das benötigt nahezu die gesamte Kapazität der Entwickler. Deshalb werden für den Rest des Jahres keine weiteren neuen Funktionen mehr erscheinen, mit Ausnahme der Projekte, die bereits laufen (z.B. EEP).

  • Alle Mitarbeiter von Linden Lab arbeiten zur Zeit im Home Office. Das funktioniert ziemlich gut, so dass die Firma von der Coronakrise kaum negative Auswirkungen verspürt. Aktuell befindet sich Linden Lab auch in einer "gesunden" Finanzlage. Und die Nutzerzahlen von Second Life steigen sowohl bei den Anmeldungen als auch bei den gleichzeitig eingeloggten Accounts.

  • Linden Lab bietet interessierten Bildungsorganisationen an, dass man bei Interesse eine Vorführregion erstellen könnte, die alle Möglichkeiten demonstriert, mit denen heute Lernen in Second Life unterstützt wird. Wer Interesse daran hat, soll sich bei Linden Lab melden.

  • Zum Schluss sagte Patch Linden, dass sich Owner von SL-Regionen, die wegen der aktuellen Situation mit dem Coronavirus in finanziellen Schwierigkeiten sind, an das Linden Lab Support Team wenden können. Man werde dann versuchen, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Aktuell ist das wohl mit den Betreibern der beiden Estates "Second Norway" und "Sailor's Cove" in der Blake Sea der Fall. Linden Lab ist bereits in Kontakt mit den Betreibern, um alle Möglichkeiten zu diskutieren.



Das Interview aus der heutigen Lab Gab Folge mit Ebbe, Brett und Strawberry Linden, werde ich am Samstagabend zusammenfassen.

Die VWBPE 2020 läuft noch bis Samstagnacht unserer Zeit. Einzelheiten dazu siehe in meinem Vorbericht:

2 Kommentare:

  1. Diese Themen wurden gestern Abend im Wesentlichen auch beim Lab Gab angesprochen. Zu Beginn gab es auch die gleichen Aussagen zum Verkauf von Sansar und den Angeboten während der Corona-Krise. Es war somit doch ein breiteres Spektrum was behandelt wurde.

    Zum Abschluss gab es noch einen Bonus. Strawberry, Ebbe und Brett TPten auf die Event-Sim des Mankind-Konzertes und dort spielte Mankind dann live ein Lied. ich fand die Idee nicht schlecht.

    Bleibt gesund
    Die Niki

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  2. Auf die Frage, ob das Fehlen einer Echtzeitbearbeitung von Objekten in Sansar dazu geführt hat, dass es nicht so erfolgreich war wie Second Life, sagte Ebbe, dass auch in Second Life kaum noch jemand etwas inworld erstellt. Das was in SL oft gemacht wird, ist das Platzieren gekaufter Produkte, um eine Umgebung zu gestalten.

    Dieses Argument ist genau so arrogant wie falsch.
    Es mag sein das Prims in den Hintergrund getreten sind, dennoch werden sie weiterhin von vielen benoetigt und die Baumenue Funktionen fuer Prims werden auf Mesh ebenso angewant. Natuerlich die Moeglichkeiten Mesh mit dem Baumenue zu bearbeiten stark begrenzt, doch bei Sculpties hat auch niemand davon gesprochen, in SL wuerde nichts mehr Inworld erstellt.

    Man darf eines nicht vergessen, Second Life bietet im Gegensatz zu vielen anderen Plattformen jedem User die Moeglichkeit der Individualisierung und das ist es worauf die meisten Residents wirklich Wert legen.

    LG
    Daemonika Nightfire

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